Forderungen an die Politik
"Made in Landeck ist top, aber zu teuer"
Traditionell treffen sich die Unternehmer des Bezirkes Landeck zum Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer. Ebenso traditionell ist die Bilanz bzw. Vorausschau der WK-Funktionäre im Vorfeld des Empfangs.
LANDECK. Mit dem Jahr 2024 ging für die meisten Tirolerinnen und Tiroler ein schwieriges, forderndes Jahr zu Ende. Die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage stellt vor allem auch die Unternehmer vor große Herausforderungen. Das machten Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler und Bezirksobmann Michael Gitterle in dem gemeinsamen Pressegespräch klar. Die Prognosen für das Jahr 2025 lassen bisher keine wirkliche Verbesserung erwarten, wenngleich der Bezirk Landeck aufgrund der positiven Buchungslage im Tourismus sehr gut aufgestellt in das neue Jahr geht.
Die Forderungen der WK-Funktionäre an die Politik sind im Großen und Ganzen die gleichen wie im vergangenen Jahr: Bürokratie, Lohnnebenkosten und der Arbeitskräftemangel stellen viele Unternehmen vor große Probleme.
"Bürokratie bremst - und hat zudem eine unerwünschte Nebenwirkung: Die öffentliche Hand braucht für das Mehr an Vorschriften und ineffizienten Prozessen immer mehr Mitarbeiter - die in der gewerblichen Wirtschaft fehlen", betont Barbara Thaler.
Für Bezirksobmann Michael Gitterle stellt die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte eine der größten Herausforderungen für die Betriebe im Bezirk Landeck dar.
"Es dauert einfach zu lange, die passenden Mitarbeiter zu finden, und das hemmt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe."
Doch nicht nur das Finden der Mitarbeiter, sondern auch die Lohnnebenkosten kritisieren die WK-Funktionäre. "Österreich hat die dritthöchste Steuerquote der OECD, die Lohnkosten stiegen in den letzten drei Jahren um 20 Prozent. Dem Bezirk geht es deshalb gleich wie ganz Österreich: Made in Landeck ist top - aber zu teuer", erklärt die WK-Präsidentin.
Michael Gitterle wünscht sich für "seine" Unternehmer allgemein weniger Hürden vonseiten der Politik, die leichtere Möglichkeit, entsprechende Gewerbeflächen zu bekommen und bessere Voraussetzungen für eine Übergabe der Betriebe. "Auch bei uns im Bezirk Landeck stehen in nächster Zeit einige Unternehmensnachfolgen an. Wenn eine Übergabe nicht möglich ist, kommt es oft zur Schließung des Betriebes", meint Gitterle.
Beide Funktionäre betonen jedoch, dass sie die Voraussetzungen der Wirtschaft im Bezirk Landeck aufgrund des Branchenmix und der guten Stellung als der Tourismusbezirk im Land Tirol sehr positiv sehen und deshalb an ein gutes Jahr 2025 glauben.
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