Barrierefreiheit
Kaunertaler Bergfreiheit lockt neue Gäste

70 Athletinnen und Athleten mit Betreuern, Organisatoren und freiwilligen Helfern waren bei den Wettbewerben der Special Olympics Hessen im Einsatz.  | Foto:  Christian Hastedt-Marckwardt
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  • 70 Athletinnen und Athleten mit Betreuern, Organisatoren und freiwilligen Helfern waren bei den Wettbewerben der Special Olympics Hessen im Einsatz.
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KAUNERTAL. Das Kaunertal stand in der vergangenen Woche unter dem Motto „Gemeinsam Sport, gemeinsam stark“ – der Gedanke der 1. Landesspiele der Special Olympics Hessen prägte die Wettbewerbe, denen sich 70 Athletinnen und Athleten mit 50 Betreuern, inklusive Organisationsteam sowie 80 freiwilligen Helfern aus dem Kaunertal stellten. Die gelungene Veranstaltung hinterließ bleibende Eindrücke und mit 1.000 zusätzlichen Nächtigungen auch ein sehr positives touristisches Resümee. Das Tal baute seinen Ruf als Gastgeber mit Herz und als Erlebnisraum für uneingeschränkte alpine Mobilität erneut aus.


Winterspiele von Special Olympics Hessen

Bereits die Eröffnungsfeierlichkeiten mit olympischem Zeremoniell zeugten vom großen Stellenwert der Veranstaltung für alle Mitwirkenden, die neben organisatorischem und sportlichem Engagement vor allem auch ein großes emotionales Erlebnis war. Die angereisten sieben Delegationen absolvierten Anfang der Woche drei intensive Trainingstage. Begleitet von einem Stab aus Trainern und Helfern bereiteten sich die Teilnehmer auf den anstrengenden körperlichen Einsatz vor.
Die Wettbewerbe fanden am 31. Jänner und am 1. Februar statt. Die Ski-Alpin Disziplinen Slalom und Riesenslalom wurden bei sehr guten Bedingungen am Gletscher ausgetragen. Das Schneeschuhlaufen und der Langlauf konnten direkt in Feichten im Langlaufcenter durchgeführt werden. Der olympische Spirit war bei allen Wettbewerben ungebrochen und die Teilnehmer begeisterten mit vollem Einsatz, Teamgeist und Freude.

Spaß und Sport

Elmar Möller, Sportkoordinator der Winterspiele von Special Olympics Hessen besucht das Kaunertal seit 30 Jahren und fühlt sich dort bestens aufgehoben: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir woanders so wunderbare Unterstützung erhalten. Wir kommen wieder, wir hatten einen tollen Wettbewerb und viel Spaß! Auch wenn die Landesspiele nur alle vier Jahre stattfinden, brauchen wir doch die Trainingswochen und die lassen sich hier perfekt abhalten.“
Spaß und Sportsgeist bewiesen auch die Teilnehmer des Kaunertal Promi-Teams – beim Abschlussbewerb im Staffel-Schneeschuhlauf holte Bürgermeister Josef Raich gemeinsam mit Ingeburg Plankensteiner, Christian Kalsberger und Michaela Gasser-Mark die Silbermedaille.

Erlebnisqualität im alpinen Raum

„Hohe Berge – große Momente“ lautet die Botschaft der Kaunertaler Gletscherregion und als Austragungsort für die Winterspiele der Special Olympics Hessen hat sich dieses Motiv erneut erfüllt. Die Region hat besondere Qualitäten als Gastgeber bewiesen und die gesellschaftliche Bedeutung von Inklusion auch im Tourismus unterstrichen. Der touristische Mehrwert der Veranstaltung zeichnet sich laut Michaela Gasser-Mark, GF Kaunertal Tourismus, auch in knapp 1.000 Nächtigungen durch alle Beteiligten ab, die sich zeitlich ideal auf eine buchungsarme Woche auswirkten.
Das Kaunertal bildet als Austragungsort des Handbike-Battles und der Special Olympics Hessen ganzjährig die Ansprüche mobiler Bergfreiheit ab. Die Verantwortlichen beider Veranstaltungen haben sich die Region mit ihren Potenzialen bewusst ausgewählt. Spezifische Bedürfnisse, die mit eingeschränkter Mobilität einhergehen, erstrecken sich jedoch auf eine wesentlich weiter zu fassende Zielgruppe – von der jungen Familie mit Kinderwagen bis zur Generation der Silver Ager zieht es Gäste in das Kaunertal, das in hochalpiner Lage zahlreiche Angebote und infrastrukturelle Voraussetzungen für möglichst uneingeschränkte Mobilitätsfreiheit im Urlaub bietet – vom gemütlichen Wandern bis zur echten sportlichen Disziplin, vom entspannten Erholungsurlaub bis zum intensiven Erlebnisprogramm.

Gleichberechtigte Teilhabe

Das Kaunertal signalisiert einen konsequenten Weg, der die gleichberechtigte Teilhabe am Erleben der vielfältigen Schönheit der Region von Jung und Alt, durch alle Lebensphasen und individuellen Anforderungen, gewährt. Bereits 2013 erhielt die Naturparkregion Kaunertal den EDEN Award – eine Auszeichnung für innovative und barrierefreie Tourismusprojekte. Unter dem Gesichtspunkt „Tourismus für Alle" fiel die Entscheidung für den Preis auf die Region, das sich als österreichisches Vorzeigeprojekt bewiesen hat und als gefragte Destination Rollstuhlfahrern und Personen mit eingeschränkter Mobilität ganzjährig barrierefreien Aktivurlaub bietet.

Offen für gesellschaftliche Vielfalt

Mit dem Umbau des Hotel Weisseespitze wurde im Jahr 2000 von Charly Hafele eine absolut rollstuhlfreundliche Umgebung für Urlaub- und Erholungsuchende geschaffen. Weitere Unterkünfte folgten diesem Beispiel mit barrierefreien Bereichen. Aber auch Wanderwege und Ausflugsziele, die Natur und Kultur des Tales vermitteln, sind gut ausgebaut und auch mit körperlichen Einschränkungen oder individuellen Anforderungen in ihrer Schönheit erlebbar. Für besondere Herausforderungen, etwa steile Wege, die mit Rollstuhl nicht zu bewältigen sind, steht ein Swisstrac-Verleih im Hotel Weisseespitze zur Verfügung.

Mobilitätsfreiheit

Die Kaunertaler Gletscherbahnen sind bereits stark auf das barrierefreie Angebot eingestellt – das Gletschergebiet hat sich besonders mit dem Wintersportangebot durch seine Mobilitätsfreiheit bewährt und sich als beliebtes Skigebiet für Monoskifahrer bereits einen Namen gemacht. Die Gletscherstraße führt bis ins Skigebiet, direkt an die Pisten und Lifte und auch beim Umbau des Gletscherrestaurants „Weißsee“ wurde an ungehinderte Fortbewegung mit Kinderwagen und Rollstuhl gedacht.
Selbst der höchste Punkt des Kaunertaler Gletschers ist mit der Gondelbahn „Karlesjoch“ uneingeschränkt erreichbar – der grenzenlose Blick von der Aussichtsplattform „Dreiländerblick“ auf 3.108 Metern betont die Bergfreiheit, der im Kaunertal als generationenübergreifender und bedürfnisorientierter alpiner Erlebnisraum, als Ort für gesellschaftliche Vielfalt vermehrt besondere Bedeutung beikommt.

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