IV und WKK
Kärntens Wirtschaft blickt mit Argusaugen nach Wien

- Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, ruft in Erinnerung, dass etliche unserer Unternehmen auf Export angewiesen sind.
- Foto: WKK
- hochgeladen von MeinBezirk Kärnten
Ob die türkis-blaue Bundesregierung ein Segen oder Fluch für Kärntens Wirtschaft wird – darüber herrscht Uneinigkeit. IV-Kärnten-Geschäftsführerin, Claudia Mischensky sieht die mögliche Koalition gespalten. WK Kärnten Präsident Jürgen Mandl lässt sich nicht in die Karten blicken, pocht aber beim Thema EU auf eine klare Linie.
KÄRNTEN. Waren die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung (IV) das Zünglein an der Waage, das die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ auf Schiene gebracht hat? In mehreren ORF-Berichten wurde dies angedeutet, WKO-Chef Harald Mahrer soll nach Bekanntwerden des Platzens der Gespräche zwischen ÖVP und SPÖ am Ballhausplatz gewesen sein.
SOS an den Bund
Dass die Wirtschaft seit Monaten den Bund vor den Auswirkungen einer schwächelnden Wirtschaft warnt, ist kein Geheimnis. Dass der Wirtschaftsstandort Kärnten in Gefahr ist, darauf weisen WKK und Industriellenvereinigung seit einer gefühlten Ewigkeit hin. Die Bundes-IV hat im Juli 2024 via "SOS Wohlstand" acht konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Ob die zukünftige Regierung heiße Eisen, wie die dringende Abflachung der Steuerprogression, die Einführung eines Vollzeitbonus oder den viel zitierten Bürokratieabbau löst, bleibt abzuwarten.
Zweischneidiges Schwert
Wie steht IV-Kärnten-Geschäftsführerin, Claudia Mischensky, zur Anbahnung zwischen Schwarz und Blau auf Bundesebene? "Eine mögliche schwarz-blaue Regierung wird auch in Kärnten erheblichen Einfluss auf den Wirtschaftsstandort haben, sowohl positiv als auch herausfordernd, abhängig von den politischen Weichenstellungen. Um den Wirtschaftsstandort zu stärken, müssten zentrale Maßnahmen wie ein smarter Konsolidierungspfad für das Budget, Bürokratieabbau und Strukturreformen im Mittelpunkt stehen", sagt Mischensky.
Bitte, sparen!
Des Weiteren befürwortet Mischensky den Sparkurs der zukünftigen Regierung. Dieser solle vordergründig eines bringen: ein Umfeld, das Investitionen und Wachstum fördert. Sie fordert zudem eines von der neuen Regierung: das Schaffen von nachhaltigen finanziellen Spielräumen für Unternehmen. Ob das mit einer Absage an die Windkraft gelingen wird? Durch die Windkraft hoffen Kärntens energieintensive Unternehmen auf eine Entlastung bei den Energiekosten.
Bekenntnis zur EU gefordert
WKK-Präsident Jürgen Mandl geht auf unsere Frage zur neuen möglichen Koalition zwischen ÖVP und FPÖ nicht ein. Die Wirtschaftskammer hat aber drei Schwerpunkte entwickelt, um den Wirtschaftsstandort zu stärken: wettbewerbsfähige Preise, mehr geleistete Arbeitsstunden und ein Bekenntnis zu einer aktiven Europa- und Außenpolitik. Etliche Beobachter befürchten, dass letztgenannter Punkt eine mögliche ÖVP-FPÖ-Koalition zum Scheitern bringen könnte. "Unsere Außenwirtschaft ist ein Rückgrat unseres Wohlstands, das wir nicht aufgeben dürfen", sagt Mandl.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.