Cosmos hat Ausgleich angemeldet
„Über das Vermögen von der COSMOS Elektrohandels GmbH & Co KG aus 1231 Wien, Talpagasse 1a wurde heute am Handelsgericht Wien das Ausgleichsverfahren eröffnet“, so Rainer Kubicki vom Österreichischen Verband Creditreform (ÖVC).
Jährlicher Umsatz von durchschnittlich 201 Millionen Euro
Eigenen Angaben zufolge wurde das Unternehmen 1987 gegründet und ist im Handel mit Elektronikartikeln tätig. 1996 wurde der Betrieb an die Köck-Gruppe verkauft. Später wurde die COSMOS Handels GmbH wieder von der nunmehrigen Gesellschaft übernommen, 2001 wurde auch die Köck Service GmbH auf die aktuelle Firma übertragen. Der jährliche Umsatz lag im Zeitraum 2003-2008 bei durchschnittlich 201 Millionen Euro.
Ab 2008 Umsatzrückgänge
Ab 2008 kam es zu hohen Umsatzrückgängen (ca. 10%), der auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld zurückgeführt wird. Hinzu kamen der hohe Konkurrenzdruck sowie ein genereller Preisverfall im Elektronikbereich (vor allem in der Unterhaltungselektronik). 2009 wurde versucht, der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage durch Umstrukturierungsmaßnahmen wie Mitarbeiterabbau und Auflassung unrentabler Filialen entgegenzusteuern. Dennoch konnte das Ausgleichsverfahren nicht mehr verhindert werden, Gespräche zwischen Kreditversicherern und Gesellschaftern blieben ergebnislos. Die Tagesumsätze sind weiterhin rückläufig, was ohne die Sanierung durch den Ausgleich innerhalb der nächsten Wochen zur Illiquidität geführt hätte.
Umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und Schließung von 5 Filialen sind geplant
Geplant sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Zu diesem Zweck soll in der Zentrale und den Filialen Personal abgebaut werden und weitere Kosten durch Einsparungen von Betriebskosten, Neuverhandlung von Mietverträgen, Reduktion von Beratungsleistungen, EDV-Umstellungen u. ä. Maßnahmen reduziert werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen begann, wie bereits erwähnt, im vergangenen Jahr. Zusätzlich sollen 5 Filialen geschlossen und weitere 195 Mitarbeiter abgebaut werden.
1.156 Dienstnehmer und 700 Gläubiger sind betroffen
Im Unternehmen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 1.156 Dienstnehmer (1.043 Angestellte und 113 Arbeiter) angestellt, über 700 Gläubiger sind betroffen. Die Passiva dürften sich nach derzeitigem Stand auf rund 39,5 Millionen Euro belaufen und stehen Aktiva von rund 31,5 Millionen Euro (Verkehrswerte) gegenüber.
Zum Ausgleichsverwalter wurde Dr. Karl F. Englhart aus Wien bestellt. Forderungen können bis zum 10. März 2010 über Creditreform (ÖVC) angemeldet werden.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.