Kirchdorf an der Krems
Arbeiterkammer und Schuldnerhilfe luden zum Jugend-Dialogtreffen ein

Thorsten Rathner (Schuldnerhilfe OÖ), Silvia Nagler (Leitung BFI Produktionsschule Steyr und Kirchdorf), Nicole Winter (Leitung BFI Standort Kirchdorf), Sabine Rößler (Jugendarbeitsassistenz Volkshilfe Arbeitswelt GmbH), Hannes Stockhammer (Leitung AK Kirchdorf) (von links) | Foto: AK OÖ / Harald Prosch
  • Thorsten Rathner (Schuldnerhilfe OÖ), Silvia Nagler (Leitung BFI Produktionsschule Steyr und Kirchdorf), Nicole Winter (Leitung BFI Standort Kirchdorf), Sabine Rößler (Jugendarbeitsassistenz Volkshilfe Arbeitswelt GmbH), Hannes Stockhammer (Leitung AK Kirchdorf) (von links)
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Wohnen, Lebensmittel, Kleidung, Bildung: Die Grundbedürfnisse des Lebens sind deutlich teurer geworden und für viele junge Menschen und ihre Familien kaum noch leistbar. Die Arbeiterkammer Oberösterreich lud in Kooperation mit der Schuldnerhilfe Oberösterreich zum Jugend-Dialogtreffen in der AK-Bezirksstelle Kirchdorf, um diese Themen zu diskutieren.

KIRCHDORF/KREMS. Gemeinsam mit Coaches und Trainern von Jugendlichen wurde überlegt, wie junge Menschen im Umgang mit der Teuerung bestmöglich unterstützt werden können. Es ging um konkrete Fragen, beispielsweise: Wie wirkt sich die Teuerung auf das Leben junger Menschen aus und wie können Jugendliche im Umgang mit Geld bestmöglich unterstützt werden?

Junge Menschen aus einkommensschwachen Familien trifft die Teuerung besonders hart. Finanzielle Unsicherheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine begonnene Ausbildung abgebrochen wird. Dadurch sind Jugendliche noch stärker von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Wenn sich bestimmte Freizeitaktivitäten finanziell einfach nicht mehr ausgehen, werden Jugendliche oft vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Dies gefährdet die mentale Gesundheit und nagt am Selbstwertgefühl.

 „Für einen gelungenen Start ins Berufsleben ist Sicherheit besonders wichtig. Befristungen führen zu Zukunftsängsten und sind in diesem Zusammenhang kontraproduktiv“, so Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl. Aber auch der Start in die erste eigene Wohnung ist mit vielen Herausforderungen verbunden.

Gefährliche Verschuldung durch Online-Konsum

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Verschuldung von jungen Menschen durch Online-Käufe. Per Mausklick und Ratenzahlung sind Produkte und Dienstleistungen schnell und einfach verfügbar. Besonders Jugendliche, die sich ohnehin wenig leisten können, geraten durch den Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit und Konsum in die Schuldenfalle.

Zahlreiche Anrufe dazu erhält auch die Schuldnerhilfe OÖ. „Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Viele Jugendliche häufen mit Online-Käufen enorme Schuldenberge an. Finanzielle Bildung ist ein Muss. Als staatlich anerkannte Schuldenberatung ist uns die altersgerechte und lebensnahe Vermittlung von finanziellem Basiswissen ein besonderes Anliegen, um junge Menschen fit für ihre Alltagsentscheidungen zu machen und Schuldenprobleme zu vermeiden“, so Thorsten Rathner von der Schuldnerhilfe OÖ.

Um Jugendliche im Umgang mit der Teuerung unterstützen zu können, braucht es aus der Sicht der Arbeiterkammer eine Reform der Wohnbeihilfe und zusätzliche Mittel für sozialen Wohnbau, um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu erleichtern. Die AK setzt sich außerdem für die Abschaffung befristeter Mietverträge sowie den Ausbau kostenloser psychosozialer Angebote für Jugendliche ein. Psychotherapie und Sozialarbeit vor Ort, etwa in den Schulen oder Lehrbetrieben, könne ebenso viel dazu beitragen, dass Probleme frühzeitig erkannt werden.

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