So lernen Mechaniker heute

- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Im Autohaus Aichlseder in Klagenfurt werden Lehrlinge auf die zukünftigen Veränderungen in der Automobilbranche mit System vorbereitet.
In der Werkstatt vom Autohaus Aichlseder stehen Lehrling Vincent Wiegele und ein Schnupper-Lehrling vor einem großen Motor. Geselle und Mechaniker-Meister Andreas Winter erklärt ihnen geduldig jedes Bauteil und die Funktionsweise des mächtigen Motors. Lehrling Vincent Wiegele saugt sämtliche Informationen wie ein Schwamm auf. Der 19-jährige Klagenfurter ist mit Feuereifer bei der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker mit dem Spezialmodul „Systemelektronik“. Dabei handelt es sich um eine Doppellehre, die im Vergleich zu einer Kfz-Mechaniker-Lehre um ein halbes Jahr länger – also vier Jahre – dauert.
Vorwissen
Für Wiegele war die Entscheidung für eine Lehre in diesem Bereich naheliegend. „Ich bin zwei Jahre lang an die HTL für Elektrotechnik gegangen. Ich wollte dann aber mein eigenes Geld verdienen und habe mich für eine Lehre entschieden“, sagt Wiegele. Mit dem breiten Ausbildungsangebot beim Familienunternehmen Aichlseder fand er einen Ausbildungsplatz, der ihn einerseits fordert und ihm andererseits eine fundierte Ausbildung bietet.
Lernen ist angesagt
Das Wissen über den Aufbau von Motoren, Differenzialgetrieben und die Funktionsweise von Bremsen u.v.m. wird bei praktischen Arbeiten im Lehrbetrieb vermittelt. Das vertiefende Wissen über sämtliche Bauteile eines Kraftfahrzeuges erlernen Lehrlinge in der Berufsschule. Für zwei Monate pro Lehrjahr wechseln die Lehrlinge in die Berufsschule. Dort müssen die Kfz-Lehrlinge ordentlich büffeln. „Man muss viel lernen. Wir haben Tests und Schularbeiten in Fächern wie Mathematik oder angewandte Wirtschaftslehre“, sagt Wiegele.
Vorbereitung gehört dazu
Wer sich für eine Lehre als Mechaniker bewirbt, betritt ein Arbeitsfeld, das einen sicheren Arbeitsplatz verspricht. Die Nachfrage nach guten Mechanikern ist ungebrochen. Nicht vergessen werden darf, dass die Branche sich im Wandel befindet. Der Anteil von Elektroautos ist heute noch überschaubar. Dass die nächsten Jahre von Veränderungen geprägt sein werden, steht außer Frage. Lehrling Vincent Wiegele steht diesen Veränderungen in der Autobranche offen gegenüber. Er will mit Weiterausbildungen dafür sorgen, dass er in Zukunft auch ein Experte für Elektroautos ist.
Am Foto oben:
Kfz-Systemelektronik-Lehrling Vincent Wiegele hat sich für eine Lehre beim Familienunternehmen Aichlseder entschieden
KRAFTFAHRZEUGTECHNIKER MIT SPEZIALMODUL „SYSTEMELEKTRONIK“
Dauer der Lehre: vier Jahre. Kraftfahrzeugtechniker führen Kontrollen, die Wartung und Reparatur von Kraftfahrzeugen durch. Bei Systemelektronik geht es darum, das Wissen von Elektronik wie Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Sitzheizung, Diebstahlschutzsysteme sowie die audiovisuelle Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik zu beherrschen.
Mechaniker-Meister Andreas Winter erklärt jeden Bauteil eines Motors
Das Überprüfen von Bremsen umfasst einen Bruchteil des Wissens, das sich ein Mechaniker aneignen muss