Kinderwunsch kann schwierig sein
Wenn der Storch Probleme macht

- Bis der neuer Erdling ankommt, müssen oft viele Hürden überwunden werden.
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Über Herausforderungen und Möglichkeiten beim sensiblen Thema Kinderwunsch: Im Gespräch mit Reproduktionsmediziner Dr. Gernot Kommetter.
KLAGENFURT. Mit einer Schwangerschaftsrate von fast 50 Prozent ist die Einrichtung TFP Kinderwunsch Klagenfurt in der Linsengasse 46 in Klagenfurt führend in Österreich. Der KLAGENFURTER hat den Gynäkologen und Reproduktionsmediziner Dr. Gernot Kommetter vom TFP Kinderwunschzentrum zum sensiblen Thema Kinderwunsch befragt.
Welchen Rat können Sie Eltern, die sich ein Kind wünschen geben?
Kommetter: Frauen mit Kinderwunsch, egal ob in einer Partnerschaft oder Single, sollten mit ihrer Gynäkologin bzw. ihrem Gynäkologen über ihre Optionen sprechen und ihre Fertilitätschancen einschätzen lassen. Dazu gehört die Ermittlung wichtiger Parameter wie der Eierstockreserve (sogenannter AMH-Wert) oder das Ausschließen einschränkender Faktoren wie z.B. einer Endometriose. Zuvor sollten sich Frauen natürlich mit dem eigenen Zyklus vertraut machen und herausfinden, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Dazu gibt es inzwischen viele verschiedene Hilfsmittel für den Hausgebrauch wie z.B. Urintests, die Temperaturmessmethode oder spezielle Zyklus-Apps.
Wie werden Probleme beim Kinderwunsch deutlich?
Zwei bis sechs Monate dauert es normalerweise, bis sich bei Paaren ohne eingeschränkte Fertilität eine Schwangerschaft einstellt. Wenn nach zwölf Monaten regelmäßigem Sex an den fruchtbaren Tagen keine Schwangerschaft eintritt, ist es ratsam, spezielle Kinderwunschmediziner aufzusuchen. Denn: Die Chance, spontan schwanger zu werden, beträgt in diesem Fall pro Zyklus nur noch etwa zwei Prozent. Ab dem 35. Lebensjahr ist es mitunter bereits ratsam, schon nach sechs Monaten fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Richtige Ansprechpartner dafür sind die Kinderwunschspezialisten, auch Reproduktionsmediziner genannt. Das sind Gynäkologinnen und Gynäkologen, die sich auf dieses Fachgebiet spezialisiert und zusätzliche Qualifikationen erworben haben. Sie sind meist in einer Kinderwunschpraxis oder -klinik ansässig.
Welche Methoden werden in Kinderwunschpraxen angewendet?
Je nach Ausgangslage kann bereits ein reines Überwachen des Zyklus (Monitoring) und optimiertes Timing des Geschlechtsverkehrs oder auch eine Inseminationsbehandlung mit oder ohne hormonelle Stimulation genügen. Darüber hinaus können die klassischen sogenannten künstlichen Befruchtungsmethoden mittels IVF- oder ICSI-Methode angewendet werden. Alle Therapieoptionen werden sehr individuell und auf Basis der jeweiligen Vorgeschichte und Befunde in der Kinderwunschsprechstunde besprochen, sowie folgend ein Therapieplan erstellt.


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