Offene Kassenarztstellen in Landeck
Lösungen sind in Arbeit und in Sicht
LANDECK (sica). Der Notstand in Sachen Kassenärzte dauert nun schon länger an, trotz mehrfachen Ausschreibungen sind zwei von vier Kassenstellen als Allgemeinmediziner sowie die Stelle eines Augenarztes und eines Internisten weiterhin offen. Es werde stark an Lösungen gearbeitet und intensive Besprechungen laufen.
Schon länger anhaltende Situation
Seit geraumer Zeit herrscht ein Engpass bei den Kassenärzten in Landeck - trotz mehrfachen Ausschreibungen sind zwei von vier Kassenstellen als Allgemeinmediziner sowie die Stelle eines Augenarztes und eines Internisten weiterhin offen. Zwischenzeitlich öffnete Wahlarzt Dr. Gamper bis Ende Juni 2020 seine Praxis für ÖGK Versicherte, was die Versorgung der Landecker Versicherten kurzfristig sicherstellte. Bis dato hat sich leider noch niemand für die offenen Stellen gefunden, der Notstand macht sich auch bei lückenhaften Wochenend-Notdiensten in Landeck und Umgebung bemerkbar. "Wir wissen, dass unsere Vertragspartnerinnen und Vertragspartner in den umliegenden Orten sowie den Tälern die Landecker Patientinnen und Patienten aktuell betreuen. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten gebührt unseren Ärztinnen und Ärzten bei der Sicherung der Versorgung im Bezirk größter Dank.", betont die Österreichische Gesundheitskasse.
Lösungen in Arbeit
"Aktuell befinden wir uns in sehr intensiven Besprechungen und es sind Lösungen in Sicht"
berichtet Bezirksärztesprecher Dr. Peter Obrist auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER. Hinsichtlich der möglichen Varianten hält man sich allerdings noch bedeckt, um in Ruhe die nötigen Verhandlungen durchführen zu können.
Drei mögliche Optionen
Von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg angesprochen gibt es drei mögliche Optionen, die im Raum stehen: Landeck wäre ein idealer Standort für eine Primärversorgungseinheit (PVE) – Hier müssten drei Allgemeinmediziner die Einheit betreiben, weitere medizinische Dienstleistungen könnten dort angeboten werden. Eine allgemeinmedizinische Gruppenpraxis steht ebenfalls zur Debatte und die dritte Option – allerdings nur als Zwischenlösung – wäre die Errichtung einer Hausärzteambulanz beim KH Zams.
„Derzeit wird unter Einbindung der ÖGK, der Ärztekammer, der Stadtgemeinde Landeck und dem Land Tirol an einer Nachbesetzung der offenen Kassenstellen gearbeitet. Die Federführung liegt bei der Österreichischen Gesundheitskasse.", so Tilg.
"Für die LandeckerInnen ist die täglich sichere kassenvertragliche medizinische Versorgung von zentraler Bedeutung. Mittel- und langfristig braucht es die Stärkung der Allgemeinmedizin, das beginnt bei der Ausbildung an den Medizinuniversitäten, geht über Primärversorgungszentren bis hin zur Honorierung, damit sich mehr AllgemeinmedizinerInnen auch tatsächlich niederlassen. Sollte es der ÖGK gemeinsam mit der Ärztekammer nicht in absehbarer Zeit gelingen diese offenen Stellen zu besetzen, ist ein alternativer Weg für Landeck zu beschreiten. Eine dislozierte Ambulanz des Krankenhauses St. Vinzenz Zams mit Kassenvertrag steht als Alternative im Raum. Das wäre in Tirol Neuland und als Überbrückung zu sehen bis in Landeck niedergelassene Ärzte für ein Primärversorgungszentrum oder eine Gruppenpraxis gefunden sind“
erläutert Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.
Von Seiten der Österreichischen Gesundheitskasse wurde mitgeteilt, dass laufend Gespräche geführt werden, Landesstellenleiter der ÖGK Dr. Melitopulos-Daum war erst kürzlich vor Ort und hat unter anderem beispielsweise mit Martin Hochstöger die neuen Räumlichkeiten in Perjen begutachtet. Melitopulos-Daum möchte das Thema in die nächste Landes-Zielsteuerungs-Sitzung mitnehmen, wo die potenziellen Lösungen diskutiert werden.
„Seitens ÖGK arbeiten wir gemeinsam mit dem Land Tirol und Ärzteschaft an einer Lösung für die Landeckerinnen und Landecker. Alle beteiligten Systempartner sind dazu derzeit im Austausch: Es werden potenzielle Räumlichkeiten begutachtet, mögliche Varianten mit den Beteiligten eruiert und Rahmenbedingungen dazu geklärt."
so Arno Melitopulos-Daum. Von der ÖGK herrsche grundsätzlich zu allen genannten Lösungsvarianten Zustimmung. "Dennoch sollte das nicht zu einer Dauer-Lösung werden. Wir sind nach wie vor optimistisch, demnächst gemeinsam mit LR Tilg und dem frisch gewählten Bürgermeister Mayer eine Lösung für die offenen Arztstellen präsentieren zu können."
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