Profis geben Kurse
Hobbyimkern ist in Kufstein im Aufwind

- Vom Anfänger zum Hobbyimker – mit den Kursen der "imker.ag" ist das möglich.
- Foto: imker.ag
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Warum Imker und Hobbyimker trotz Corona ihre Leidenschaft beinahe ungetrübt ausführen können und wie man zum Bienenzüchter wird, erklärt der Kufsteiner Imkermeister Peter Holzknecht im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. Das Interesse am Imkern ist jedenfalls dieser Tage groß.
KUFSTEIN (bfl). Imkern ist in. Davon zeigt sich Peter Holzknecht, seines Zeichens Imkermeister mit Bienenvölkern in Kufstein sowie Innsbruck, überzeugt. "Man merkt einen großen Trend", sagt Holzknecht. Das zeichne sich am großen Zustrom junger Imker in den regionalen Imkervereinen ab. In der Festungsstadt sind aktuell im Imkerverein "Biene Kufstein" rund vierzig Bienenzüchter gemeldet, wobei es immer wieder neue Anfragen von Interessierten gibt.
Eine Herausforderung für die Vereine ist derzeit aber vor allem die Betreuung von jungen Hobbyimkern, denn ein Erfahrungsaustausch auf lokaler Ebene kann dieser Tage nicht in gewohnter Form stattfinden. "Einen Jungimker muss man praktisch unterstützen", betont Holzknecht. Deswegen ist der Kufsteiner Imkermeister auch Teil der "imker.ag", der Schule der Erwerbsimker, und bietet als Partner dieser ab März professionelle Imkerkurse für Anfänger und Fortgeschrittene in der Festungsstadt an – zumindest den praktischen Teil. Zuvor erhalten Kursteilnehmer über Onlinekurse der "imker.ag" Wissen in der Theorie.

- Imkermeister Peter Holzknecht gibt selbst viele Imker-Kurse und konnte auch bereits seine Tochter damit begeistern.
- Foto: Peter Holzknecht
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Kurs mit Praxisteil und "eigenem" Bienenvolk
An insgesamt zwölf Standorten werden Kurse in Österreich aber auch Deutschland angeboten, dies über die sich erst im Jahr 2020 formierte "imker.ag" des österreichischen und deutschen Erwerbsimkerbunds. Der Fokus liegt auf einer langfristigen Betreuung im praktischen Teil während der Ausbildung. Der Anfängerkurs mit Kurskosten von 750 Euro erstreckt sich beispielsweise über 18 Monate, der Profikurs für 250 Euro über sechs Monate. Mit der Ausbildung will man Menschen unterstützen, die mit dem Imkern "anfangen" wollen und eine gute Wissensbasis schaffen. Neben dem Teil des Kurses, der online stattfindet, wird es in Kufstein – je nach Witterung – den ersten praktischen Kursteil Ende März oder Mitte April geben, nach den Vorgaben auch mit Maske und Abstand. Dabei können die Kursteilnehmer alle Arbeiten von Holzknecht nicht nur direkt vor Ort beobachten, jeder bekommt auch ein Volk, das er selbst bearbeiten kann. "Um zu sehen, ob man überhaupt mit Bienen umgehen kann", erklärt Holzknecht.
Imkern auch während der Pandemie
Wer sich dafür entscheidet, mit dem Imkern zu starten, muss zu Beginn auch ein wenig investieren. Für die dafür empfohlenen drei Bienenschwärme zum Einstieg, der Beute und den dazugehörigen Bienenkisten bzw. Kleinmaterial sollte man laut dem Experten anfangs mit durchschnittlich rund 1.000 Euro an Ausgaben rechnen.
Imker haben auch während der Pandemiezeit den Vorteil, dass sich diese nicht auf die Arbeit mit den Bienen auswirkt, erklärt Holzknecht. Die Möglichkeit zu den Bienenständen zu fahren, um diese zu Versorgen, bleibt aufrecht. Gerade für den Hobbyimker, der mit dem Honig nur seinen Eigenbedarf abdeckt, gibt es somit auch während der Corona-Pandemie keine Einschränkungen. "Eine gewisse Umstellung ist es im Verkauf der Honigprodukte", erklärt der Imker.

- Bienen spielen nicht nur in der "Honigproduktion" eine wesentliche Rolle, sondern auch in der Bestäubung und zum Erhalt der Vielfalt von Pflanzen und Blumen.
- Foto: Peter Holzknecht
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Der "moderne Naturschutz"
Die Schule für Bienenzüchter sieht dabei in der Imkerei "modernen Naturschutz für eine neue Generation". Denn Bienen spielen nicht nur in der "Honigproduktion" eine wesentliche Rolle, sondern auch in der Bestäubung und zum Erhalt der Vielfalt von Pflanzen und Blumen. "Jemand, der mit der Imkerei beginnt, kommt zwangsläufig mit ganz vielen Bereichen in der Natur in Kontakt", sagt Holzknecht. Ein bewusster Imker werde deswegen nicht nur seinen Garten bienenfreundlich gestalten, sondern dabei auch andere Tiere schützen.
Ausbildung ist Schlüssel zum Erfolg
Holzknecht selbst imkert aktiv bereits seit 2009. Begonnen hat er damals als Ausgleich zur Arbeit und zum Stressabbau. Nach der Ausbildung zum Imkermeister und verschiedenen Zusatzkursen rund um die Imkerei gibt er heute selbst viele Kurse und konnte in der Vergangenheit auch bereits seine Tochter damit begeistern und als Imker-Lehrling anstellen. Auch wenn sie dieser Tage beruflich eine andere Richtung einschlägt, so habe sie doch durch die Ausbildung eine Basis für ein gewisses Naturverständnis erhalten, zeigt sich Holzknecht überzeugt.
Dieser Tage findet auch die 51. Fachtagung des österreichischen Erwerbsimkerbunds 2021 statt, die auch von Hobbyimkern gerne besucht wird. Einer der wesentlichen Punkte ist und bleibt für Holzknecht auch in der Zukunft die Ausbildung der Imker: "Weil das für mich der Schlüssel ist, um erfolgreich zu Imkern (...) Ich würde mir wünschen, dass die Zukunft der Imkerei so aussieht, dass ausgebildete Imker, die mit ihren Völkern arbeiten, wissen was sie tun", so Holzknecht.
Weitere Infos zu den Kursen der "imker.ag" findest du auf www.imker.ag/.
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