Die neue "tierische" Königin im Bezirk
Der Siegeszug der Katzen ist nicht aufzuhalten. Experten fordern neue Regeln für die „Massentigerhaltung“.
BEZIRK KORNEUBURG. Sie schnurrt, kuschelt und sieht einfach zuckersüß aus. Auf leisen Pfoten hat die Katze den Hund als beliebtestes Haustier abgelöst.
Auch im Bezirk Korneuburg haben die pelzigen Raubtiere ihren Siegeszug angetreten. Nicht zur Freude aller. Die Bezirksblätter haben mit Katzenhaltern, Gemeinden, Tierärzten und Jägern über die neue Königin der Tiere gesprochen.
Problem Freigang
Was in den städtischen Bereichen kaum ein Thema, ist auf dem Land selbstverständliche Praxis. Freigang für den Stubentiger. "Ich würde eine Katze niemals einsperren", sagt Katzenhalterin Anja, "Katzen sind freiheitsliebende Tiere und brauchen ihr Revier und leider auch Jagdgebiet. Was dazu führt, dass ich meinem Kater, wenn er mir eine Amsel oder ein Meiserl als Geschenk vor die Terrassentür legt, kurzfristig am liebsten erwürgen würde." Natürlich ist sich Anja dessen bewusst, dass Katzen in der freien Natur eine Gefahr für Wildtiere sind. Egal wie gut genährt und verwöhnt so eine Samtpfote auch sein mag, sie jagd auch mit vollem Magen alles was da kreucht und fleucht.
Kastrationspflicht
Seit April 2016 gilt die Kastrationspflicht für Katzen auch bei bäuerlicher Haltung. Damit sollte das Streunerproblem eingegrenzt werden. "Die Zahlen der Kastrationen und Sterilisationen haben sich seit der gesetzlichen Regelung nicht wirklich erhöht", erklärt der Hausleitner Tierarzt Norbert Groer, "genau genommen hat sich an dem Problem streunender beziehungsweise halbverwildeter Katzen kaum was geändert".
Jäger und Katzen
Die Schäden, welche verwilderte Katzen anrichten dürfen nicht unterschätzt werden. Diesem Umstand entsprechend sind Jäger in Niederösterreich genau genommen nicht nur berechtigt, Katzen in freier Wildbahn zu bejagen, sonder sogar dazu verpflichtet. Jedenfalls in Niederösterreich. "Dieses Thema ist ein wahres Minenfeld für uns", meint ein Jäger aus dem Bezirk, der nicht genannt werden will. "Ich persönlich und auch meine Jagdkameraden kommen dieser sogenannten Verpflichtung nicht nach. Abgesehen davon, dass ich selbst zwei Katzen habe, sind wir Jäger uns bewusst, dass mit einem Abschuss fast immer eine Katze mit Freigang erlegt würde, um welche ein Kind, eine Familie trauern würde. Die wirklich verwilderten Katzen bekommen wir sowieso kaum zu sehen beziehungsweise vor die Flinte."
Faszination der Katzen
Seit urdenklichen Zeiten begleiten Katzen die Menschen. Sie wurden gehasst und vergöttert. Heute sind sie charaktervolle und eigenwillige Familienmitglieder in den meisten österreichischen Haushalten. Sie sind Schmusetiere für Kinder und Junggebliebene sowie Tröster für Kranke und Alte.
Mehr Infos zur "Massentigerhaltung" finden Sie im 1. Teil unserer neuen Serie!
UND: Gewinnspiel – Katzenfotos hochladen und gewinnen!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.