Klagenfurter LEBEN
Diözesanbibliothek – Ein Reich aus Büchern

Bibliothekar Herbert am alten Zettelkästchen, der noch immer den Katalog der Bücher vor 1950 beinhaltet. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Bibliothekar Herbert am alten Zettelkästchen, der noch immer den Katalog der Bücher vor 1950 beinhaltet.
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Schon seit über 400 Jahren gibt es die Diözesanbibliothek, sie ist die größte Anlaufstelle für theologische Literatur in Kärnten.

KLAGENFURT. „Wir haben hier eine der ältesten Bibliotheken im deutschsprachigen Raum“, erklärt Herbert Heiling stolz. Er ist Bibliothekar in der scheinbar kleinen Bibliothek im Diözesanhaus. Doch der Schein trügt: Auf insgesamt drei Stockwerken lagern hier rund 50.000 Bücher. Aber von vorne: Die Bibliothek gehörte ursprünglich zum Priesterseminar der Diözese Gurk. Entstanden ist sie, um die Ausbildung zu bereichern und das Wissen der Priester zu fördern. „Im 16. Jahrhundert, gegen 1588, wurde die Bibliothek gegründet, damals in Straßburg, weil das Priesterseminar dort war,“ sagt Heiling. Seit damals reiste die Bibliothek quer durchs Land, immer mit dem Priesterseminar mit. 1932 brachte Bischof Adam Hefter das Priesterseminar und damit auch die Bibliothek nach Klagenfurt in die Tarviserstraße.

Alte (Bücher)-Schätze

Nach dem Zweiten Weltkrieg und einigen weiteren Umzügen übersiedelte das Priesterseminar 1971 nach Salzburg, die Diözesanbibliothek blieb in Kärnten und kehrte 1993 ins Diözesanhaus zurück. „Durch die vielen Umzüge sind natürlich manche Bücher verloren gegangen, aber ein großer Teil ist noch vorhanden“, so der Bibliothekar. Zwei Stockwerke unter der sichtbaren Bibliothek lagern in diversen Rollregalen verstaut die Bücher aus den letzten Jahren. „Im ersten Untergeschoß befinden sich Bücher, die nach 1950 gedruckt wurden“, erklärt er, „und im Stockwerk darunter sind die noch älteren Bücher.“ Von dort können Bücher nur vor Ort und mit entsprechenden Handschuhen betrachtet werden. „Das Körperfett würde die alten, wertvollen Stücke ansonsten sehr schnell angreifen und beschädigen“, so Heiling.

Offen für alle

Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als die Bibliothek nur für Geistliche und Seminaristen zugänglich war, ist sie heute für jedermann erreichbar, die Entlehndauer beträgt maximal vier Wochen. „Wir sind eine theologische Fachbibliothek und verfügen auch über neue theologische Werke“, ist er stolz. Dazu kommen rund 70 Fachzeitschriften, die sich mit religiösen Themen beschäftigen. Dazu kommt ein ganz besonderer Service von Heiling: eine fachspezifische Beratung. „Wenn jemand zu mir kommt und sagt, er braucht zu einem gewissen Thema etwas, dann kann ich ihm weiterhelfen“, so der Bibliothekar.

Bibliothekar Herbert am alten Zettelkästchen, der noch immer den Katalog der Bücher vor 1950 beinhaltet. | Foto: MeinBezirk.at
Dieses alte Exemplar wurde sogar noch vor der Gründung der Bibliothek, nämlich 1558, veröffentlicht und ist dadurch besonders wertvoll. | Foto: MeinBezirk.at
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