Opetniks Goldenes Priesterjubiläum
"Diese Freude wurde mir geschenkt"
Pfarrer Anton Opetnik feiert heuer sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Warum ihn seine Tätigkeit nach so langer Zeit immer noch erfüllt und wie Kirche und Nachhaltigkeit zusammenpassen, verriet er MeinBezirk.
GRAFENSTEIN. Zum goldenen Jubiläum jährt sich für Opetnik nicht nur zum 50. Mal die Priesterweihe. Er blickt auch auf 45 Jahre als Pfarrer in Grafenstein sowie St. Peter bei Grafenstein zurück. Als er 1979 die Verantwortung für die beiden Pfarren übernahm, begleitete ihn auch seine mittlerweile verstorbene Schwester Agnes Hudelist mit ihrer Familie nach Grafenstein, die er dort als Köchin anstellte. „Dadurch hat diese junge Familie gemeinsam mit mir Wurzeln geschlagen in Grafenstein“, erinnert sich der gebürtige Bleiburger. An diesem Ort lebt Opetnik auch heute noch für seine Passion: „Das Schönste daran, ist das Begleiten von Menschen, Gespräche und Seminare anzubieten, das mache ich am liebsten.“ Vor zwanzig Jahren sah der Generalvikar eigentlich die Versetzung des Pfarrers an einen anderen Ort vor, Opetnik aber wollte bleiben und übernahm zusätzlich noch die Pfarre Poggersdorf.
Antrieb durch Freude
Zum Anlass seines 50-jährigen Jubiläums als Priester wurde Mitte Juli im Pfarrverband Grafenstein auf Einladung der Pfarrgemeinden Grafenstein, St. Peter und Poggersdorf gefeiert. Gemeinsam mit Priesterkollegen, Freunden und Bekannten wurde ein Dankgottesdienst abgehalten, der von Pfarrer Janez Tratar geleitet wurde. „Um Leute nach 50 Jahren immer noch für den Glauben zu begeistern, muss man selber eine Freude haben. Diese Freude habe ich sicherlich geschenkt bekommen und das kann ich nur weitergeben“, erklärt Opetnik seinen Antrieb. Dankesworte gab es von den Pfarrgemeinderäten sowie Bürgermeister Deutschmann aus Grafenstein und Bürgermeister Marbek aus Poggersdorf. Für die musikalische Begleitung sorgte der gemischte Chor Grafenstein unter der Leitung von Michaela Kulle-Hudelist.
"Erde nicht ausnutzen"
In der viel diskutierten Frage um den Begriff Nachhaltigkeit sieht Anton Opetnik einen durch die Bibel begründeten Auftrag: die Erde, die den Menschen anvertraut wurde, zu verwalten und zu bebauen, aber nicht auszunutzen oder zu zerstören. „Nachhaltigkeit heißt für mich, die Dinge, die wir anvertraut bekommen, möglichst gut zu verwalten und die Kräfte, die wir als Menschen gemeinsam haben, zu bündeln“, ergänzt der Opetnik, der etwa auf seiner Garage eine PV-Anlage installiert hat.
Kirche und soziale Medien
Dass Tradition und Fortschritt keine Gegensätze sein müssen, zeigt Opetniks Engagement, heilige Messen seit der Corona-Pandemie auch über YouTube und Facebook zugänglich zu machen: „Die Menschen, die weit weg sind, freuen sich über diese Gottesdienste, die dienstags und sonntags übertragen werden. Auch jene, die krank sind, sind sehr dankbar dafür.“ Laut Opetnik zeigen Zuschauende aus ganz Österreich Interesse an seinen Videos, auf YouTube hat er über tausend Abonnenten. Auf die Frage, ob man ihn mit Augenzwinkern als „Kirchen-Influencer“ bezeichnen könne, antwortet er lachend: „Ein ganz kleiner“.
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