Fahr mit
Die Straßenmeisterei ist für den Winter gut gerüstet
Die Straßenmeisterei Tulln betreut 220 Kilometer Straßen. Die Höhenstraße in Klosterneuburg bedarf dabei ihrer ganz besonderen Aufmerksamkeit, verrät der Leiter der Straßenmeisterei Tulln, Michael Bamberger, gegenüber MeinBezirk.
KLOSTERNEUBURG/TULLN. Der Winter kann kommen. Zumindest aus Sicht der Straßenmeisterei Tulln. Deren Fahrzeuge sind kontrolliert und geschmiert; wurden probebefüllt und ausprobiert. Der Leiter der Straßenmeisterei Tulln, Michael Bamberger, verrät gegenüber MeinBezirk: „Wir sind seit 1. November schon in Bereitschaft und ab Mitte des Monats werden auch schon die Schneestangen und Schneewände aufgestellt.“ Die Straßenmeisterei Tulln betreut mit ihren insgesamt 45 Mitarbeitern 220 Kilometer Landesstraßen L und B im gesamten Bezirk.
Die Höhenstraße ist besonders
Im Gemeindegebiet von Klosterneuburg gibt es einige Straßenabschnitte, die einer besonderen Beachtung bedürfen. Bamberger präzisiert: „Das Pflaster der Höhenstraße braucht eine spezielle Betreuung. Es wird viel schneller glatt, weil die kleinen Pflastersteine schneller auskühlen als der Asphalt.“ Auch die Fahrzeuge der Straßenmeisterei selbst müssten auf diesem Abschnitt häufiger Ketten anlegen als sonst. Die Fahrverhältnisse überraschen auch viele Autofahrer. Sobald es kälter wird, kracht's dort öfter.
Feuchtsalz ist erste Wahl
Gestreut wird im Bezirk seit 15 Jahren Salz, genauer gesagt Feuchtsalz. „Das ist ein Gemisch aus Sole und Trockensalz“, präzisiert Bamberger. Die Vorteile dieses Streugutes: Es haftet besser, hat eine bessere Auftauwirkung und es gibt weniger Streuverluste durch Windeinwirkung, erklärt Bamberger. Dadurch komme man auch mit geringeren Mengen aus als mit reinem Salz. Streusplit würde man nur für Straßen mit sehr geringem Verkehrsaufkommen verwenden. Denn dieser wäre recht schnell nicht mehr dort, wo er hingehört, argumentiert Bamberger.
Vielfalt ist Herausforderung
Wälder, Hügel, weite Ebenen und Ufergebiete. Die Vielfalt der Landschaft im Bezirk Tulln erfreut viele. Die Straßenmeisterei stellt aber genau das vor diverse Herausforderungen. „Im Tal haben wir es oft mit gefrierendem Regen und Glatteis zu tun. Im Wienerwald sind auch starke Schneefälle das Thema“, schildert Bamberger. Auf recht kleinem Raum hat die Straßenmeisterei also recht unterschiedliche Herausforderungen mit verschiedenen Maßnahmen zu meistern. „Im Gebirge ist das anders und einfacher. Da weiß man, wenn es schneit, dann muss geräumt und gestreut werden.“
Straßen sollen nicht glatt werden
Oberstes Ziel der Straßenmeisterei ist es, dass die Straßen gar nicht glatt werden. „Dann brauchen wir auch weniger Streumittel“, argumentiert Bamberger. Im Fall des Falles ist die Straßenmeisterei deshalb bereits ab zwei Uhr in der Früh unterwegs. „Wir wollen bis sechs Uhr morgens alles geräumt haben, damit wir den Frühverkehr möglichst wenig behindern“, so Bamberger. Der Raum Klosterneuburg hält auch hier spezielle Herausforderungen für die Straßenmeisterei bereit. Denn dort ist der Verkehr sehr stark und oft stehen die Räum- und Streufahrzeuge dann selbst im Stau. „Leider nehmen die anderen Verkehrsteilnehmer auch wenig Rücksicht auf unsere Fahrzeuge“, bedauert Bamberger.
Bitte Fahrweise anpassen
Eines liegt ihm besonders am Herzen: „Die Autofahrer sollen ihre Fahrweise auch auf die winterlichen Verhältnisse anpassen.“ Wenn es etwas stärker schneit, dann wären auch Schneefahrbahnen ganz normal und nicht zu verhindern. „Wir kommen an ein und derselben Stelle alle drei Stunden vorbei. Wenn es schneit, dann kann während dieser Zeit auch etwas liegen bleiben“, so Bamberger. Die Winterreifenpflicht hätte diesbezüglich eine erhebliche Verbesserung gebracht. „Nun sind weit weniger Fahrzeuge im Winter mit Sommerreifen unterwegs“, schildert der Leiter der Straßenmeisterei Tulln.
Mehr Einsatztage im Sommer
Der Klimawandel bzw. die tendenziell höheren Temperaturen in der kalten Jahreszeit haben sich auch schon auf die Arbeit der Straßenmeisterei ausgewirkt. Bamberger: „Die Frost-Tauwetter-Ereignisse sind häufiger geworden.“ Es werde nun weniger geräumt, dafür aber mehr gestreut. „Unsere Einsatztage haben sich dadurch nicht verringert“, so Bamberger. Diese würden übers Jahr gesehen, sogar mehr werden. Warum? „Im Sommer gibt es nun mehr Unwetter als früher und dadurch haben wir in dieser Zeit mehr Einsatztage“, schildert Bamberger. Denn die Aufgabe der Straßenmeister ist übers ganze Jahr über die gleiche: Die Verkehrswege möglichst schnell wieder sicher befahrbar zu machen.
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