Argusaugen auf das Geflügel
Der Bezirk verzeichnet zwar keine verstorbenen Tiere, aber erhöhtes Risiko.
KLOSTERNEUBURG. Noch gab es im Bezirk keine gemeldeten Fälle der "Aviären Influenza" (Geflügelpest/Vogelgrippe). Dennoch stuft die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) den Bezirk als stark erhöhtes Risiko-Gebiet ein. Bestimmte Säugetiere, wie eben auch der Mensch, können sich mit diesen Influenza-Viren infizieren und daran erkranken. Eine Übertragung auf den Menschen - so wird vermutet - findet allerdings hauptsächlich durch Inhalation virushaltiger Staubteilchen sowie durch Tierkontakt bei mangelnder Handhygiene statt. Die höchsten Virus-Konzentrationen finden sich im Kot der Tiere.
Haustiere nicht gefährdet
"Eine Übertragung durch Lebensmittel ist ausgeschlossen. Die Betriebe werden auch immer kontrolliert und man bekommt keine kranken Tiere zu essen", informiert Harald Schliessnig, Geschäftsführer vom österreichischen Geflügelgesundheitsdienst. "Es gab europaweit Einzelfälle, wo sich zum Beispiel eine Robbe angesteckt hat, aber noch nie ein Haustier. Aber ich würde davon abraten, dass sich der Hund auf den Kadaver stürzt und den auffrisst", so Schliessnig. Er empfiehlt allen Geflügelhaltern, die Tiere zu schützen und Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn man unter 50 Tiere hat.
Die "Vogelgrippe"
Die Frage, warum sich das Virus gerade jetzt so stark ausbreitet, klärt Amtstierarzt Johannes Klinger auf: "Hier spielt auch der Klimawandel eine nicht unwesentliche Rolle. Zumal sind die Oberflächengewässer zumeist nicht zugefroren und die Zugvögelbewegungen haben sich ebenfalls verändert. Der momentane Stamm stellt für den Menschen jedoch keine Gefahr dar."
Ob man selbst erkennen kann, ob eigene Vögel betroffen sind? "Das ist sehr schwer, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Grundsätzlich gilt eine allgemeine Meldepflicht beim Auffinden toter Wasser- oder Greifvögel - bei der BH oder im Notfall auch der Polizei", so der Mediziner.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.