Magistrat: Neuer Posten für Martin Strutz stößt auf massive Kritik

- Martin Strutz soll neuer Koordinator von Stadtprojekten werden. "Der Posten hätte ausgeschrieben werden müssen", kritisieren FPÖ, Grüne und Liste F.a.i.r.
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Martin Strutz soll noch im Mai in der Klagenfurter Magistratsdirektion Koordinator für Stadtprojekte werden. FPÖ und F.a.i.r. üben massive Kritik.
KLAGENFURT. Der Organisator bzw. Koordinator des Jubiläumsjahres Klagenfurt 500, Martin Strutz, soll nun im Magistrat andere Aufgaben übernehmen. Gestern wurde im Stadtsenat berichtet, dass er künftig Koordinator für Stadtprojekte sein soll, sagte StR Wolfgang Germ gegenüber der WOCHE. Vor allem Großprojekte wie das Hallenbad, den Wald im Stadion oder die Neuaufstellung der Stadtwerke solle Strutz künftig übernehmen, sagte Strutz selbst heute schon in einer Tageszeitung. Weiters solle er den Magistratsdirektor Peter Jost bei der Verwaltungsreform unterstützen.
Die Art und Weise, wie diese neue Position des Projekt-Koordinators besetzt wurde, stößt bei FPÖ, Grüne sowie der Liste F.a.i.r. auf massive Kritik; der Posten hätte ausgeschrieben und nicht "einfach so" besetzt werden dürfen.
Germ: "Stadtsenat wurde vor vollendete Tatsachen gestellt"
FPÖ-Stadtparteiobmann Wolfgang Germ wird deutlich und kritisiert die Art und Weise, wie Strutz zu dieser neuen Funktion gekommen ist: "Die Stadt hat sich damit nichts Gutes getan. Wie jeder andere Posten hätte diese Funktion ausgeschrieben werden und eine Objektivierung stattfinden müssen. Eine Objektivierung muss auch bei Leasing-Personal erfolgen: In unserer Abteilung Entsorgung mussten wir ein solches Verfahren gerade für Leasing-Mitarbeiter anwenden, die als Müllwerker eingestellt wurden." Laut Germ sei der Stadtsenat übergangen und bei der Sitzung am Mittwoch durch den Bericht von Magistratsdirektor Jost vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
"Mitarbeiter fühlen sich übergangen"
Für Germ noch schlimmer: "Viele Mitarbeiter im Magistrat fühlen sich mangels Ausschreibung und Transparenz nun übergangen. Eine solche Position in einer der höchsten Stellen im Magistrat hätte zwingend eine Ausschreibung erfordert. Wenn Martin Strutz nun auch für die Reform der öffentlichen Verwaltung zuständig ist, erklärt man alle Mitarbeiter, die sich jetzt dafür einsetzen, für obsolet. Was ist das nun für eine Botschaft an all jene, die die Reformpartnerschaft leben?"
Strutz-Fixanstellung angeblich abgelehnt
Germ sagt weiter: "Ich habe gehört, dass die Personalvertretung eine jetzt geplante Fixanstellung von Martin Strutz ohne Ausschreibung abgelehnt hat, weshalb nun vermutlich die Leasing-Variante gewählt wurde." Er betont noch einmal: "Auch hier hätten die gleichen Regeln, also ein Objektivierungsverfahren, gelten müssen, wie für alle anderen Abteilungen."
F.a.i.r. und Grüne kritisieren ebenso Vorgehensweise
Auch F.A.I.R. kritisiert die Art und Weise der Postenvergabe des Koordinators für Stadtprojekte in Klagenfurt. Klubobmann Thomas Winter-Holzinger ließ via Presseaussendung wissen: Ausgewählt für diese Funktion wurde Martin Strutz, vom Magistratsdirektor Peter Jost persönlich „da er mit dem Projektkoordinator „Hand in Hand“ arbeiten müsse“, wie es offiziell heißt.
„Anscheinend hat die Stadt Klagenfurt jetzt offiziell ein "Subjektivierungsverfahren" eingeführt.“, ist Winter-Holzinger über die offizielle Begründung der Stadt Klagenfurt, wie Martin Strutz für diese Funktion ausgewählt wurde, erstaunt. Und sagt weiter: „F.A.I.R. in Klagenfurt wird dieses Vorgehen so sicher nicht mittragen. Es gibt einen guten Grund wieso es Objektivierungsverfahren in der Stadt gibt“, schließt sich F.A.I.R. Gemeinderätin Karin Ruppert der Kritik an.
„Besonders bei so einer wichtigen Aufgabe des Koordinators für Stadtprojekte aber auch des Reformprozesses im Haus, braucht es dringend eine objektive Entscheidung. Nur so kann es zu einer Besetzung durch die beste Fachkraft kommen.“, schließt Winter-Holzinger.
Dem schließt sich auch Grüne-Gemeinderat Elias Molitschnig an: "Ich kann das so nicht mittragen. Es gibt zwar eine Ausnahmeregelung, Leasing-Personal auch ohne OBjektivierungsverfahren einzustellen, aber lediglich, wenn es kurzfristig unbedingt erforderlich ist. Nicht für einen solchen Posten." Molitschnig glaubt, dass in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, da diese Entscheidung keinen Ausschuss durchlaufen hat.


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