Frantschach-St. Gertraud
Bauarbeiten für neues VAZ nehmen Fahrt auf
Im Mai fällt der Startschuss für den Bau des neuen Veranstaltungszentrums in Frantschach-St. Gertraud.
FRANTSCHACH-ST. GERTRAUD. Am Freitag, 30. April 2021, trafen sich Vertreter der Gemeinde, der Bäckerei Knusperstube sowie Architekt Heinz Petschenig um das letzte Projekt des Ortskernentwicklungsprozesses 2015 in Frantschach-St. Gertraud zu präsentieren. Mit einem "virtuellen Spatenstich" in Form einer Videobotschaft wurde das neue Veranstaltungszentrum (VAZ) vorgestellt. Um den 10. Mai 2021 starten Abbrucharbeiten beim Bäckerei-Café Knusperstube. Durch steigende Rohstoffpreise sowie deren teils reduzierte Verfügbarkeit sind für die Umsetzung einige Herausforderungen zu bewältigen.
Bis zum Winter
Mitte Jänner wurde die Baubewilligung für das neue VAZ in Frantschach-St. Gertraud erteilt. Im Mai laufen nun die Arbeiten an: Sobald Abbrucharbeiten vollzogen sind, starten Baumeisterarbeiten und die Dachgleiche ist für den Spätherbst vorgesehen. Während des Winters soll der Innenausbau erfolgen, die Fertigstellung des Projekts ist für 30. September 2022 anberaumt. "Um die Wertschöpfung im Tal zu fördern, setzen fast ausnahmslos heimische Unternehmen das Projekt um. Im Frühjahr 2022 soll das grobe Konzept stehen", erläutert Amtsleiter Roland Kleinszig.
Neuerung für Knusperstube
Bereits im April wurde der Verkauf vom Bäckerei-Café Knusperstube in einen Container am benachbarten Parkplatz ausgelagert. "Mit dem Geschäft wollen wir noch vor dem Winter in das neue Gebäude einziehen", blickt Peter Storfer voraus. Durch die Generalsanierung wird auch das Bäckerei-Café in neuem Glanz erstrahlen: "Mehr Sitzplätze, Mittagsmenüs sowie die Speiseeis-Produktion sind unter anderem Thema (wir berichteten). Das gesamte Vorhaben ist ein wahnsinnig tolles Projekt zur Belebung." Ein Teil der Geschäftsfläche bleibt nach dem Umbau Eigentum der Knusperstube, die restliche benötigte Fläche wird gepachtet.
Proberaum und WC-Anlage
Von Seiten der Knusperstube Vertrieb GmbH fließen 700.000 Euro in den gesamten Umbau. Die Baukosten für den im Eigentum der Veranstaltungszentrum Frantschach-St. Gertraud KG befindlichen Teil inklusive dem Gastro-Teil der Knusperstube – der wiederum an diese verpachtet wird – belaufen sich auf rund 2,8 Millionen Euro. Durch den um ein Jahr verschobenen Baustart wurde das Projekt noch einmal gänzlich überarbeitet. "Wir kommen jetzt auch dem lang gehegten Wunsch nach und investieren zusätzlich 300.000 Euro in den Probenraum unserer Werkskapelle sowie die öffentlichen und barrierefreien WC-Anlagen", fügt Bürgermeister Günther Vallant (SPÖ) hinzu. Der ursprünglich geplante Lagerraum im Erdgeschoss wurde für die Werkskapelle Mondi Frantschach nun neu adaptiert, entsprechende Akustik und Proberaumausstattung sind vorgesehen.
Hohe Rohstoffpreise spürbar
Die Kostenschätzung im Frühjahr 2019 ergab für das Projekt zwar 2,3 Millionen Euro, doch durch finanzielle Herausforderungen aufgrund der Corona-Krise hat sich eine Preissteigerung ergeben. Der eigentliche Baustart des VAZ wäre schon für das Frühjahr 2020 vorgesehen gewesen, durch die Verschiebung wollte man durch den Einbruch der Wirtschaft attraktivere Preise erzielen, doch nun ist das Gegenteil der Fall. "Einfache Baumaterialien wie Baustahlgittermatten und XPS-Dämmstoffe sind derzeit am Markt nahezu nicht erhältlich, laut einem Bericht der Wirtschaftskammer Steiermark bereiten 60 Prozent höhere Preise der Branche Kopfzerbrechen. Der Stahlpreis ist von November 2020 bis Jänner 2021 um 20,21 Prozent gestiegen und der Preis für Nadelschnittholz erlebte eine Steigerung von 40 Prozent", heißt es seitens der Gemeinde. Nachverhandlungen für alle derzeit eingeholten Angebote wurden geführt. Bürgermeister Vallant fügt abschließend hinzu: "Auch bei einem Sanierungsverfahren hätte sich die Preissteigerung bemerkbar gemacht, das war eine unvorhersehbare Situation." (Anm.: Eine Fraktion im Gemeinderat wollte den Neubau stoppen und den bestehenden Kultursaal erhalten.)
Praxistauglichkeit
Das multifunktionale Veranstaltungszentrum soll überdies auch für Seminare und Tagungen dienen, auch der Dorfplatz ist mit eingebunden. "Es soll für Vereine und weitere Institutionen so einfach und rentabel wie möglich sein, diverse Events durchzuführen", sind sich politische Vertreter einig. Über die Verköstigung der Gäste darf individuell entschieden werden, man kann in Eigenregie auskochen oder einen Gastronomiebetrieb hinzuziehen. Es besteht kein exklusives Recht für die Knusperstube. Der Preisspiegel für den Saal ist noch ausständig.
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