Klimafitter Wald
40 Bäume werden am Landecker Burschlkopf gefällt
Aus Sicherheitsgründen müssen in der grünen Lunge Landecks zahlreiche Bäume gefällt werden. Allen voran sind die Eschen abgestorben. Laut Stadt soll es aber keinen Kahlschlag gegeben. Der Wald wird wieder mit klimafitten Laubbäumen aufgeforstet.
LANDECK (otko). Für alle jene, die vom Westen kommend ins Stadtzentrum einfahren, ist der Burschlkopf mit seinem Wald ein gewohnter Anblick. Das geschützte Landschaftsgebiet umfasst eine Fläche von 11.378 Quadratmetern. Aber auch in der grünen Lunge Landecks machen sich der Klimawandel und Baumkrankheiten bemerkbar.
Viele abgestorbene Bäume
"Die Bäume sind zum Teil 80 bis 100 Jahre alt und haben ihr biologisches Alter erreicht. Während unten die Stämme auf den ersten Blick noch gut aussehen, sind die Kronen aber zum Teil kahl und abgestorben. Auch innen sind die Stämme bereits faul. Gerade bei der Esche haben wir im ganzen Land mit dem Eschentriebsterben – einer Pilzkrankheit – zu kämpfen",
erläuterte Peter Juen von der Bezirksforstinspektion (BFI) Landeck am 04. Mai bei einem Lokalaugenschein.
Schon in der vergangenen Jahren mussten immer wieder einzelne abgestorbene Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden. "Einzelne Äste stürzten immer wieder herab. Hier gab es immer wieder Probleme, da die Gemeindestraße und eine Stromleitung hindurchführen", erinnert sich GR Johannes Schönherr, Obmann des Klima- und Umweltausschusses.
"Eine Beurteilung des Gesundheitszustandes der Bäume westlich der Burschlkirche zur Zufahrtsstraße nach Perfuchs hat ergeben, dass fast zur Gänze alle Eschen abgestorben sind. Auch die alten Rubinien und Spitzahorn kränkeln. Betroffen sind auch einzelne Nadelbäume wie Lärche und Weißkiefer."
Sicherheit nicht mehr gewährleistet
Die Stadtgemeinde Landeck reagiert nun aber präventiv, um die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer, der Spaziergänger und der darunterliegenden Gebäude zu gewährleisten.
"In den kommenden Wochen werden 40 große Bäume gefällt. Die Arbeiten erfolgen über die Straße, daher ist auch eine maximal dreitägige Sperre notwendig",
informiert Waldaufseher Simon Schwendinger. Schon in den letzten Jahren gab es aufwendige Pflegemaßnahmen am Burschlkopf – zum Teil mit Hubschraubereinsatz. "Das ist jetzt der letzte Teil, den wir herrichten und verjüngen. Auch in Richtung Hofer auf der östlichen Seite wird es noch eine kleine Pflegemaßnahme geben", so der Waldaufseher.
Kein Kahlschlag am Burschlkopf
Für Bürgermeister Herbert Mayer ist es daher besonders wichtig, die Bevölkerung im Vorfeld zu informieren.
"Viele Leute gehen in den Burschl und der Wald ist ein wertvolles Naherholungsgebiet mitten im Talkessel. Es wird aber keinem Kahlschlag geben und der Wald wird wieder aufgeforstet."
Gerade bei solchen Themen seien die Leute besonders sensibel. Zuletzt habe er Anrufe und E-Mails erhalten, da einige Bäume beim Ausbau der Radwegverbindung auf die Öd gefällt werden mussten.
Waldstück wird wieder klimafitt aufgeforstet
Gleichzeitig mit der Aufforstung wird das Waldstück nun klimafitt gemacht. Über das Projekt "Land schafft Bäume" werden Ahorn, Linden, Eichen und Vogelkirschen gepflanzt, die wärmeliebend und trockenresistent sind. "Die Bäume am Burschl haben für das Landecker Mikroklima und als Windschutzgürtel eine wichtige Funktion. Allerdings wird es nach der Aufforstung dauern, bis der Waldteil wieder seinen jetzigen Zustand erreichen wird", betonte Schönherr abschließend.
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