„Wir sind vor Ort, bevor es knallt“

- Auch im idyllisch-vornehmen Klosterneuburg brauchen Jugendliche Ansprechpartner: Florian Brantner (Pro Juventute), Martina Marzi (PiJay’s) und Josef Hafiz (PiJay’s).
- Foto: Cornelia Grobner
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Seit Februar sind Martina Marzi und Josef Hafiz auf den Straßen und Plätzen der Stadt unterwegs, um das Vertrauen der Jugendlichen zu finden. Sie kümmern sich um alltägliche Probleme und stellen den Kontakt zum offiziellen Klosterneuburg her.
KLOSTERNEUBURG (cog). Seit einem Dreivierteljahr haben Klosterneuburger Jugendliche in Martina Marzi und Josef Hafiz zwei ganz besondere Ansprechpartner gefunden. Die beiden sind von der Stadtgemeinde mit der Jugendarbeit in der Stadt betraut. „Wir sind Sprachrohr für die Jugendlichen in Richtung Politik und Institutionen“, erklären die beiden Sozialpädagogen.
Modellprojekt Klosterneuburg
Geleitet wird das Streetwork-Projekt PiJay’s von Florian Brantner von Pro Juventute: „Wir versuchen präventiv zu arbeiten, bevor es knallt.“ In diesem Sinne sind die beiden Streetworker auch einen Großteil ihrer Arbeitszeit auf der Straße unterwegs und versuchen dort, mit den Jugendlichen in Beziehung zu treten. 1.000 Kontakte – 110 davon direkt auf der Straße – können sie bis jetzt vorweisen.
„Das Projekt ist von großer politischer Relevanz“, erklärt Jugendstadträtin Maria-Theresia Eder (ÖVP). „Wir sind eine Stadt mit 32.000 Einwohnern – darunter sind an die 3.000 Jugendliche. Die mobile soziale Jugendarbeit hat sich optimal bewährt.“
Mobil deswegen, weil Marzi und Hafiz nicht Däumchen drehend auf Jugendliche warten, sondern aktiv den Kontakt mit ihnen suchen – und zwar dort, wo sie sich aufhalten. Das Modell wurde mithilfe einer wissenschaftlichen Vorstudie direkt auf die Babenberger Stadt zugeschnitten und ist in seiner Form einzigartig in Niederösterreich.
Übrigens nutzen auch Erwachsene die PiJay’s-Streetworker, weiß Franz Brenner vom Jugendreferat der Stadt: Jene etwa, die sich von Jugendlichen gestört fühlen, fragen nach den Sozialpädagogen, anstatt bei der Polizei anzurufen. Vermittelnde Gespräche können dann vielfach Situationen entschärfen.
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