Verschönerungsverein
Entwendete Jesusfigur ist in fachgerechten Händen
Die vermeintlich entwendete Jesusfigur befindet sich nun in der Werkstatt der vom Verschönerungsverein Klosterneuburg beauftragten Restauratorin. Sie muss auch die vielleicht gut gemeinten, aber schlecht durchgeführten Vorarbeiten jenes Mannes ausbessern, der die Figur mitgenommen hatte, um sie restaurieren.
KLOSTERNEUBURG. Zur Vorgeschichte: Ende Juli meldete eine Anrainerin das Fehlen der Jesusfigur am sogenannten Roten Kreuz in der Franz-Rumpler-Straße. Die Polizei Klosterneuburg bat die Bevölkerung um Hinweise. Wenig später tauchte die Figur wieder auf. Ein 58-Jähriger hatte sie mitgenommen, um sie zu restaurieren – ohne Auftrag, wie der Verschönerungsverein Klosterneuburg betonte. Dem übermotivierten Restaurator brachte dies eine Anzeige ein. Die Figur gelangte zur Gemeinde Klosterneuburg, die sie an den Verschönerungsverein Klosterneuburg weitergab.
fachgerechte Restaurierung
Seit Mitte August ist die Christusfigur nun dort, wo sie nach Meinung von Rüdiger Wozak, Präsident des Verschönerungsvereins, auch hingehört: in der Werkstatt der von ihm beauftragten Restauratorin. Dort werden vor allem die Schadstellen durch Verwitterung vom Lack befreit und neu verkittet. Danach wird ein Feuchtigkeitsschutz angebracht. Die Nägel werden von der Überstreichung befreit, die ursprünglichen Messingköpfe freigelegt. Vor der Montage wird auch das Holzkreuz neu gestrichen, die INRI-Tafel entrostet und das Kupferdach von Verunreinigungen befreit.
Schlechte Noten für "Vorarbeit"
Der Arbeit des selbst ernannten Restaurators kann der Verschönerungsverein nicht viel Gutes abgewinnen. Wozak verweist auf den Bericht der Restauratorin. Dort heißt es:
„Die gesamte Figur wurde flächig mit Buntlacken, die unterschiedliche Bindemittelsysteme aufweisen, überstrichen. Die Malerei ist nicht der Formgebung entsprechend kantengenau ausgeführt worden, sondern sehr ungenau aufgetragen. Zudem konnte der Lack vielfach die Niveauunterschiede nicht ausgleichen und neigt an mehreren Stellen zu einer Runzelbildung. Leider wurden lockere Teile der Figur entfernt, was zu einem Substanzverlust geführt hat. Zu erwarten wären großflächige Schädigungen, insbesondere im Bereich des rechten Arms, da hier schon zuvor flächige Lockerungen nachzuweisen waren. Darüber hinaus dürfte es mehrfach im Lendentuch sowie im rechten Bauchbereich und an den Füßen zu Fassungsverlusten gekommen sein. Da Sprünge im Holz nicht gekittet wurden, sind diese weiterhin geöffnet und bilden eine potenzielle Eintrittspforte für Feuchtigkeit und Schadinsekten.“
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