Budget 2025
Wörgl nimmt 7,7 Millionen Euro für Investitionen auf

Dem Budget 2025 für Wörgl wurde mehrheitlich zugestimmt – Es gab 13 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen und eine Enthaltung. | Foto: Nimpf
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  • Dem Budget 2025 für Wörgl wurde mehrheitlich zugestimmt – Es gab 13 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
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Budget 2025 in Wörgl beschlossen – Stadt nimmt 7,7 Millionen Euro Kredit auf: 1,4 Millionen für Neubau Kindergarten, 4 Millionen für Grundstücksankauf und 2,3 Millionen Euro werden für die Ausfinanzierung der Begegnungszone benötigt.

WÖRGL. "Wir haben nach wie vor solide Finanzen und genügend Eigenmittel" – mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Michael Riedhart seine Präsentation zum Budget 2025, welches am 18. Dezember dem Gemeinderat zur Abstimmung unterbreitet wurde. Trotzdem sei klar, dass man in den nächsten Jahren Einsparungen treffen müsse, denn die Schere der Einnahmen und Ausgaben gehe Jahr für Jahr weiter auseinander, ergänzt der Bürgermeister. 

7,7 Millionen Euro Kredit

Auch für 2025 hat sich die Stadtgemeinde Wörgl ambitionierte Ziele gesetzt: Die Sanierung der Rendlbrücke mit 500.000 Euro im Budget verankert, beim Gasthof Lamm soll eine neue Abbiegespur entstehen, die Schopper-Brücke über den Wörgler Bach soll so umgebaut werden, dass künftig Gegenverkehr möglich ist und außerdem erhält der Bereich beim Karglbauer eine neue Asphaltierung. Zudem soll die Feuerwehr ein neues Einsatzfahrzeug bekommen.
Die größten finanziellen Brocken für 2025 sind aber der geplante Neubau des Kindergartens in der Rupert-Hagleitner-Straße, die Ausfinanzierung der Begegnungszone und der Ankauf eines Grundstücks für das Zentrumsprojekt. Besonders letzteres hat im Gemeinderat für reichlich Kritik gesorgt. 
Damit Wörgl also diese ambitionierten Ziele umsetzen kann, muss im kommenden Jahr ein Kredit in der Höhe von 7,7 Millionen Euro aufgenommen werden. Davon fließen dann 4 Millionen in den besagten Grundstücksankauf, 2,3 Millionen werden für die Ausfinanzierung der Begegnungszone benötigt und weitere 1,4 Millionen werden in den neuen Kindergarten investiert. Trotz der hohen Investitionen sieht Bürgermeister Michael Riedhart aber keinen Grund zur Sorge.

"Auch dieses Jahr ist kein Finanzkollaps zu erwarten und auch nicht im nächsten Jahr", 

so Riedhart abschließend zur Budget-Präsentation.

Auch in diesem sowie im kommenden Jahr müsse man nicht mit einem "Finanzkollaps" rechnen, betont Bürgermeister Michael Riedhart. | Foto: Nimpf
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Budget angenommen, Bedenken bleiben

Obwohl die Mehrheit im Gemeinderat sich für die Investitionen aussprach, gab es von einigen auch deutliche Bedenken hinsichtlich der finanziellen Ausrichtung der Stadt sowie das Fehlen einiger wichtiger Punkte im Budget. So kritisierte Hans-Peter Hager (LHW) die fehlende Vorsorge für zukünftige Projekte wie die Erweiterung des Pflichtschulzentrums, den Hochwasserschutz oder das viel diskutierte Schwimmbad.

"Alles was man sieht, ist, dass es eine massive Neuverschuldung gibt",

so Hager und verwies darauf, dass von den 16 Millionen Euro Rücklagen der letzten Legislaturperiode lediglich 5,3 Millionen übrig seien. Auch Roland Ponholzer (WFW) warnte vor den finanziellen Konsequenzen:

"Wenn wir diesem Budget zustimmen – mit 7,7 Millionen Euro mehr Schulden – dann haben wir Ende nächsten Jahres fast 30 Millionen Euro Schulden",

betonte Ponholzer.

