Naturpark Leiser Berge
Ernstbrunn ist Vorreiter im Insektenschutz

- Die Schülerinnen und Schüler bei der Errichtung der Käferburg, die in Zukunft verschiedenen Insekten einen Lebensraum bieten wird.
- Foto: VNÖ
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Gemeinsam mit sechs anderen Naturparken wird in der Naturpark-Region Leiser berge wichtige Pionierarbeit zum Schutz der Insektenvielfalt geleistet. Dabei helfen auch Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Mittelschule Ernstbrunn tatkräftig mit.
BEZIRK KORNEUBURG | ERNSTBRUNN. Seit Jahrzehnten verringert sich der Insektenbestand dramatisch – auch hierzulande. Seit 1990 ist die Zahl der hilfreichen Sechsbeiner um etwa 75 Prozent zurückgegangen. Das ist alarmierend. Denn Insekten sorgen, wie keine andere Tiergruppe, für Stabilität und Ausgewogenheit des empfindlichen natürlichen Gleichgewichts. Man denke nur an ihre Bestäubungsleistung oder Rolle in der Nahrungskette. Damit sich die Insektenbestände erholen, braucht es natürliche und vom Menschen wenig oder nachhaltig genutzte Lebensräume. Um diese zu schaffen, ist oft nicht nur wenig Platz, sondern auch wenig Zeit von Nöten – wie der Naturpark Leiser Berge zeigt.

- Die Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Mittelschule Ernstbrunn präsentieren gemeinsam mit Bürgermeister Horst Gangl und Naturpark-Geschäftsführerin Julia Friedlmayer ihre Käferburg.
- Foto: VNÖ
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Käferburg und bühende Deponie
Im Herzen des Weinviertels wurde vergangenes Jahr gemeinsam mit den vierten Klassen der Naturpark-Mittelschule Ernstbrunn an nur einem Vormittag eine Käferburg für totholzbewohnende Insekten gebaut. "Käferburgen sind ein wichtiger Lebensraum, vor allem für Käfer und Hautflügler, aber auch für Reptilien oder Holzpilze. Eine besonders schützenwerte Zielart ist der Hirschkäfer, ein Gigant der österreichischen Käferwelt", erklärt Naturpark-Managerin Julia Friedlmayer.
Zudem wurde im Rahmen des Projektes auf einer ehemaligen Deponiefläche nahe der Ortschaft Klement eine Blühfläche mit mehrjährigen Wiesenblumen angelegt.

- Eine besonders schützenswerte Art ist der Hirschkäfer.
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Es kreucht und fleucht
Heute, ein knappes Jahr später, kreucht und fleucht es an beiden Standorten. Ein voller Erfolg – für die Insektenwelt ebenso, wie für die Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Mittelschule Ernstbrunn, die nun über einen spannenden Forschungsdschungel verfügen.

- Im Naturpark Leiser Berge prägen Äcker, Wälder und Trockenwiesen die vielfältige Landschaft.
- Foto: Ewald Neffe
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Leiser Berge als Pilotregion
Erfolgsgeschichten, wie diese, bilden die Grundlage für eine bundesweite Initiative der Naturparke, bei welcher der Naturpark Leiser Berge als eine von sieben Pilot-Regionen in Österreich mitwirkt. „Für uns war die Teilnahme am Projekt eine große Freude. Mit Unterstützung der Naturpark-Gemeinde Ernstbrunn können wir zeigen, dass auch mit kleinräumigen Maßnahmen eine große Wirkung entstehen kann,“ sagt Friedlmayer.
Aufbauend auf den Erfahrungen aus sieben Pilot-Regionen in Österreich werden Schulungsvideos und Infomaterialien zusammengestellt. Diese helfen anderen Naturparken, Gemeinden und motivierten Gärtnern in ganz Österreich dabei, mit einfachen Maßnahmen Insekten zu schützen.
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