Der Käfig voller Narren

- Das Musicalfactory-Duo Dirk Smits und Andreas Nessmann
- Foto: Lehner
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Die Musicalfactory spielt "La Cage aux Folles": Dirk Smits und Andreas Nessmann über das Stück.
KLAGENFURT (chl). Die Theaterkompanie "Musicalfactory Kärnten" spielt - nach "Cabarett" im vergangenen Herbst - im Mai und Juni das Musical "La Cage aux Folles", in der deutschen Übersetzung bekannt als "Ein Käfig voller Narren". Künstlerischer Leiter der Musicalfactory sowie der dazugehörigen Musical-School ist der gebürtige Holländer Dirk Smits. Als Sänger, Schauspieler, Tänzer und Choreograph übernimmt er bei der Produktion Regie und Choreographie und spielt die Rolle des Albin.
Die Handlung
Georges betreibt seit Jahren den Nachtclub La Cage aux Folles in St. Tropez. Star der frivolen und glitzernden Travestie-Shows ist Georges’ Lebenspartner Albin, der als Zaza das Publikum begeistert. Sohn Jean-Michel, eine „Jugendsünde“ des homosexuellen Georges, der von den beiden liebevoll groß gezogen wurde, hat nun die Liebe seines Lebens gefunden: Anne. Die bevorstehende Heirat hat allerdings einen Haken: Der Vater der Verlobten, ein Politiker und erzkonservativer Sittenwächter, möchte die Eltern des zukünftigen Schwiegersohnes kennenlernen. Eine gut bürgerlich-biedere Fassade muss schnellstens her, und Georges muss noch ein grundsätzliches Problem lösen: Woher eine „richtige“ Mutter nehmen? Und wohin einstweilen mit Albin?
Für Respekt und Toleranz
„Das Stück ist ein Plädoyer für Respekt und Toleranz,“, erklärt Smits. „Die Themen sind Homosexualität und Travestie. Aber es steht für viel mehr. Man kann es als Metapher für vieles sehen. Es ist für mich das beste Stück bzw. Musical, das Respekt und Toleranz thematisiert.“
„Respekt und Toleranz sind zwei Schlagworte, die sich in den vergangenen Jahren viele Menschen vor die Brust heften, solange sie damit nicht konfrontiert werden.“ wirft Andreas Nessmann ein, Obmann des Theatervereins ein. Er spielt die Rolle des Georges.
„In dem Stück lösen sich die Geschlechterrollen auf. Die Botschaft des Stücks ist: Steh zu dir! Jeder sollte leben dürfen wie er will. Der Mensch wir weitgehend noch immer nicht genommen wie er ist“, bedauert Nessmann. „Das Originalstück ist jetzt 45 Jahre alt und es ist traurig, dass sich seither nicht viel geändert hat in punkto Offenheit und Toleranz in Sachen Homosexualität. Das Leben, das ganze Sein von Georges und Albin wird durch den zukünftigen, konservativen Schwiegervater in spe in Frage gestellt“, bringt es Smits auf den Punkt.
Infos über die Musicalfactory: musicalfactory-kaernten.at.
Daten und Fakten
„La Cage aux Folles“ ist ein Musical in zwei Akten mit Musik und Songtexten von Jerry Herman zum Buch von Harvey Fierstein. Das Musical wurde 1983 uraufgeführt und basiert auf dem gleichnamigen Stück von Jean Poiret, das 1973 uraufgeführt wurde. 1978 hat Édouard Molinaro das Stückerverfilmt, u.a. mit Michel Serrault und Ugo Tognazzi. Unter dem Titel „The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel“ wurde es 1996 in der Regie von Mike Nichols neu verfilmt und wurde ein Hollywood-Kinohit mit Robin Williams und Gene Hackman.
Der bekannteste Song aus dem Musical ist „I Am What I Am“, unter anderem ein Welthit und Evergreen in der Version von Gloria Gaynor (1983).
Premiere der Musicalfactory_Produktion: 18. Mai, Volxhaus Klagenfurt
Vorstellungen: 19., 25., 26. Mai, 1., 2., 8. und 10. Juni
Vorstellungsbeginn jeweils 19:30 Uhr
Karten: musical.volxhaus.net sowie in der Buchhandlung Heyn




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