Festspiele 2022
Stockerau hat den "Floh im Ohr"

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Vor zwei Jahren wurde er bereits präsentiert, auch 2021 waren die Flyer schon gedruckt - jetzt, 2022, wird er Realität: "Der Floh im Ohr" wird heuer bei den Festspielen Stockerau zum Besten gegeben.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. "Der Floh ist die genialste Komödie, die ich kenne", stellt Paul Schmitzberger, er selbst verkörpert Dr. Finache, fest. Und Intendant Christian Spatzek kann ihm da nur Recht geben: "Man glaubt, es kann nicht mehr lustiger werden und dann wird noch eins und noch eins oben drauf gesetzt." Schon jetzt rät Dorothea Parton, die in die Rolle der Raymonde Chandebise schlüpft, zu großer Aufmerksamkeit: "Tür auf, Tür zu, es wird rund gehen und sehr rasant sein. Das Chaos auf der Bühne wird perfekt sein und für den Zuschauer wird es eine große Herausforderung, mitzukommen. Schließlich gibt es ja auch eine Menge Verwechslungen – einfach wunderbar."

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Eine Bühne, vier Schauplätze
"Wir verwandeln Stockerau ab 28. Juli wieder ins Paris der Jahrhundertwende", verrät Spatzek, dessen Vorfreude auf die heurige Festspielsaison nicht größer sein könnte. "Das Moulin Rouge ist schon gebaut. Und damit Manfred Waba das Bühnenbild entsprechend der rasanten Handlung gestalten kann, setzen wir heuer auf einen Drehteller. Mit nur einer Drehung wird sich die Bühne verwandeln und somit vier verschiedene Schauplätze bieten können."
Und genau deswegen heißt es auch Daumen drücken, denn ein Ausweichen ins Z2000 bei Schlechtwetter ist diesmal nicht möglich. "Aber das wird kein Problem sein, ich hab ja immer Glück mit der Sonne", lacht Spatzek und fügt hinzu: "In Mörbisch und Kobersdorf gibt es ja auch kein Ausweichquartier."

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Und das alles wegen vergessener Hosenträger
Und worum gehts im Floh? "Im Grunde um Hosenträger, die ein Mann in einem zärtlichen Etablissement vergessen hat und die, zu seinem Unglück, seiner Gattin zurück geschickt werden", mehr will der Intendant nicht verraten. Dass es turbulent wird, ist hier ohnehin vorprogrammiert.
16 Mal wird von 28. Juli bis 21. August 2022 gespielt. "Ausverkauft zu sein, das will ich heuer garnicht erst hoffen. Wir müssen da schon realistisch bleiben, viele Zuschauer sind noch sehr zurückhaltend. 70 Prozent wären toll, alles was drüber ist, ein riesen Erfolg", so Spatzek.

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Die "Wand"
"Kultur ist gerade in Zeiten wie diesen so wichtig. Sie wäscht den Staub von unserer Seele", trifft es Bürgermeisterin Andrea Völkl auf den Kopf. Schließlich gibt es in der Lenaustadt bereits seit 1964 Festspiele.
Dass ausgerechnet heuer, nach zwei Jahren quasi "Festspiel-Abstinenz", die Beschwerde eines Stockerauers schon im Vorfeld für Aufregung sorgt, schmerzt da ein wenig. Denn eine neue Regelung der EU hat die erlaubte Lautstärke von Freiluftveranstaltungen herunter gesetzt – was nun auch die Festspiele Stockerau mit ihrem Sprechtheater trifft. "Eine Person war unzufrieden und die könnte, auf Grund der neuen Regelungen, nun tatsächlich ein Aus der Festspiele rechtlich durchsetzen", erklären Völkl und Spatzek. Damit es aber garnicht erst so weit kommt, wird unmittelbar hinter der Zuschauertribüne eine sechs bis acht Meter hohe Lärmschutz-Rückwand errichtet – ein Umstand, der schon für viel Ärger unter den Stockerauer Wirtschaftstreibenden gesorgt hat. "Wir werden sie sehr schön gestalten und für die notwendigen Durchgänge sorgen, auch auf die dahinter liegenden Geschäfte aufmerksam machen", verspricht die Bürgermeisterin.
Alle weiteren Infos und Karten:
- Wien-Ticket: 01/58885
- Ö-Ticket
- Bürgerservice: 02266/67689
- www.festspiele-stockerau.at
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