Nach Kika-Pleite
Rutar-Chef: "Bieten Übernahme von Kaufverträgen an"

- Rutar-Geschäftsführer Josef Rutar beobachtet mit gemischten Gefühlen die Entwicklung in der Möbelbranche.
- Foto: Igor Škafar
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Kärntens größtes Möbelhaus, die Rutar Gruppe, behauptet sich auf einem Markt, der sich im Umbruch befindet. MeinBezirk Kärnten hat Geschäftsführer Josef Rutar zum Interview getroffen und mit ihm über die Insolvenz des Mitbewerbers, die Schließung des Heimwerker-Marktes in Eberndorf und über das Webshop-Dilemma von Möbelhäusern gesprochen.
KÄRNTEN. Kein Tag vergeht ohne eine Meldung über die Insolvenz vom Möbelhaus Leiner & kika Möbelhandels GmbH. Grund genug, die Frage "Wie geht es dem heimischen Möbelhandel?" zu stellen. Der Möbelhandel und die Industrie haben zu kämpfen – das Anheben der Löhne, hohe Produktionskosten, fehlende Fachkräfte, und, und, und – die Liste an Erschwernissen ist lang. "Gott sei Dank ist es bei uns so nicht der Fall. Wir sind mit der Umsatzentwicklung sehr zufrieden, blicken positiv in die nächste Jahre", sagt Josef Rutar.
Fokus auf das Regionale
Gemeinsam mit seinem Sohn, Gregor Rutar, führt er das Möbelhaus, das in Österreich, Italien und Slowenien an 17 Standorten vertreten ist. In Klagenfurt befindet sich der größte Rutar mit einer Verkaufsfläche von 35.000 Quadratmetern. Das Weihnachtsgeschäft ist im vollen Gange. "Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Weihnachtsmarkt nur einen Bruchteil unseres Umsatzes ausmacht", erklärt Rutar. Zu den Umsatzbringern zählen u.a. Küchen und Schlafzimmerausstattungen. Mit einer Auswahl von mehr als 100 Küchen will das heimische Unternehmen die Kärntner Kunden abholen. "Im Gegensatz zu Möbelhäusern, die Konzerne im Rücken haben, können wir stärker auf regionale Bedürfnisse, die Vorstellungen unserer heimischen Kunden was Design, Leistung und Service eingehen", sagt Rutar.
Josef Rutar zur Insolvenz von Möbelhaus Leiner & kika:"Ich finde es sehr traurig, dass es in unserer Branche zu diesen Veränderungen kommt."
"Traurige Veränderungen"
Wie hat er die Insolvenz des Mitgestalters erlebt? "Das war für uns vorab nicht vorhersehbar. Die Situation mit den wechselnden Eigentumsverhältnissen ist für die Ruhe in einem Unternehmen sicherlich nicht das beste, man denke nur an den ständigen Wechsel von Strategien. Ich finde es sehr traurig, dass es in unserer Branche zu diesen Veränderungen kommt. ", so Rutar. Für den Unternehmer macht dies eine Entwicklung deutlich: Die Branche hat anstrengende Zeiten vor sich.
Kaufverträge werden übernommen
Rutar will Kunden, die durch die Pleite von Leiner & kika, Unsicherheiten bei der Anschaffung von Möbeln erfahren, unterstützen. Vielen stellt sich die Fragen: "Wird meine Küche ausgeliefert?". "Gerne wickeln wir laufende Kaufverträge ab. Als Kärntner Unternehmen wollen wir den Kärntner Kunden entgegenkommen, den Prozess kostengünstig für den Kunden umsetzen", sagt der Unternehmer.
Headquarter bleibt erhalten
Eines kann abschließend gesagt werden: Der Heimwerker Markt in Eberndorf wird, wie großteils bekannt, geschlossen. "Unser Headquarter von dem wir alle Standorte in Österreich, Slowenien und Italien steuern, bleibt weiterhin erhalten", klärt Rutar auf. Wie es mit der Nutzung der Freiflächen weitergeht, steht noch nicht fest. Die Vermietung der Flächen des Heimwerker Marktes wird angepeilt. Sofern sich ein passender Interessent findet, wird die Freifläche vermietet.
Webshop in Arbeit
Der stationäre Handel spürt mehr und mehr den Onlinehandel. In der Möbelbranche zeichnet sich dieser Trend bisher nicht so stark ab. "Wir sind im Onlinehandel noch nicht vertreten. Meines Wissens liegt der Anteil in der Möbelbranche zwischen 10 und 20 Prozent, nichtsdestotrotz entwickeln wir einen Webshop – eine Außenseiterrolle wollen wir nicht einnehmen", sagt Rutar.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.