Stockerau: Tragischer Tod von Lebensretter

- <b>Robert Haas</b> kam bei seinem selbstlosen Rettungseinsatz ums Leben.
- Foto: Rotes Kreuz Hollabrunn
- hochgeladen von Sandra Schütz
Er wird als Held gefeiert – doch seinen selbstlosen Einsatz bezahlte Robert Haas mit seinem Leben.
Ein Unfall, der tragischer nicht sein könnte, ereignete sich am Freitag in Stockerau. Zwei Mädchen (sechs und zwölf Jahre alt) gerieten beim Schwimmen in einem Donau-Seitenarm in einen Strudel und konnten sich selbst nicht mehr daraus befreien. Robert Haas, ein 23-jähriger Notfallsanitäter des Roten Kreuzes Hollabrunn war zu dieser Zeit selbst im Aubad schwimmen, sah die Gefahr, in der sich die Mädchen befanden und eilte sofort zu Hilfe. Er schwamm zu den Mädchen und konnte beide aus der Strömung befreien.
Kurz darauf wurde Haas jedoch selbst von einem Strudel erfasst und unter Wasser gedrückt. Sofort eilten andere Badegäste herbei, doch der Retter konnte nicht mehr gefunden werden. Den Mitgliedern der FF Stockerau gelang es schlussendlich, Robert Haas aus dem Wasser zu ziehen. Trotz sofortiger Reanimationsversuche durch den Notarzt, verstarb Robert Haas noch an der Unfallstelle.
Große Trauer
Bei der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Hollabrunn, wo Robert Haas seit 2011 ehrenamtlich tätig war, herrscht tiefe Trauer und Betroffenheit. "Mit ihm verliert das Rote Kreuz einen jungen, talentierten und hoffnungsvollen Menschen, der das Rote Kreuz mitgestaltet hat", erklärt RK-Präsident Willi Sauer.
Haas, der Medizin studierte, hatte neben der Notfallsanitäterausbildung auch die Lehrbefähigungsprüfung für erste Hilfe absolviert und legte erst kürzlich auch die Prüfung zum Jugendbetreuer ab. Darüber hinaus engagierte er sich auch für Kinderhilfsprogramme der UNESCO und rief zur Teilnahme an Blutspendeaktionen auf.
Achtung vor Gefahren
Karl Roll arbeitet seit 25 Jahren in der Stockerauer Au und kennt jeden Strauch und Stein in diesem Gebiet. Er weiß um die Gefahren, die beim sommerlichen Badevergnügen lauern und warnt: "Das Problem ist in erster Linie, dass die Leute immer weniger die Gefahren der Natur einschätzen können. Speziell die Strömungen in den Augebieten, und da ganz besonders bei Wehren, werden stark unterschätzt."
Bitte aufpassen: "Wer in so einen Strudel oder in die Wasserwalze nach einem Durchlass gerät, braucht extrem viel Kraft, um da wieder rauszukommen!"


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