Klosterneuburgerin schenkt Kindern in Lateinamerika Hoffnung
Maria Hanzal arbeitet ehrenamtlich in Honduras und kümmert sich um Kinder mit Behinderung.
KLOSTERNEUBURG. 2016 schloss die gebürtige Klosterneuburgerin Maria Hanzal ihr Studium zur Ergotherapeutin ab. Seit Jänner 2017 arbeitet sie ehrenamtlich im NPH-Kinderdorf in Honduras.
Heim geschlossen
Die 26-Jährige kümmert sich derzeit um acht neue Kinder mit Behinderung. Die Regierung in Honduras hat das Heim für behinderte Kinder, in dem die Buben und Mädchen bis vor kurzem gelebt haben, geschlossen. "Als die Kleinen im NPH-Kinderdorf in Honduras ankamen, haben wir gemeinsam mit dem Arzt und der Physiotherapeutin alle untersucht. Davor kannten wir weder ihre Krankengeschichte, ihr Geburtsdatum noch ihren Namen. Wir bekamen leider keinerlei Unterlagen vom staatlichen Heim, in dem die Kinder bisher lebten. Unsere einzige Informationsquelle war ein neunjähriges Mädchen. Trotz ihrer Sehbehinderung ist sie intellektuell hoch entwickelt und kann im Gegensatz zu den anderen Kindern sprechen", erzählt Hanzal über die Neuankömmlinge.
Fokus der Therapie
"Zwei Tage in der Woche behandle ich Kinder in der Schule in Einzeltherapie. Einen Tag verbringe ich mit Kindern, die sehr starke Einschränkungen haben und drei Nachmittage mache ich mit meiner Kollegin aus Chile eine Interaktionsgruppe mit jüngeren Kindern, die Verhaltensauffälligkeiten Zuhause und in der Schule zeigen", schildert sie ihren Arbeitsalltag, dessen Therapiefokus liegt derzeit am Lernen alleine zu essen, sich anzuziehen und die Inklusion in die Schule. Für die Arbeit mit den Kindern fehlt ihr nie die Stärke. "Das Schönste an meiner Arbeit mit Kindern mit oder ohne Behinderung ist die Beziehung und das Vertrauen, die ineinander aufgebaut werden. Bisher habe ich so viele wunderschöne Beziehungen mit meinen Therapiekindern, aber auch den Kindern in meinem 'Hogar', aufgebaut", so Hanzal. Ihren Aufenthalt und ihr Voluntariat in Honduras hat die Klosterneuburgerin um ein Jahr verlängert. " Es ist ein riesengroßer Bedarf an Therapie hier im Kinderdorf. Das ist sehr motivierend, auch wenn es manchmal überfordernd sein kann. Ich will meine Erfahrung, die ich in meinem ersten Jahr gesammelt habe, jetzt im zweiten Jahr nutzen, um meine Therapie noch effektiver zu gestalten. Und ein großer Grund für die Verlängerung ist auch, dass ich mich nicht von meiner Zweitfamilie trennen kann", meint sie.
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