Interkommunale Zusammenarbeit bei Entsorgung

- <f>Grünschnitt</f> soll in gemeinsamer Anlage verwertet werden: Die Gemeinden Schiefling, Keutschach und Maria Wörth planen gemeinsame Kompostieranlage
- Foto: Lehner
- hochgeladen von Verena Polzer
Service für die Bürger, kurze Wege: Schiefling, Keutschach und Maria Wörth planen eine gemeinsame Kompostieranlage.
KEUTSCHACH, MARIA WÖRTH, SCHIEFLING (vp). Viele Garten-Besitzer kennen das Problem: Wohin mit dem Grün- und Strauchschnitt? Wer nicht selbst kompostiert oder einen Gärtner beschäftigt, steht meist ratlos da. Oft landet das "Grüne" dann auch im Wald, wo es völlig fehl am Platz ist.
Drei Gemeinden im Bezirk arbeiten nun in diesem Bereich zusammen: In Keutschach, Maria Wörth und Schiefling wurden die Grundsatzbeschlüsse dafür gefasst. Über die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Carnica Rosental wurde eine Machbarkeitsstudie samt Umsetzungskonzept zur Errichtung dezentraler Kompostieranlagen für mehrere Gemeinden erstellt.
Neues Konzept
"Schiefling, Keutschach und Maria Wörth planen eine gemeinsame Kompostieranlage mit Standort in Keutschach, die ein Privater betreiben soll. Der kompostierte Grünschnitt, der in den eigenen Bauhöfen gesammelt wird, kann dann auch durch die Gemeinde bzw. deren Bürger genutzt werden", so Modellregions-Manager Armin Bostjancic-Feinig. "Dieses Konzept, das in Kärnten mit drei beteiligten Gemeinden etwas Neues ist, findet auch schon Nachahmer. Auch Velden und Wernberg planen ein gemeinsames Projekt."
Leader-Projekt
Die Anlage wird Kosten von ca. 140.000 Euro verursachen. Beantragt werden soll die maximale Fördersumme von 100.000 Euro. "Der Leader-Projektantrag wird gerade fertig vorbereitet. Es stehen noch behördliche Genehmigungen aus, was etwa eine nötige Umwidmung betrifft. Sind alle Genehmigungen da, können wir einreichen. Ich hoffe, dass es im Herbst soweit sein wird", sagt Bostjancic-Feinig.
Kurze Wege
Bisher gab es in Maria Wörth für die Bürger keine Möglichkeit, Grün- und Strauchschnitt vor Ort zu entsorgen. "Das, was bei uns als Gemeinde anfällt, etwa in den Strandbädern, sammeln wir im Container und lassen es in Klagenfurt entsorgen", so Bgm. Markus Perdacher.
In Keutschach gibt es zwar eine Möglichkeit für die Bürger beim Bauhof, doch auch hier wird damit nach Klagenfurt gefahren. "Das würden wir uns dann ersparen. Außerdem unterstreicht diese Lösung eine nachhaltige, regionale Komponente: Abfall entsteht hier und wird hier verwertet. Heraus kommt feinster Humus. Den interkommunalen Aspekt darf man auch nicht außer Acht lassen", sagt Bgm. Karl Dovjak.
Über mögliche Gebühren etc. müsse zu einem späteren Zeitpunkt im Gemeinderat entschieden werden.
Ziel: keine Zusatzkosten
In Schiefling ist es das Ziel, keine zusätzlichen Gebühren zu verrechnen. Denn für einen Haushalt wird derzeit ohnehin eine Bereitstellungsgebühr verrechnet, in der die Leistungen des Wertstoffsammelzentrums enthalten sind. "Bei uns soll Grünschnitt und Hackgut - hoffentlich ab 2019 - im Sammelzentrum abgegeben werden können", sagt Bgm. Valentin Happe.


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