Bezirk für die Wehrpflicht

Wehrpflicht: Auch künftig wird es Angelobungen von Rekruten, wie hier zuletzt in Zams, geben. | Foto: Archiv/Kolp
  • Wehrpflicht: Auch künftig wird es Angelobungen von Rekruten, wie hier zuletzt in Zams, geben.
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BEZIRK (otko). Bei der Wehrpflicht-Volksbefragung weist der Bezirk Landeck mit 47,88 Prozent die höchste Wahlbeteiligung in Tirol auf. Mit 70,75 Prozent votierten die WählerInnen im Bezirk klar für die Beibehaltung der Wehrpflicht und liegen mit diesem Wert tirolweit im Spitzenfeld.
Erfreut zeigten sich vor allem die Parteien, die für die Beibehaltung waren - wie ÖVP und FPÖ. "Ich finde es total super, dass es so eine hohe Wahlbeteiligung gegeben hat und mit über 70 Prozent haben wir ein Top-Ergebnis. Das jetzige System hat vor allem durch den Katastrophen-Einsatz für sich selbst Werbung gemacht", betont LA Anton Mattle. Die Leute vertrauen in das bewährte System. „Ich bin sehr zufrieden, dass sich die Bevölkerung für den Erhalt der Wehrpflicht ausgesprochen hat. Ich sehe das Ergebnis als Handlungsauftrag, eine echte Reform in Angriff zu nehmen“, sagt LH Günter Platter.
Sehr erfreut zeigt sich auch der Zammer FP-NAbg. Mathias Venier. Besonders positiv sieht er auch das Ergebnis seines Heimatbezirks und des Oberlandes: "Das Landecker Ergebnis verstehe ich darüber hinaus auch besonders als Bekenntnis zu unserer Kaserne, deren Bestand weiterhin gesichert bleiben muss." FPÖ-Landesparteiobmann Gerald Hauser ist froh, dass sich der Einsatz für die Beibehaltung der Wehrpflicht ausgezahlt hat. Jetzt sind Reformen beim Bundesheer anzugehen.

Bedauern bei SPÖ

„Auch wenn ich das Ergebnis bedauere – es ist zu respektieren“, sagt SPÖ-Chef Gerhard Reheis. Er regt an, den Zivildienst auf sechs Monate zu verkürzen, um Gerechtigkeit zwischen Wehr- und Zivildienern zu schaffen.
LA Hans-Peter Bock lobt die überraschend hohe Beteiligung und kritisiert aber gleichzeitig die falsche Fragestellung. "Das Ergebnis ist eindeutig und umzusetzen", so Bock. Allerdings brauche es im Hinblick auf die geburtenschwachen Jahrgänge Reformen, da immer weniger junge Männer den Grundwehrdienst ableisten wollen. "Es stellt sich generell die Frage, ob ich mit weniger Leuten die ganze Infrastruktur brauche", verweist Bock.
„Angesichts des Niveaus der Diskussion und der unzulänglichen Fragestellung kann ich verstehen, dass sich die Menschen von so einer Volksbefragung abwenden", betont die Grüne Landessprecherin LA Ingrid Felipe. Fritz Gurgiser hofft, dass die Bundesregierung, die diese Volksbefragung angezettelt habe, nun auch Taten für ein zeitgemäßes Heer setzt.

Große Freude

"Gottseidank ist es so ausgegangen", jubelt RK-Bezirksobmann Walter Gaim. Dabei warnt er aber gleichzeitig vor einer weiteren Verkürzung des Zivildienstes. Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Christoph Mayer hat sich dieses eindeutige Votum nicht erwartet: "Damit ist auch indirekt die Kaserne für den Katastrophenschutz gesichert."

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