Vom kleinen Pop-Up zum Café
Ein wahres "Goldstück" in der Landstraße
Seit 2022 ist "Das Goldstück" als kleines Pop-up in der Marxergasse zu Hause. Im vergangenen April bauten die Besitzerinnen das Lokal aus und eröffneten erneut als zweistöckiges Lokal.
WIEN/LANDSTRASSE. Nicht viele Cafés können von sich sagen, dass ihnen eine wissenschaftliche Arbeit zugrunde liegt, doch genau so wurde "Das Goldstück" geboren. Christina Honegger widmete sich dem Konzept bereits in ihrer Abschlussarbeit für ihr Hotelmanagement-Studium.
Nach ihrem Studium jobbte Honegger bei "Karma-Food" und lernte dort ihre jetzige Geschäftspartnerin, Alexandra Hilweg, kennen. Sie merkten schnell, dass sie dieselbe Vision teilten und eröffneten 2022 ein Pop-up, das zwei Jahre später ein Café werden sollte. Zuvor wurde großteils am Tresen "To Go" verkauft und es gab einen Community-Tisch.
Brücke zwischen Alt und Neu
Die Marxergasse 9 stand dabei von Anfang an als Standort fest. Das Haus befindet sich seit den 1950ern im Besitz von Christinas Familie und bot sich daher an. Die gebürtige Niederösterreicherin wohnt seit der zwei Jahren im Bezirk und schätzt das Grätzl sehr.
"Ich bin großer Fan geworden vom Dritten. Hier entsteht so viel und wir haben hier ein ganz spannendes Publikum, das Qualität auch wertschätzt und auch mal einen Euro mehr dafür zahlt", erklärt die Junggastronomin gegenüber MeinBezirk.
Das Gebäude inspirierte auch den Namen: bereits 1902 befand sich darin ein Café mit dem Namen "Zur Goldenen Kugel". Daraus wurde dann "Das Goldstück", das den beiden aufgrund seiner Doppelbedeutung gefiel. Die Brücke, die zwischen Alt und Neu geschlagen wird, wird einem sofort bewusst, wenn man das Café betritt: Die moderne und bunte Einrichtung trifft dort die prunkvolle Originaldecke, die beim Umbau bewahrt wurde.
Wohnzimmer-Atmosphäre
Beiden waren sich schnell einig, was für Vorstellungen sie für ihr eigenes Café haben. Es soll sich wie ein Wohnzimmer anfühlen. Genau deshalb begrüßen die beiden auch Personen, die im "Goldstück" ihrer Arbeit nachgehen. Im Subterrain des zweistöckigen Lokals gibt es dafür reichlich Platz. Ein genaueres Co-working-Konzept ist aber derzeit noch in Planung und soll mit Herbst kommen.
So einiges ist noch im Entstehen und befindet sich derzeit in der Testphase. Die jungen Geschäftsfrauen bauen ihr Konzept dabei auf verschiedene Säulen auf. Neben der täglichen Bewirtung von Gästen bieten sie auch Catering an.
Zudem kann das Untergeschoss mit eigener Küche abends für Events gemietet werden. Zuletzt fand dort ein Public Viewing der Europameisterschaft statt, aber auch eine Weinverkostung.
Gerettete Lebensmittel
Wichtig ist beiden auch die Rettung von Lebensmitteln. So sind sie die ersten Gastronomen, die sich von dem Start-up "Afreshed" beliefern lassen. Das Linzer Start-up, das sogenannte B-Ware, die nicht im Supermarkt verkauft werden kann, von Landwirtinnen und Landwirten abkauft, lieferte zuvor nur an Private.
Als sie einmal eine Tonne Zitronen und Orangen von Afreshed bekamen, weil diese sonst schlecht geworden wären, verschenkten die beiden Besitzerinnen diese spontan an andere Gastronomen, auch in der Nachbarschaft. Die beiden fühlen sich im Grätzl angekommen. Sie haben ein gutes Verhältnis zu den umliegenden Geschäften und bekommen laut Christiana öfter ein wertschätzendes "Euch hat's hier gebraucht", zu hören.
Das "Goldstück" hat Montag bis Freitag von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet.
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