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Industriestandort Magdalensberg
In seiner neuesten Gemeindechronik gibt Historiker Wilhelm Wadl einen spannenden Einblick in den Wirtschaftsstandort und die Industriebetriebe am Magdalensberg.
MAGDALENSBERG. Im gesamten Gebiet von Magdalensberg gibt es heute keinen einzigen Industriebetrieb mehr, viel eher ist die Gemeinde heute für ihre historischen Ausgrabungen und das beeindruckende Panorama bekannt. Das war jedoch nicht immer so, vor allem im 17. Jahrhundert war die Katastralgemeinde Pischeldorf ein mitunter bedeutender Industriestandort, dessen Betriebe bleibende Auswirkungen bis in die Gegenwart hinterließen. Historiker und Geschichtsverein-Vorsitzender Wilhelm Wadl arbeitet diese und viele andere Geschichten in seiner neuesten Gemeindechronik „Magdalensberg – Natur – Geschichte – Gegenwart“ auf.
Hammerwerk Freundenberg
Die ehemalige Freundenberger bzw. Pischeldorfer Eisenindustrie kann auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken. Schon vor mehr als 300 Jahren bestand das Hammerwerk Freundenberg, welches Roheisen verarbeitete. Um 1759 befand sich das Werk im Besitz von Franz Dreer, einem gewesenen Probst in Tainach. Zu dieser Zeit war das Werk mit zwei Zerrenfeuern und zwei Schlangen ausgestattet. Im Jahr 1840 wurde das Werk schließlich von der Gewerkenfamilie Rauscher mit einem „Schlag und Bratfeuer“ übernommen.
Das Egger'sche Stahlwerk
Um 1850 erwarb Ferdinand Graf von Egger, der bedeutendste Montanindustrielle Kärntens, die gesamte Liegenschaft mit der Absicht, dort ein Stahlwerk zu errichten. Ein Vorhaben, das in mehrfacher Hinsicht ein idealer Standort für das Unternehmen darstellte. Einerseits lagen die zum Betrieb des Werkes notwendige Energie, nämlich Wasserkraft (von der Gurk) und Torf, in unmittelbarer Nähe. Der Gewinn und die Aufarbeitung des Torfs gestalteten sich jedoch schwierig und mühsam. Andererseits war die wirtschaftsgeografische Lage des Werkes auch deshalb günstig, weil das Stahlwerk als Zulieferbetrieb zwischen Feistritz und Lippitzbach angedacht war.
Verlagerung der Eisenindustrie
Nach dem Tod des Gründers wurde das Werk an unterschiedliche Besitzer weitergegeben, ehe es im Jahr 1892 aufgrund der Verlagerung der Eisenindustrie in die Steiermark endgültig schließen musste. Die Arbeiter bekamen je nach Lebensalter und Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit entweder Pensionen oder Abfertigungen zugesprochen.
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