Attraktive Arbeitgeber in Pyhrn-Priel
Weil es heute mehr braucht als einen Obstkorb

Fachhochschulstudentin Vanessa (2.v.links) mit Bergbahn-Vorstand Rainer Rohregger (links), Alprima-Geschäftsführer Gerrit-Hendrik Bauer und Corinna Polz, der Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel | Foto: Weymayer
  • Fachhochschulstudentin Vanessa (2.v.links) mit Bergbahn-Vorstand Rainer Rohregger (links), Alprima-Geschäftsführer Gerrit-Hendrik Bauer und Corinna Polz, der Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel
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Die Urlaubsregion Pyhrn-Priel macht sich mit neuen Maßnahmen noch attraktiver für Arbeitnehmer und hat im Vorjahr eine Mitarbeiterkarte eingeführt.

PYHRN-PRIEL. Der Fachkräftemangel ist ein Problem für viele Branchen – speziell im Tourismus. "Der Arbeitsmarkt ist zum Bewerbermarkt geworden", informiert Corinna Polz, die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel. "Corona hat einen Wandel mit sich gebracht. Viele haben sich umorientiert und Jobs abseits des Tourismus für sich entdeckt." In der Region steht und fällt viel mit Arbeitskräften in diesem Bereich. Allein die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen beschäftigen 80 fixe Mitarbeiter, in der Hochsaison bis zu 400. "Das klassische Ausschreiben von Jobs funktioniert nicht mehr", weiß Corinna Polz. "Man muss sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und sich Angebote überlegen. Die persönliche Not spielt ganz stark hinein – es braucht mehr als einen Obstkorb."

"Man muss sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und sich Angebote überlegen. Dazu braucht es mehr als einen Obstkorb."
Corinna Polz

Eindeutig mehr bietet das Alprima Aparthotel in Hinterstoder. Nicht nur die Gäste sind begeistert: Der ansprechende Onlineauftritt hat etwa dazu geführt, dass eine junge Fachhochschul-Studentin aus Deutschland hier seit Mai ihr fünfmonatiges Pflichtpraktikum absolviert. Gefördert wird dieses durch das EU-Programm Erasmus+. Vanessa ist 26 Jahre jung, kommt aus der Hansestadt Hamburg und studiert internationales Tourismus-Management an der Fachhochschule Westküste in Heide. Das Erasmus-Programm bietet jungen Menschen die Möglichkeit, Berufspraktika im Ausland zu sammeln.

Warum es die gelernte Hotelfachfrau nach Österreich gezogen hat, erklärt sie schmunzelnd: "Ich habe bereits deutschlandweit an der Rezeption gearbeitet, bin aber nie südlicher als bis Leipzig gekommen. Ich wollte die Mentalität kennenlernen." Beim Googeln im Internet sei sie dann auf die Website von Alprima gestoßen. Aber nicht nur der professionelle Auftritt hat das Interesse geweckt, sondern auch das familiäre Gefühl, das Alprima vermittelt. "Ich wurde superherzlich aufgenommen", berichtet Vanessa. "Ich wollte der Großstadt ein wenig entfliegen und zu mir selbst finden. Hier ist es zwar ruhig, aber man kann sehr viel machen. Man arbeitet dort, wo andere Urlaub machen – das habe ich sogar in meine Bewerbung geschrieben. Ich fühle mich sehr wohl." 

Besondere Benefits für Mitarbeiter

Alle Alprima-Mitarbeiter – derzeit sind es zehn – bekommen die Pyhrn-Priel-Saisoncard. "Mir ist wichtig, dass sie die Region kennenlernen und den Gästen entsprechend berichten können", so Geschäftsführer Gerrit-Hendrik Bauer. Das Hotel in Hinterstoder ist seit dem vergangenen Jahr als Ausbildungsbetrieb von der Wirtschaftskammer klassifiziert. "Ab 1. Oktober haben wir die erste Auszubildende zur Hotelkauffrau aus dem Bezirk Kirchdorf im Betrieb", freut sich Bauer.

Seit November 2022 gibt es außerdem eine neue Mitarbeiterkarte für Arbeitnehmer in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel. Sie enthält zahlreiche Leistungen über den Job hinaus mit Ermäßigungen von jeweils mindestens zehn Prozent. "Wichtig war für uns die Frage: Wie können wir die Region als Arbeitgeber attraktiv darstellen und die Betriebe mit ins Boot holen?", schildert Corinna Polz. Trotzdem soll die Wertschöpfung in der Region bleiben. 500 Mitarbeiterkarten wurden bislang schon ausgestellt. 35 Mitgliedsbetriebe sind dabei. "Wir freuen uns, wenn noch weitere dazukommen", so die Tourismuschefin augenzwinkernd.

"Intensiver zusammenrücken"

Rainer Rohregger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Tourismusverbandes, ergänzt: "Fakt ist: Wenn die gesamte Kette nicht funktioniert, weil man zu wenig qualifizierte Mitarbeiter hat, hat man ein Problem. Man muss in Zukunft noch viel intensiver zusammenrücken und gemeinsam Sachen überlegen."

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