Urteil im Großverfahren "EXW"
Mehrere Jahre Haft für Angeklagte nach Betrug

Angeklagte vor Gericht.  | Foto: MeinBezirk.at
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Heute endete am Landesgericht Klagenfurt der große Betrugsprozess um die angebliche Krypto-Firma "EXW". Zehn Personen standen vor Gericht. Ein Fall wurde aus dem Verfahren genommen. Rund 40.000 Menschen wurden geschädigt, der Schaden beträgt etwa 20 Millionen Euro. Die Verhandlungen liefen seit über einem Jahr.

KÄRNTEN. Am Landesgericht Klagenfurt wurde das Großverfahren gegen die Krypto-Firma EXW und ihre zehn Angeklagten fortgeführt. Die Angeklagten sollen mehr als 40.000 Menschen um über 20 Millionen Euro betrogen haben, indem sie hohe Renditen für Investments in Kryptowährungen und Immobilien versprachen. "Wahrscheinlich ist diese Summe noch viel höher anzusetzen", meint die Richterin. Der Prozess gilt als eines der größten Verfahren in Kärnten. Die EXW-Bosse lebten ein luxuriöses Leben mit Privatjets und teuren Partys, während die Investoren nie Geld zurückerhielten. Keiner der Angeklagten bekannte sich schuldig.

Das Strafmaß

Das Strafmaß beträgt von einem bis 10 Jahre Freiheitsstrafe. Den Angeklagten wird gewerbsmäßig schwerer Betrug, Geldwäscherei, Ketten oder Pyramidenspiel, kriminelle Vereinigung, Geldwäscherei als Beitragstäter, schwerer Betrug als Beitragstäter vorgeworfen.

Das endgültige Urteil

Zwei Angeklagte wurden jeweils zu fünf Jahren unbedingt verurteilt, zwei Angeklagte zu je 30 Monaten, davon je 21 Monate bedingt auf drei Jahre. Ein Angeklagter erhielt 18 Monate bedingt auf drei Jahre. Bei den restlichen Angeklagten verbleibt es bei einer Geldstrafe. Sämtliche Gerichtskosten sind in unterschiedlicher Höhe zu bezahlen. Außerdem wurden fünf Angeklagte freigesprochen.

"Kult-Ähnliches-Schneeballsystem"

"Die Menschen hatten immer schon den Traum - ohne arbeiten - schnell reich zu werden. Viele glauben, dass sie durch so ein Investment dies erreichen können", so die Richterin. Weiter: "Dieser Hype brachte auch viele Betrüger mit sich. Investitionen wurden nur stockend ausgezahlt. Auffällig war auch, dass kritische Stimmen als Neider und Konkurrenten bezeichnet wurden." Man hatte in diesem Fall die Absicht, schnell und bequem Glück und Wohlstand zu erreichen. Es wurden hohe Rendite versprochen, jedoch war die Unternehmensstruktur von Anfang an "verschachtelt". Sämtliche Veranstaltungen wurden "sektenartig" organisiert, um schnell an viel Geld zu kommen. Die Richterin spricht von einem "Kult-ähnlichen-Schneeballsystem". 

"Wollte schnelles Geld"

Einer der Hauptangeklagten hatte hohe Schulden. Er stellte sich sofort die Frage: "Wie kriege ich schnell Geld?". Er plante also von Anfang an einen Betrug. Schon im Juli und August 2019 begann er, Gelder einzusammeln. "Das Geld würde sich dann laut ihm auf der Plattform selbst vermehren", sagt die Richterin. Später konnte man in 'Immobilienclouds' sein Geld investieren. Ausgestattet wurde das ganze von einem Multi-Level-Marketing System. 

Finanzmarktaufsicht reingelegt

"Es gab kein Unternehmen. Es wurden zahlreiche Scheinunternehmen in unterschiedlichen Ländern gegründet. Man hat auch mit Scheingeschäftsführer Verträge abgeschlossen", sagt sie. Die Finanzmarktaufsicht wurde über einen großen Zeitraum an der Nase herumgeführt. Weiter: "Von Anfang an wurden zahlreiche Täuschungshandlungen gesetzt." 

Luxuriöser Lifestyle

"Wie soll so ein hoher Gewinn erwirtschaftet werden, bei derartigen hohen Ausgaben? Das geht sich einfach nicht aus", wirft die Richterin in den Raum. Es hat hohe Anzahlungen für nicht ernste Projekte gegeben. Es gab auch hohe Ausgaben für den Lifestyle (Luxusautos, Reisen, Alkohol, Yachten, Partys, Mietwagenkosten, Privatflüge, Marketing, Events, Social Media, und noch viel mehr). Mit den Kundengeldern wurden Mieten oder Aufenthalte in Hotels bezahlt (zum Beispiel im Schlosshotel Velden). "Das Geld kam beim Fenster rein und auch wieder raus", betont sie. "Eines ist sicher, es wurde kein einziges ernsthaftes Projekt in diesem Verfahren verifiziert. Schon gar nicht ein gewinnbringendes."

Kopfschütteln im Verhandlungssaal

Weil sich der erste Hauptangeklagte in Österreich befindet, behauptete er: "Wenn das ein Betrug wäre, wäre ich schon im Gefängnis." Als das Urteil von der Richterin verkündet wurde, schüttelte er mehrmals den Kopf. Es folgten mehrere ähnliche Reaktionen. Die Hauptangeklagten scheinen das Urteil sichtlich nicht annehmen zu wollen. Ein letzter Appell und gleichzeitig eine Warnung der Richterin: "Man muss aufpassen, wem man sein Geld anvertraut." Sie zitierte ein Opfer: "Wenn die Gier einsetzt, setzt bei vielen Menschen das Gehirn aus."

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Angeklagte vor Gericht.  | Foto: MeinBezirk.at
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