Rasid Mahalbasic übt Kritik am ÖBV und steht vor Klubwechsel
Österreichs Top-Basketball-Legionär Rasid Mahalbasic (23) über die EM-Quali, den Verband und seine Zukunft ...
CLAUDIO TREVISAN
KLAGENFURT. Rasid Mahalbasic ist auf Heimaturlaub in Klagenfurt – noch. Denn nach einer nahezu perfekten Saison mit mit CEZ Nymburk, wo er den tschechischen Meistertitel holte und MVP (Most Valuable Player) der Finalserie wurde, steht für den österreichischen Top-Basketballer die Qualifikation für die EURO 2015 in der Ukraine vor der Türe.
Neben Luxemburg muss er mit dem ÖBV-Nationalteam ab 10. Juli auch die schwierige Hürde Polen und Deutschland nehmen. Kein Honiglecken, wie der österreichische Top-Legionär erklärt. „Wir können es schaffen, dennoch bin ich skeptisch”, betont Mahalbasic.
„Keine Talente ...”
Die Gründe liegen laut dem 23-Jährigen auf der Hand. „Wir haben in den vergangenen Jahren so gut wie keine Erfolge zu verzeichnen, es kommen keine Talente nach und die guten Arrivierten interessiert es meist nicht mehr ...”, ärgert sich der 2,11-Meter-Hüne. Um wieder für einen Aufwärtstrend zu sorgen, nimmt Mahalbasic vor allem auch die österreichische Bundesliga (OEBL) in die Pflicht. „Denn die Klubs kaufen lieber einen zweitklassigen, alten Legionär, bevor sie einen Jungen spielen lassen. Da kannst du das größte Talente sein — ohne Spielzeit bringt dir das alles gar nichts."
Mahalbasic selbst hätte mit seinem Stamm-Klub, den Wörthersee Piraten, hingegen das perfekte Sprungbrett gehabt: „Die haben damals wegen mir einige Spiele verloren. Ich war blutjung, aber sie haben mir dadurch die Chance auf eine internationale Karriere gegeben!"
Seine Bedenken über die Zukunft des österreichischen Basketballs schmecken im Verband allerdings nicht jedem. „Aber ich teile das auch alles Teamchef Werner Sallomon mit. Wenn ich Kritik anbringe, muss diese konstruktiv sein: Denn nur durch Erfolg kann unser Sport auch in Österreich populärer werden”, erklärt Rasid.
Neben der EM-Quali, für die sich Mahalbasic u.a. mit KLC-Trainer Robert Kropiunik fit machte, muss er auch seine sportliche Zukunft auf Klub-Ebene klären. Dass er seinen aktuellen Klub Nymburk verlässt, ist fix.
Konkrete Angebote
„Ich habe konkrete Angebote aus Deutschland, Russland und der Türkei, auch wenn mein Traumklub derzeit Italiens Meister Milano wäre. Ich will noch zwei, drei Jahre in der EuroLeage (Anm.: bedeutendster europäischer Vereinsbewerb) spielen, um dann noch einmal Anlauf für meinen großen Traum, die NBA, zu nehmen!”
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