Hilfe auf dem Weg zum Job
(Wieder) Fuß fassen auf dem Arbeitsmarkt

Gertraud Ratkovsky und Michael Einzinger von "Schön für besondere Menschen" in Micheldorf. | Foto: Weymayer
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Zwei Micheldorfer Einrichtungen unterstützen ihre Kunden auf dem Weg in ein geregeltes Erwerbsleben.

MICHELDORF, BEZIRK KIRCHDORF. Von gesundheitlichen Problemen bis hin zu mangelnden Qualifikationen: Die Gründe, warum sich manche Menschen auf dem Arbeitsmarkt schwertun, sind unterschiedlich. Unterstützung bietet unter anderem "Impuls" in Micheldorf. Im Auftrag von AMS und Land OÖ beschäftigt der sozialökonomische Betrieb seit 25 Jahren arbeitssuchende Menschen mit sogenannten "Vermittlungshemmnissen". Diese können die Gesundheit betreffen, eine psychische Erkrankung oder den plötzlichen Verlust des Arbeitsplatzes. "Oft geht es auch um soziale Aspekte", erklärt Impuls-Projektleiter Werner Radinger. Eine achtwöchige Startphase im Kompetenzzentrum kann anschließend bei Impuls in ein befristetes Dienstverhältnis übergehen. Die Mitarbeiter vertiefen in verschiedenen Bereichen – Grünraumpflege, Digitalisierung, Verkauf und vieles mehr – ihre Kompetenzen. Radinger: "Die individuelle Betreuung ermöglicht Stabilisierung und eine gute Ausgangsposition für den Wiedereinstieg. Der Hauptfokus liegt auf einer langfristigen Vermittlung auf dem ersten Arbeitsmarkt."

Details dazu unter bildungszentrum-skgt.at und hier:

"Impuls" – eine Chance auf Arbeit und Perspektive

Integrative Beschäftigung

Schwieriger gestaltet sich die Jobsuche für beeinträchtigte Menschen. Bei "Schön" in Micheldorf verfolgt man jedoch ebenfalls das Ziel, diese in ein Arbeitsverhältnis zu bringen. "Wir arbeiten nach dem Chancengleichheitsgesetz, kurz CHG", beschreibt Geschäftsführer Michael Einzinger. Ziel sei es, Menschen mit Beeinträchtigungen die Eingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Eine Hauptleistung im CHG ist die Beschäftigung. "Wir bieten in erster Linie die fähigkeitsorientierte Aktivität (FA) an, das betrifft unsere Werkstätten", so Einzinger. Dabei stehe nicht die Leistung im Vordergrund, sondern eine sinnvolle, kundenorientierte Tätigkeit. "Man schaut aber schon, welches Potenzial in den Menschen steckt und was ausbaufähig ist", fügt Bereichsleiter Günther Kerbl hinzu.

Ein nächster Schritt von der FA in Richtung "normale" Arbeit ist die integrative Beschäftigung, wie sie in den hauseigenen Betrieben bereits ermöglicht wird. Die Kunden sollen aber auch in externen Unternehmen einen Job finden, erste Gespräche laufen. "Wir wollen hier eine Initiative setzen", sagt Einzinger. "Das Land OÖ möchte, dass mehr Leute von der FA in eine integrierte Beschäftigung kommen." Und mehr noch: Künftig sollen jedes Jahr zwei Prozent der Schön-Kunden sogar auf dem ersten Arbeitsmarkt oder in einer AMS-Schulungsmaßnahme unterkommen. "Das ist eine große Herausforderung, weil unsere Leute einen höheren Hilfebedarf haben", beschreibt Kerbl. Der Erfolg hänge auch von den Partnerbetrieben ab. Studien belegen jedoch, dass selbst Menschen mit erheblichen Einschränkungen durch entsprechende Unterstützungsleistungen Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. "Die Frage ist, wie weit der Betrieb auf einen zugeht", sagt Einzinger. Hilfe bietet zudem die neue Inklusionsservicestelle des Landes OÖ. Sie bringt Unternehmen und beeinträchtigte Menschen zusammen und überprüft, ob die Zusammenarbeit funktioniert. "Das Ziel ist wirklich, dass mehr Menschen mit Beeinträchtigung Jobs bekommen und dass sich dadurch in der Gesellschaft etwas verändert. Mich würde sehr freuen, wenn es uns gelingt, unsere Leute mehr hinauszubringen." Einzinger und Kerbl appellieren: "Wenn ein Unternehmer einen Arbeitsplatz anbieten möchte, kann er sich jederzeit bei uns oder der Inklusionsstelle melden!"

Inklusions-Servicestelle

Die Inklusions-Servicestelle OÖ unterstützt bei der Beratung und Vermittlung beeinträchtigter Menschen. Beraten und begleitet werden sowohl Menschen mit Beeinträchtigungen, welche arbeiten möchten, als auch Unternehmen, die Menschen mit Beeinträchtigungen anstellen wollen. Näheres dazu auf ooe.gv.at/inklusion

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