Stift Kremsmünster
Buchpräsentation von Pater Bernhard Eckerstorfer
Bei der Präsentation des Buches „Momentaufnahmen. Gedanken und Begegnungen eines Benediktiners“ führte P. Bernhard Eckerstorfer am Freitag, den 6. Oktober im Wintersaal des Stiftes Kremsmünster ein Gespräch mit Sr. Christine Rod MC. Hofrat Wolfgang Leberbauer teilte seine Leseeindrücke und Helene Daxecker-Okon brachte von Seiten des Tyrolia-Verlages Einblicke in die Entstehung des Buches.
KREMSMÜNSTER. Bereits die fünf Kapitel des Buches zeigen, dass die Leserinnen und Leser Einblick in die Lebensvielfalt des Benediktinerpaters bekommen. So wird von „Klostererfahrungen“, „Grenzerfahrungen“ „Vom geistlichen Leben“, „Durch das Jahr“ und „Römischen Eindrücken“ geschrieben. Lebensnah, humorvoll und tiefsinnig schreibt P. Bernhard Eckerstorfer über Geschehnisse hinter Klostermauern, über Begegnungen mit jungen Menschen und über seinen Alltag, in dem sich für ihn bedeutsame Blickwinkel auf Leben und Glauben erschließen. Helene Daxecker-Okon, die Lektorin des Tyrolia-Verlags, in dem das 117 Seiten starke Buch erschienen ist, beschrieb die kurzen Momentaufnahmen als einen „Wechsel der Blickrichtungen“. So werde aus einer Störung oder Unterbrechung auf den zweiten Blick ein wertvoller Moment, aus dem ein Mehrwert an Leben entstehen könne.
Eindrücke eines Lesers
Hofrat Wolfgang Leberbauer ließ einige seiner Leseeindrücke Revue passieren und verknüpfte diese geistreich mit eigenen Erfahrungen. Pointiert, aber auch mit viel Tiefgang ging er auf die Zugfahrt des österreichischen Kardinals mit lärmenden Studenten, einen besonderen Arztbesuch, bei dem P. Markus seinen Gedanken Audienz gewährte sowie auf Musiktraditionen und den Kremsmünsterer Kirchenchor ein. Dabei stellte er fest, dass jede sinnstiftende Begegnung Aktivität und bewusstes Aufeinander-Zugehen verlangt. Auch bei „Sich selbst organisieren lernen“ oder „Wenn man erschöpft ist“ fand sich der pensionierte Gymnasialdirektor in Gedanken an seinen eigenen Schreibtisch wieder. Die Vielfalt der Benediktiner sei für ihn ein Abbild des Wortes katholisch-allumfassend; die Gemeinsamkeit sei sprachlich, musikalisch und kulturell die Ausrichtung auf Gott.
Vom Staunen und der Kunst, sich nicht zu wichtig zu nehmen
Im anschließenden Gespräch mit Sr. Christine Roth MC und die Frage, ob er überhaupt so etwas wie einen Alltag habe, erzählte P. Bernhard von seinen Eindrücken der Eröffnungsmesse der Weltsynode mit dem Papst, aber auch von seiner Verantwortung für Studierende und Lehrende, sowie von seinem Vorsatz, sich ganz seiner anvertrauten Aufgabe zu widmen; es lauere ansonsten die Gefahr des „sich Verzettelns“. Auf die Frage wie er mit „der Gefahr, nur von sich selbst her zu denken“, die im Buch beschrieben wird, umgeht, verweist er auf das persönliche Gebet, die ihm wertvolle Lectio divina, ehrliche Freunde und einen Ausspruch von Johannes XXIII. „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!“
Die Fähigkeit das Staunen nie zu verlernen, war der Wunsch des Doktorvaters an den damals jungen Andreas Eckerstorfer, noch bevor dieser ins Kloster eintrat; ein lebenslanger Prozess, für den der Boden im Alltag bereitet werden muss, damit sich dieses einstellen kann, so Eckerstorfer. Ihn überwältige das Staunen nicht nur in der Natur, sondern vor allem mit Menschen, die trotz Leiderfahrungen weitergehen, mit Kindern oder beim Spenden der Sakramente. Diese Momente des Staunens, aber auch die des Nicht-Gelingens versuche er in seinem Buch zur Sprache zu bringen. Das Staunen nicht zu verlernen, das wünsche er auch seinen Leserinnen und Lesern.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von P. Altman Pötsch an der Violine, begleitet der Stiftsorganistin Ingrid Achleitner am Klavier.
Text: Theresia Obermair
Fotos: P. Josef Stelzer
P. Bernhard A. Eckerstorfer
Momentaufnahmen
Gedanken und Begegnungen eines Benediktiners
Tyrolia Verlag 2023
120 Seiten, 12,5 x 20,5 cm gebunden, zweifärbig gedruckt
ISBN 978-3-7022-4130-8
€ 18,–
Kürzlich erschienene Beiträge von P. Bernhard Eckerstorfer
https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2023-10/eckerstorfer-sant-anselmo-synode-kirche-reform-papst-deutschland.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2307726/santanselmo-rektor-kirchenreform-heisst-gott-ins-zentrum-ruecken
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