Wintereinbruch
Obstbauern im Bezirk Landeck befürchten Ernteausfälle

Kassische Frostnächste sind für den Obstanbau weniger dramatisch, als Wintereinbrüche.  | Foto: Jasmin Olischer
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  • Kassische Frostnächste sind für den Obstanbau weniger dramatisch, als Wintereinbrüche.
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BEZIRK LANDECK. (lisi). Der plötzliche Wintereinbruch der ersten Aprilwochen stellt für unsere Obstbauern eine kritische Situation dar. Besonders für bereits blühende Kulturen wie die Marille. Wie groß der Schaden ist, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen und hängt maßgeblich vom Entwicklungsstadium ab, in dem sich der jeweilige Obstbaum gerade befindet. Die kritische Phase wird aber noch einige Wochen andauern.

Wintereinbruch ist schlimmer als Frostnächte

„Die Äpfel, Zwetschken und Kirschen stecken noch in der Knospe. Für die Marille war dieser Wintereinbruch wesentlich schlimmer, diese ist zum Teil schon auf. Ein Teil befindet sich im Ballonstadium, ein Teil in der roten Knospe“, erklärt der Prutzer Turabauer Gerhard Maass auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER. Hierbei ist festzuhalten, dass ein Wintereinbruch, an dem es auch tagsüber frostig ist, weitaus schlimmer für den Obstbau ist als klassische Frostnächte, an denen tagsüber die Sonne scheint. Auch Maßnahmen wie eine Frostschutzberegnung, etc. sind nur effektiv bei Frostnächsten, Gerhard Maass führt aus: „Natürlich kann man mit solchen Maßnahmen reagieren, aber nur bei einer Frostnacht, wenn es tagsüber milder ist“, bekräftigt der Turabauer, der rund 15.000 Marillenbäume in seinem Bestand hat und ergänzt: „Bei einem Wintereinbruch, wie in den vergangenen Tagen, kann man nichts tun. Nur zuschauen.“ Den Schaden kann er bisher nur ein klein wenig abschätzen, nur soviel: „Die offenen Blüten sind alle kaputt, das allein ginge noch. Ob die Blüten im Ballonstadium oder in der roten Knospe überlebt haben, lässt sich derzeit noch nicht sagen.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch der Prutzer Bürgermeister und Obstbauer Heinz Kofler – auch er bestätigt, dass die Marillen, die über dem Ballonstadium entwickelt sind, nicht mehr zu retten sind: „Was wirklich kaputt ist, lässt sich derzeit noch nicht sagen“, bekräftigt auch Kofler, der selbst Marillen-, Pfirsich-, Nektarinen-, Zwetschken-, Spenling-, Äpfel- und Birnenbäume anbaut.

„Verschont geblieben“

Weniger Schaden schien der Wintereinbruch in der Genussregion Stanzer Zwetschke, zu der neben Stanz auch die Gemeinden Grins und Pians zählen, angerichtet zu haben. Der Obmann der Genussregion Stanzer Zwetschke, Stefan Nothdurfter, informiert: „Aufgrund der Höhenlage sind wir dieses Mal verschont geblieben. Wir sind bei der Vegetation einfach circa zehn Tage später dran“ und: „Im Stadium, in dem wir uns befinden, dem Grünknospenstadium, sind Temperaturen bis Minus 10 Grad Celsius kein Problem.“ Aber, das große Zittern ist auch in der Genussregion Stanzer Zwetschke noch nicht vorbei, Stefan Nothdurfter erklärt: „Wir hoffen, dass wir heuer gut drüber kommen. Bis zur ersten Mai-Woche laufen wir Gefahr.“ Nothdurfter stellt klar: „Die Blüte ist einfach widerstandsfähiger als die kleine Frucht.“  Angst haben die Obstbauern weniger vom Strahlungsfrost, es sind eher Luftmassen der polaren Kaltluft, die der Branche zu schaffen machen.

Verfrühte Vegetation

Heinz Kofler ist dennoch optimistisch und überzeugt: „Die Natur hilft sich oft selbst“, erklärt er – gemeint ist damit, dass ein Großteil der Blüten nicht dringend für einen zufriedenstellenden Ertrag gebraucht wird. Die Obstbauern bestätigen allesamt, in den vergangenen Jahren vermehrt mit solchen Wintereinbrüchen zu kämpfen. „Es kommt tatsächlich vermehrt vor“, lässt Turabauer Maass wissen. Vermutlich hängt dies aber nicht mit dem Wetter an sich, sondern mit früheren Vegetationszeiten zusammen, diese wiederum sind klimatischen Veränderungen zuzuschreiben. Heinz Kofler erklärt: „Solche Wintereinbrüche hat es immer gegeben, neu ist, dass sich Blüten so früh in diesen kritischen Entwicklungsstadien befinden“ und: „Die Vegetation hat sich verändert durch den Klimawandel. In Summe wird es wärmer.“ Heinz Kofler erklärt abschließend: „Durch den Klimawandel findet ein verfrühter Eintritt in die generative und vegetative Phase statt.“

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