Für Geduld schenken Tiere ihre Liebe

- <f>Michaela Schuh</f> mit Sina am improvisierten Balkon.
- Foto: Talkner
- hochgeladen von Bettina Talkner
370 Katzen, 60 Nager und Reptilien und 50 Hunde warten jährlich in den Tierheimen des Bezirks auf gute Plätze.
KLOSTERNEUBURG. Sie wurden geschlagen, misshandelt, ausgesetzt oder haben sich verlaufen – pro Jahr finden in der Klosterneuburger Zweigstelle des Tierheims Countryhof 120 Katzen Zuflucht. Im Tierheim des Klosterneuburger Tierschutzvereins in Königstetten sind es 250 Katzen, 50 Hunde und bis zu 60 Nager und Reptilien.
Im heutigen Teil der Serie "Mein bester Freund" sind die Bezirksblätter zu Besuch in diesen Tierheimen und treffen jene, die Schnurli, Bello & Co aufnehmen.
Platz ist begrenzt
Einem Leben für die Tiere hat sich Beatrice Aigner, Obfrau des Tierschutzvereins Klosterneuburg verschrieben. Der häufigste Grund, warum die Tiere bei ihr landen? "Kein Geld, eine Beziehung, die zerbricht, Streit mit der Nachbarschaft", weiß Aigner, der gerade eben zwei Kaninchen vor das Tor gestellt wurden.
"Die Leute erwarten eine sofortige Problemlösung, wenn sie sich an uns wenden. Aber das ist nicht immer möglich, weil unser Tierheim klein und der Platz begrenzt ist". Was ihr am Herzen liegt, ist der richtige Umgang mit den Tieren: "Wir nehmen uns genügend Zeit, knüpfen zu den Käufern einen guten Kontakt, sodass wir auch sichergehen, dass es dem Tier im neuen Zuhause gutgeht".
Katzen bleiben zwei Wochen
Das Obergeschoss des Hauses von Michaela Schuh und ihrem Gatten gehört den Katzen. Die 16-jährige Pinky entspannt gerade, doch als sich Kater Ivo nähert, ist es vorbei mit der Seelenruhe. Pinky faucht, doch Ivo ist das egal. "Ivo ist taub, er hört das nicht", klärt Schuh auf. Manchmal teilt Pinky dann nonverbal aus, um den weißen "Schmusebären" loszuwerden.
Michaela Schuh ist in ihrer Zweigstelle des Waldviertler Tierheims Countryhof für Katzen zuständig. Zehn sind es momentan, doch es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. "Meist bleibt eine Katze nur etwa zwei Wochen bei uns, bis wir sie vermitteln können." Dies passiert großteils über das Internet, doch nur an gute Plätze.
Gutes Platzerl für Cara gefunden
So einen Platz hat Katze Cara bei den Schneiders gefunden. "Sie ist unendlich dankbar und zärtlich", berichtet Bernadette Schneider. Obwohl sie große Schmerzen durchlitten haben muss: An der Stelle wo ihr Auge sein sollte, klaffte nur ein eitriges Loch. Nun schenkt das Ehepaar drei Katzen und zwei Hunden ein Zuhause. "Alles Tiere, die sonst keiner will." Dafür braucht es Geduld. "Doch man kriegt es doppelt und dreifach zurück." Schneider appelliert: "Wenn man tierlieb ist, nimmt man nur Tiere aus Heimen."
Zur Sache:
Wussten Sie eigentlich, dass ...
... 70,5 Prozent der vermissten Tiere bereits in den ersten drei Tagen rückgeführt wurden?
... mehr weibliche als männliche Tiere in der Datenbank eingetragen wurden? Nämlich 59:41 Prozent.
... 55 Prozent der vermissten/gefundenen Tiere erwachsen sind?
... 30 Prozent Welpen (332 Katzen und 26 Hunde) waren?
... nur 47 Prozent der Hunde gechippt waren?
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