EU-Wahl in der Region
Bezirk Landeck bleibt schwarz-türkise Hochburg
BEZIRK LANDECK (okto). Die ÖVP holt im Bezirk Landeck mit 57,30 Prozent das tirolweit beste Ergebnis. Die anderen Parteien verzeichnen ein Minus. Die Wahlbeteiligung stieg kräftig an.
ÖVP klarer Wahlsieger
Die EU-Wahl 2019 ist geschlagen. Auch die Ergebnisse im Bezirk Landeck (ohne Briefwahlkarten!) reihen sich großteils in den Bundesland-Trend ein. In 30 Gemeinden liegt die schwarz-türkise ÖVP bei den Stimmen vorne.
Mit 57,30% (7.983 Stimmen) holt die ÖVP ein sattes Plus von 12,47%. Die SPÖ liegt bei 13,95% (1.944 Stimmen) und fährt ein Minus von 2,07% ein. Die FPÖ verzeichnet mit 10,55% (1.470 Stimmen) ein Minus von 2,03%. Auch die Grünen verlieren 2,19% und kommen auf 9,49% (1.322 Stimmen). Die NEOS holen 7,84% (1.093 Stimmen), was einem Minus von 1,23% entspricht.
Die KPÖ verzeichnet 0,29% (41 Stimmen), was ein Minus von 0,76% bedeutet. Die Liste EUROPA, die erstmals antrat holte 0,57% (80 Stimmen).
Die Wahlbeteiligung (ohne Wahlkarten!) stieg um über 10 Prozent auf 41,85% an (2014: 30,62%). In zwei Gemeinden lag sie sogar über 50%. Spitzenreiter ist die Gemeinde Kaunertal mit 53,23%, gefolgt von Schönwies mit 51,10% und Pians mit 49,43%. Schlusslichter sind die Gemeinden Spiss mit 29,90% und Tösens mit 31,51%.
Ausreißer in den Gemeinden
In allen 30 Gemeinden im Bezirk Landeck liegt die ÖVP vorne. In zwei Gemeinden wählten sogar über 80 Prozent die Schwarz-Türkisen. Spitzenreiter ist das Kappl mit 81,73% , gefolgt vom Kaunertal mit 80,66%. Das schwächste Ergebnis holt die ÖVP in Schönwies mit 40,03%, gefolgt von der Stadt Landeck mit 40,84%.
Im Gegenzug holte die SPÖ das beste Bezirksergebnis in Schönwies mit 29,54%, gefolgt von Stanz bei Landeck mit 24,66%. Am wenigsten Zustimmung für die Roten gab es in Kappl mit 2,77% und in See mit 3,65%.
Trotz der "Ibizia-Affäre" gab es für die FPÖ in einigen Gemeinden auch Zuwächse. Als Hochburgen zeigten sich See, hier machten 20,27% (+7,77%) ihr Kreuz bei den Blauen, sowie Tösens mit 20,23%. In Fendels stimmten lediglich 1,98% für die Blauen, auch im Kaunertal gab es mit 2,77% ein schlechtes Ergebnis.
Wiederum als Grüne Hochburg zeigte sich St. Anton am Arlberg. Dort holte die Ökopartei 15,05 Prozent. In Zams wählten 13,92% die Grünen. Einen schweren Stand hatten die Grünen aber in Kappl (2,77%) und in Ischgl (2,77%).
Stark zeigten sich auch die NEOS in St. Anton am Arlberg mit 13,22%, gefolgt von Fendels mit 12,87%. In Spiss gab es für die Pinken keine Stimme. In Kaunerberg machten 2,17% ihr Kreuz bei den NEOS.
Die KPÖ erhielt keine Stimmen in den Gemeinden Faggen, Fendels, Fiss, Galtür, Kappl, Kaunerberg, See, Serfaus, Spiss, Stanz bei Landeck, Tobadill und Tösens. Die besten Ergebnisse gab es für die Kommunisten in Ladis (2,05%) und Strengen (1,0%).
Die Liste EUROPA ging in den Gemeinden Fendels, Fiss, Galtür, Ischgl, Kaunerberg, Kaunertal, Kauns, See, Spiss, Stanz bei Landeck, Strengen und Tobadill leer aus. In Ladis machten 1,37% und in Prutz 1,20% ihr Kreuz bei der Liste EUROPA.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Freud und Leid
In Jubelstimmung war natürlich ÖVP-Bezirksparteiobmann Anton Mattle: "Der Bezirk Landeck hat das beste ÖVP-Ergebnis in ganz Tirol geliefert. Zum einen sind wir gut aufgestellt, die Funktionäre waren motiviert und wir haben das Thema EU gut hinüber gebracht." Erfreulich ist für Mattle auch die Zunahme bei der Wahlbeteiligung. "Es ist ein klares Signal. Alle anderen Parteien haben verloren und nur die ÖVP hat zugelegt. Danke alle WählerInnen, dass sie zur Wahl gegangen sind", so Mattle.
Für den SPÖ-Bezirksvorsitzenden Benedikt Lentsch ist der Wahlausgang wenig erfreulich: "Wir haben ein enttäuschendes Ergebnis auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Das Ergebnis gilt es nun zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen."
Mit rund 10 Prozent zeigt sich FPÖ-Bezirksparteiobmann Mathias Venier nicht zufrieden. "Das Minus ist trotz der Geschehnisse der vergangenen Wochen im Schnitt ausgefallen."
Wolfgang Egg, Bezirkssprecher der Grünen, zeigt sich trotz des Minus im Bezirk erfreut. "Das Ergebnis ist recht passabel und wir haben es nicht erwartet. Nun werden wir uns mit ganzer Kraft aus die Nationalratswahl konzentrieren, damit die Grünen dort wieder vertreten sind", betont Egg.
Sehr zufrieden ist auch Johannes Tilg von den NEOS: "2014 war eine andere Ausgangslage. Mit echten Positionen wie den Vereinigten Staaten von Europa haben wir eine gute Basis erreicht. Die Leute haben unser Programm gewählt." Besonders erfreut zeigt er sich über das Ergebnis in Landeck und in den NEOS-Hochburgen in den Tälern. "Das Ergebnis gibt uns Rückenwind bei den Nationalratswahlen wieder ein Ergebnis über 7 Prozent zu erreichen. Besonders in diesen chaotischen Zeiten war es wichtig, ein klares Bild der Zukunft Europas abzugeben", verweist Tilg.
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