Sanna: Kraftwerk für 95 Mio. Euro
Projektentwickler Infra präsentierte Studie für Sanna-Kraftwerk - Gemeinden werden beteiligt.
LANDECK (otko). Das Tiroler Projektentwicklungsbüro Infra präsentierte vergangenen Dienstag die Pläne für ein Kraftwerk an der Sanna. Mit dem neuen Kraftwerk mit einer jährlichen Stromproduktion von 83 Gigawattstunden könnten 23.000 bis 24.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
"Dafür wurden von der Infra insgesamt vier Varianten geprüft", informierte Projektleiter Bayer. Die "Nord-Variante" ist technisch, ökologisch und wirtschaftlich die beste Lösung. Die maximale Leistung des Kraftwerks wird bei 20 Megawatt liegen.
Die geplante Tunneltrasse mit einem Durchmesser von 3,8 Metern ist 7,8 Kilometer lang und verläuft entlang der nördlichen Talflanke im Gemeindegebiet von Grins und Stanz. Bayer rechnet auf dieser Trasse auch mit keinen gravierenden geologischen Problemen.
Die Wasserfassung ist nach dem Zusammenfluss der Rosanna mit der Trisanna unterhalb des Kraftwerks Wiesberg vorgesehen. Das Krafthaus wird sich beim Inn-Knie in Landeck befinden.
Inbetriebnahme 2019
"Das Gesamtprojekt würde zwischen 85 und 95 Millionen Euro kosten", erläuterte Bayer. 70 Prozent sollen über Bankdarlehen finanziert werden. Die restlichen 30 Prozent müssen die Gesellschafter als Eigenmittel aufbringen.
Mit den Planungsarbeiten wird in kürze begonnen. In der zweiten Hälfte des nächsten Jahres sollen die Unterlagen eingereicht werden. "Die Dauer des UVP-Verfahrens ist schwierig abzuschätzen. Wir hoffen aber, dass wir nach einer dreijährigen Bauzeit das Kraftwerk 2019 in Betrieb nehmen können", zeigte sich Bayer optimistisch.
Regionale Beteiligung
Die Gemeinden Strengen, Grins, Pians, Tobadill, Landeck, Stanz und Zams sollen am Kraftwerk beteiligt werden. Durch das Gemeindebeteiligungsmodell, das sich bereits beim Wasserkraftwerk Stanzertal bewährt hat, soll die regionale Akzeptanz gesteigert werden. „Außerdem bieten sich den Gemeinden höhere Ertragschancen als bei anderen Modellen", erklärte Infra-GF Gerhard Langer.
"Alle Bürgermeister stehen positiv zum Sanna-Kraftwerk", erläuterte der Grinner Bgm. Thomas Lutz. Die Gemeinden wurden von Anfang an eingebunden. "Wir müssen jetzt eine positive Stimmung erzeugen", betonte der Landecker Bgm. Dr. Wolfgang Jörg. Einige Widerstände auf das Projekt zukommen sieht der Pianner Bgm. Peter Rauchegger: "Wir müssen so offen wie möglich sein."
Bei einer geplanten Beteiligung von 25 Prozent müssten die Gemeinden rund sieben Millionen Euro investieren. Zur Finanzierung sollen auch Tiroler Energieversorgungsunternehmer beteiligt werden.
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