"Wenn wir diesem Budget zustimmen – mit 7,7 Millionen Euro mehr Schulden – dann haben wir Ende nächsten Jahres fast 30 Millionen Euro Schulden", warnt Ponholzer. | Foto: Nimpf
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Eine ähnliche Einschätzung teilte seine Fraktionskollegin Patricia Kofler, die die Neuverschuldung von 7,7 Millionen Euro als „sehr kritisch“ bewertete. Sie sieht darin eine Belastung, die künftige Generationen einschränken könnte: "Das verbaut den Weg für die zukünftigen Generationen in Wörgl, neue Projekte zu realisieren."
Auf der anderen Seite zeigten sich Wirtschaftsreferent Andreas Deutsch (ÖVP) und Gemeinderat Herbert Pertl (LHW) zuversichtlich, dass das Budget in der aktuellen Form vertretbar sei: "Selbstverständlich haben wir eine angespannte finanzielle Lage. Aber das Budget ist für mich sehr wohl akzeptabel", sagte Pertl. Laut seinen Zahlen wird die Stadt bis Jahresende über Rücklagen von etwa 7,5 Millionen Euro verfügen.
Nach intensiver Diskussion wurde das Budget schließlich mit 13 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.

Soll Wörgl trotz Schulden weiter in große Projekte investieren?

Grundstückankauf spaltet Gemeinderat

Am hitzigsten wurden die Diskussionen im Gemeinderat aber, als es um den Grundstückskauf für das kommende Zentrumsprojekt der Stadtgemeinde ging. Genauer gesagt plant Wörgl den Kauf von 1.559 m² Grund beim Schachtnerhof. Besagtes Grundstück soll für städtische Einrichtungen genutzt werden – bekanntlich ist von einem Bürgerhaus die Rede –, allerdings ist immer noch offen, welche genau. 
Insgesamt beträgt der Kaufpreis 4,29 Millionen Euro, wovon 4 Millionen über ein Darlehen finanziert werden sollen. Aber – sollte bis Ende 2028 kein Bau auf dem Grund passieren, gibt es ein Wiederkaufsrecht, was heißt, dass das Grundstück dann wieder zurückgekauft werden kann.

Der Grundstückskauf für das geplante Zentrumsprojekt löste eine hitzige Debatte im Gemeinderat aus.  | Foto: Nimpf
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"Wenn man da nicht zustimmt, wird nächstes Jahr kein Baustart für das neue Zentrum stattfinden. Es ist eine einmalige Chance und auch eine Wertanlage",

ist Bürgermeister Riedhart überzeugt. Die Grüne Gemeinderätin Iris Kahn hinterfragte indes den Nutzen des Vorhabens und forderte eine klare Prioritätenliste: "Ich kann das gar nicht als Sparbuch ansehen. (...) Mir fehlt eine Prioritätenliste." Sie verwies auf dringlichere Projekte wie den Ausbau der Schulen oder den Bau eines Schwimmbads. Clemens Mayr (ÖVP) hingegen unterstützte den Kauf, plädierte jedoch dafür, das Grundstück vorerst unbebaut zu lassen. "Dafür fehlen die budgetären Mittel", betont Mayr. Hager lehnte den Kauf ab und wies auf die Risiken des Wiederkaufsrechts hin und Ponholzer zeigte sich skeptisch, vor allem wegen der hohen Kosten.

"Ich bin der Meinung, dass 2.700 Euro pro Quadratmeter nicht günstig ist",

betont Ponholzer. Wirtschaftsreferent Andreas Deutsch wiederrum hob die langfristigen Vorteile des Projekts hervor, wie zusätzliche Arbeitsplätze und Einnahmen durch Kommunalsteuern.
Nach einer lebhaften Debatte wurde dem Ankauf schließlich mit 14 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen und einer Enthaltung zugestimmt. Das Grundstück wird somit gesichert, konkrete Pläne für seine Nutzung sollen im den kommenden Jahr entwickelt werden.

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