Jahresrechnung 2020
Zams schloss Corona-Jahr mit einem Überschuss ab
ZAMS (otko). Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen konnte die Gemeinde Zams einen Überschuss von 208.000 Euro erzielen. Die Jahresrechnung 2020 wurde vom Gemeinderat einstimmig genehmigt.
Leichter Anstieg bei der Kommunalsteuer in Zams
Dem Zammer Gemeinderat, der coronabedingt im Kultursaal tagte, konnte Bgm. Siegmund Geiger (ÖVP) am 3. Mai eine durchaus erfreuliche Jahresrechnung für das Jahr 2020 vorlegen. Das Corona-Jahr hat aber dennoch in den Zammer Gemeindefinanzen auch einige Spuren hinterlassen.
"Bei den Ertragsanteilen gab es aufgrund der Krise rund 334.000 Euro weniger als im Budget vorgesehen. Auch bei den Benützungsgebühren für Wasser und Kanal gab es Rückgänge, da zum Beispiel das KH Zams während der Pandemie den Betrieb zurückgefahren hat. Erfreulich sind aber die Erträge aus der Kommunalsteuer – hier gab es sogar einen leichten Anstieg",
bilanzierte Geiger. Obwohl es hier bei einigen Betrieben Einbrüche gab, hat ein Laborbetrieb von der Covid-Pandemie profitiert.
Der Ergebnishaushalt weist demnach einen Überschuss von 208.453,67 Euro aus. Der Vermögenshaushalt ist auf 66.522.159,20 Euro angewachsen. Der Verschuldungsgrad ist auf 41,19 Prozent angestiegen (2019: 35.02 Prozent). Mit 31. Dezember 2020 beträgt der Schuldenstand der Gemeinde 7,95 Millionen Euro (2019: 7,92 Millionen Euro), womit ein neuer Höchststand erreicht wurde. Der laufende Schuldendienst beträgt 746.329 Euro. Daneben hat die Gemeinde noch rund 4,88 Millionen Euro an Haftungen (Kraftwerk Stanzertal, Abwasserverband, Seniorenzentrum, Venet Bergbahnen AG). Die Rücklagen hingegen blieben im vergangenen Jahr mit 426.338,59 nahezu unverändert.
Maßgebliche Salden sind positiv
"Die Kennzahlen in der Jahresrechnung sind trotz der derzeitigen Situation positiv zu beurteilen und auch die maßgeblichen Salden sind positiv. Allerdings setzt sich der Trend aus den Vorjahren fort, dass die Gemeinde immer mehr Vorhaben durch Fremdmittel finanzieren muss. Trotzdem haben wir das Jahr 2020 finanziell relativ gut über die Bühne gebracht",
konstatierte der Dorfchef.
Trotz mangelnder Vergleichbarkeit mit den Zahlen der Vorjahre aufgrund der Umstellung auf die neue Buchführung (VRV 2015) zeigten sich die Mandatare mit dem vorgelegten Zahlenwerk zufrieden.
"Das Ergebnis zeigt, dass wir als Gemeinde mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Unser Vorteil ist, dass wir keine Leitbetriebe im Dorf hatten, die vom Tourismus abhängig sind. Ein Betrieb ist in der Krise erfreulicherweise sogar gewachsen, was ein Glücksfall ist", betonte SPÖ GV-Herbert Frank.
Budgetdisziplin einhalten und fahren auf Sicht
Für Vizegm. Josef Reheis (ÖVP) gibt es aber Licht- und Schattenseiten. Wider Erwarten habe man mehr Kommunalsteuer eingenommen, dafür aber um zwölf Prozent weniger Ertragsanteile erhalten. "2021 wird es nicht besser werden. Auch die Personalkosten und der Schuldenstand steigen laufend an. Die großen Investitionen können wir aber nur mit Darlehen umsetzen und daher gilt es vorsichtig zu agieren", so Reheis.
GV Mathias Venier (Freiheitliche) merkte an, dass einige Projekte zurückgestellt wurden. "Die Kommunalsteuer ist erfreulich, wobei es aber Betriebe gibt, die nicht im Ort verhaftet sind. Hier gilt es vorsichtig zu sein. Daher braucht es absolute Budgetdisziplin und wir müssen auf Sicht fahren."
Schließlich wurde die Jahresrechnung 2020 einstimmig angenommen und der Bürgermeister entlastet.
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