Kooperative Familienbetreuung Wörgl
Revolution in der Therapie und Jugendarbeit

- Die Kooperative Familienberatung GmbH am Standort in Wörgl. Elias Winkler und Dr. Engelbert Winkler (v.l.).
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Dr. Engelbert Winkler hat die Familienbetreuung revolutioniert, indem er den Fokus auf die Ressourcen der Menschen gelegt hat. Seine Pionierarbeit reicht von der Einführung innovativer Kurzzeittherapien bis zur Entwicklung einer Neurostimulations-Lampe.
WÖRGL, JENBACH, ST. JOHANN. "Wenn sich die Einstellung ändert, ändert sich alles andere automatisch mit" – so bringt Dr. Engelbert Winkler seine Idee der lösungsorientierten Ansätze bei der Kooperative Familienbetreuung GmbH auf den Punkt. Seit deren Gründung vor rund 30 Jahren haben sich die Konzepte und Herangehensweisen in der Familienbetreuung maßgeblich verändert. So war es vor den 90er Jahren keine Seltenheit, dass zwei bis vier Betreuer auf einmal mit einer Familie gearbeitet haben – und das fünf bis zehn Stunden pro Woche, manchmal sogar jahrelang. Heute reicht eine sogenannte ressourcenorientierte Kurzzeittherapie aus, um den gleichen oder noch besseren Effekt erzielen, innerhalb kürzester Zeit, erzählt Winkler. Das Geheimnis dabei: Man arbeitet mit den Kindern und Jugendlichen sowie deren Umfeld nicht überwiegend an den Problemen, die sie haben, sondern viel mehr geht es darum, die innere Einstellung der Betroffenen zu ändern, beschreibt Winkler das Konzept, das er gemeinsam mit seinem damaligen Kollegen Andreas Schiller ausgearbeitet hat.
Neuer Ansatz: Kommunikation auf Augenhöhe
Wohl niemand lässt sich gerne vorschreiben, wie man seine Kinder erziehen soll. So wird ein Besuch des Jugendamtes oftmals mit einem Gefühl der Bevormundung verbunden. Mit Winklers Konzept hat sich dieses Bild allerdings verändert, denn er setzt viel mehr auf Kommunikation auf Augenhöhe. Die Arbeit macht auch nicht die Kooperative Familienbetreuung, sondern die Menschen selbst, betont Winkler.
"Wir assistieren den Menschen ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren, um im Sinne der Kinder möglichst gut klarzukommen",
ergänzt er. Auch die Jugendämter und die Landesregierung seien damals erstaunt gewesen, dass zwei Menschen (Winkler und Schiller) genau so viel geschafft haben, wie mehrere andere Einrichtungen gemeinsam und das sogar in kürzerer Zeit, erinnert sich Winkler.
"Das war derartig erfolgreich, dass dann die Jugendämter bzw. die Landesregierung an uns herangetreten ist und uns gefragt haben, ob wir uns vorstellen könnten, eine stationäre Komponente zu übernehmen",
so Winkler über den Beginn des Betreuten Wohnens, das schließlich im Jahr 1996 entstanden ist.

- "Wir assistieren den Menschen ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren, um im Sinne der Kinder möglichst gut klarzukommen", betont Dr. Engelbert Winkler.
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Pionierarbeit im Betreuten Wohnen
Jugendliche, die massiv verhaltensauffällig sind oder ein schweres Suchtproblem haben, werden auch in diversen Einrichtungen nicht gerne genommen, erzählt Winkler. Schließlich gab es so immer mehr Jugendliche, für die kein entsprechendes Angebot zur Verfügung stand. Und so entstand die Idee des Betreuten Wohnens der Kooperative Familienbetreuung, welches 1996 entstanden ist. Jugendliche im Alter von 14 bis 21 können dort begleitet werden, derzeit gibt es acht Wohnungen in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Schwaz verteilt. Individuelle Wohnungen für die individuellen Probleme der Jugendlichen, das ist der Hintergrund.
"Das hat sich extrem gut bewährt. Die ambulante und stationäre Betreuung der Jugendwohlfahrt hat sich seit den frühen 90er Jahren ständig entwickelt und permanent vergrößert. Sehr viele Einrichtungen haben sich also an dem orientiert, was wir gemacht haben. Wir waren einfach die Vorreiter auf dem Gebiet",
erzählt Winkler.
Was eine Nahtoderfahrung auslösen kann
Schon während seines Studiums hat Winkler seinen Schwerpunkt auf die Nahtoderfahrung und die wissenschaftliche Erforschung derer gesetzt. Aber schon damals war auch Winkler bewusst, dass die Wissenschaft wohl nie genau erklären kann, was genau bei einer solchen Erfahrung mit den Menschen passiert. Was man aber wissenschaftlich sehr wohl untersuchen kann, sind die Nachwirkungen, die so ein Erlebnis auf den Menschen hat, ist Winkler überzeugt.
Forschungen zu diesem Thema haben auch ergeben, dass eine Nahtoderfahrung enorme Auswirkungen auf die Persönlichkeit hat.
„Wenn ein Erlebnis, das ein Mensch haben kann, das so kurz ist, einen so enormen Effekt hat, dass es innerhalb von fünf Jahren zu einer Veränderung der Persönlichkeit kommt, dann ist das für einen Therapeuten ein Wahnsinn“,
erklärt Winkler. Daraufhin hat er sich immer mehr mit der Frage beschäftigt, ob es wohl eine Möglichkeit gäbe, diesen Bewusstseinszustand in der Therapie nutzbar zu machen. Weil Menschen nach einer Nahtoderfahrung oft von einem Licht oder Tunnel sprechen, hat Winkler das in seiner Therapie schnell umgesetzt – zuerst mittels Taschenlampe, aber bald entstand der erste Prototyp des Neurostimulators, gemacht aus einer Kaffeemaschine, woraus schlussendlich das Endergebnis, die Meditationslampe Lucia N°03 resultierte.
Tief ins Bewusstsein – ohne Training oder Drogen
Heute wird die Neurostimulation in Praxen, Studios, Wellness, Sportinstituten, Hotels, Apotheken und vielem mehr eingesetzt und die WHO spricht von einer Revolution im Gesundheitssystem. Konkret gesagt erzeugt die Lampe ein gepulstes und konstantes Licht mit unterschiedlichen Farbtemperaturen. Bei geschlossenen Augen treffen die rasch wechselnden Impulse auf die Netzhaut der "lichtreisenden" Person auf. So kommt es im Gehirn zu individuellen Bildern aus Farben, Formen und Mustern. Von den Lichtreisenden wird das mit einer „noch nie dagewesenen Schönheit“ beschrieben.

- Bei geschlossenen Augen treffen die rasch wechselnden Impulse auf die Netzhaut der "lichtreisenden" Person auf. So kommt es im Gehirn zu individuellen Bildern aus Farben, Formen und Mustern.
- Foto: light attendance gmbh
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Die Neurostimulations-Lampe ermöglicht also rasch, legal und ohne Nebenwirkungen tiefer in das eigene Bewusstsein einzudringen und neue Facetten von sich selbst zu entdecken. Veränderungen des Bewusstseins können durch unterschiedliche Techniken und Methoden erreicht werden, wie beispielsweise durch Meditation, Sport oder Tanzen. Das erfordert allerdings viel Übung und Zeit. Dank Dr. Engelbert Winkler und seiner Neurostimulations-Lampe geht das heute auch ohne jahrelanges Training oder illegale Substanzen.
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