Förderung
Nahversorger: Zwischen Bangen und Hoffnung
Land Kärnten hat 2020 Nahversorger-Bonus ins Leben gerufen, um Kleinbetriebe zu unterstützen. Die Ferlacher Bäckerei Peterlin ist einer von 60 Kärntner Betrieben, die einen Bonus erhalten haben.
FERLACH. Während Supermärkte in der Coronakrise als Gewinner der Krise hervorgehen, war und ist die Lage bei den regionalen Kleinbetrieben prekär. Bäckereien und Fleischereien sind zumeist klassische Familienbetriebe, hinter denen kein Großkonzern steht. Einer davon ist die Bäckerei Peterlin, die seit der Gründung im Jahr 1937 schon viele Höhen und Tiefen erlebt hat. "Wir haben die Nachkriegszeit und den wirtschaftlichen Aufschwung miterlebt", sagt Chefin Elfriede Peterlin. Diesen Jänner hat die Bäckerei mit dem Kaffeehaus "Kaffeekanne" im Zentrum von Ferlach einen Umsatzrückgang von 30 Prozent verzeichnet.
Finanzielle Hilfe
Im letzten Jahr wurde vom Land Kärnten unter Sebastian Schuschnig und Martin Gruber der Nahversorgerbonus initialisiert, damit in ländlichen Regionen die Versorgung durch Kleinbetriebe gesichert ist. Pro Betrieb steht eine Förderung in der Höhe von 3.000 Euro zur Verfügung. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Budget erhöht, 109 Anträge wurden eingereicht, 60 Betriebe erhielten den Nahversorgerbonus. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sie eine bestimmte Anzahl von regionalen Produkten ins Sortiment aufnehmen. Für das kommende Jahr steht eine Förderung für 100 Betriebe zur Verfügung. Die Unterlagen für die Anträge finden sich auf der Webseite des Genusslandes Kärnten.
Eine regionale Institution
Die Bäckerei Peterlin hat diese Förderung erhalten, da sie sämtliche Kriterien erfüllt. Der Mitarbeiterstand wird gehalten, keiner in Kurzarbeit geschickt, obwohl die Einnahmen in Jänner um ein Drittel gesunken sind. Chefin Elfriede Peterlin blickt hoffnungsvoll in die Zukunft: "Unsere Kunden schätzen unsere regionalen und von Hand gefertigten Backwaren. Wir hoffen, dass die Wirtschaftskrise sich nicht noch verschlimmert." Aktuell sind die Faschingskrapfen, der Rosentaler Reindling oder das eigens entwickelte Rosentaler Roggenbrot bei den Kunden aus der Region sehr beliebt. Mehl, Eier und Topfen, die hier verarbeitet werden, stammen aus der Region. "Bei uns wird auf Regionalität großer Wert gelegt", so Peterlin.
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