Tiroler Innovationstag 2017 zeigte mehr als nur Trends auf

Bündeln ihre Services, damit Tiroler Unternehmen Digitalisierung schneller umsetzen können (v.l.): Jürgen Bodenseer (WK Tirol), Karlheinz Töchterle (Lebensraum 4.0), LH Günther Platter und LR Patrizia Zoller-Frischauf (beide Tiroler Landesregierung), Marcus Hofer (Standortagentur Tirol), Eugen Stark (IV Tirol) und Christoph Holz (Fachgruppe UBIT, WK Tirol)
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  • Bündeln ihre Services, damit Tiroler Unternehmen Digitalisierung schneller umsetzen können (v.l.): Jürgen Bodenseer (WK Tirol), Karlheinz Töchterle (Lebensraum 4.0), LH Günther Platter und LR Patrizia Zoller-Frischauf (beide Tiroler Landesregierung), Marcus Hofer (Standortagentur Tirol), Eugen Stark (IV Tirol) und Christoph Holz (Fachgruppe UBIT, WK Tirol)
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TIROL (tk). Digitalisierung ist in aller Munde. "Und sie findet statt. Mit oder ohne uns", brachte es LH Günther Platter in seiner Begrüßung beim Tiroler Innovationstag 2017, zu dem die Standortagentur vergangene Woche geladen hatte, auf den Punkt. Platter, selbst "kein Experte", wie er meinte, betonte aber zugleich, dass das Land seit vielen Jahren Maßnahmen setzt, damit Tirol in Sachen Digitalisierung nicht hinantsteht: "Um vorne zu bleiben, sind wir etwa als erstes Bundesland Österreichs den Masterplan Breitbandinitiative angegangen. Insgesamt 100 Millionen Euro werden im Zuge dessen allein in die entsprechende Infrastruktur investiert, zusätzliche 50 Millionen für Projekte zur Verfügung gestellt." Wirtschafts-LR Patrizia Zoller-Frischauf sprach in ihren Grußworten ebenfalls von "einem Thema, das alles verändern wird" – vom Wirtschaften bis hin zur Arbeitswelt an sich. Sie unterstrich weiters, dass die Politik bemüht ist, bestmögliche Rahmenbedingungen für den Wandel zu schaffen.

Zwischen Hoffnung und Angst

Denn der hat längst eingesetzt, wie am Innovationstag noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht wurde. Von diversen Experten am Podium, aber auch von Unternehmern, die als "Best Practicer" auf eben dieses geholt wurden. Digitalisierung findet in Tirol zum Beispiel auch auf den Straßen statt, wenn Verkehrsströme intelligent gelenkt werden. Oder beim Bau eines E-Rennwagens. Ebenso dann, wenn von Tirol aus die Fernwartung von Industrieanlagen am anderen Ende der Welt stattfindet. Oder bei der Echtzeit-Analyse von Mitbewerbern, um das optimale Preismanagement zu entwickeln. Und bei der Schulung von Mitarbeitern, um aus dem Schlagwort Digitalisierung ein mächtiges Handwerkszeug zu machen und Produktivität und Effizienz zu steigern.

Neue Plattform www.digital.tirol

Für all jene, die noch nicht ganz so weit sind, gibt es jetzt übrigens noch mehr Unterstützung: Im Rahmen der von der Tiroler Landesregierung bei ihrer Herbstklausur beschlossenen Initiative „digital.tirol“ ziehen Standortagentur Tirol, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer und der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) in Sachen Digitalisierung an einem Strang: Die jeweiligen Leistungen und Angebote dieser Einrichtungen für heimische Unternehmen werden ab Anfang 2018 auf der Plattform www.digital.tirol gebündelt abgebildet und dadurch für die Unternehmen leichter zugänglich gemacht. Zudem koordiniert die Standortagentur Tirol in Abstimmung mit der Lebensraum Tirol 4.0 GmbH die Zusammenarbeit im Bereich Digitalisierung zwischen diesen Einrichtungen und mit den heimischen Betrieben. Diese haben damit einen zentralen Ansprechpartner für ihre Digitalisierungsvorhaben.
„Wir wollen die Digitalisierung nutzen, um den Wirtschafts- und Lebensraum Tirol zu unser aller Vorteil zu gestalten und um Chancengleichheit bei der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Regionen zu garantieren. Dazu unterstützen wir unsere Betriebe dabei, die Möglichkeiten der Digitalisierung umfassend, rasch und effizient zu nutzen, indem wir Doppelgleisigkeiten vermeiden und wertvolle Initiativen bündeln und zusammenführen“, hält Platter dazu fest. Über die Plattform www.digital.tirol bekommen Tiroler Betriebe daher auf einen Blick alle Services und Leistungen in Tirol rund um das Thema Digitalisierung aufgelistet, unabhängig davon, von wem diese angeboten werden. Damit können sie schnell jene Services auswählen, die sie brauchen und Digitalisierung effizient im Betrieb umsetzen. Neueste Nachrichten aus dem Bereich und Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojekte ergänzen das Angebot auf der Online-Plattform.

Bündelung von Digitalisierungsagenden

Außerdem bündelt die Standortagentur Tirol das Wissen über alle Aspekte, Initiativen und Unternehmensvorhaben im Digitalisierungsbereich. „In dieser Funktion kümmert sich die Standortagentur Tirol als neutrale Drehscheibe um die Vernetzung mit der Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer und der UBIT sowie um die grundsätzliche Abstimmung der bestehenden Initiativen dieser Partner und koordiniert gemeinsame Projekte. Zudem nimmt die Standortagentur Tirol Rückmeldungen der Unternehmen zum Digitalisierungsthema auf, damit diese sowohl bei den aktuellen Services als auch dann, wenn neue Angebote entwickelt werden, berücksichtigt werden können. Dabei profitieren unsere Betriebe vom Know-how, das in der Standortagentur Tirol über die Jahre zum Thema aufgebaut wurde, und von den in der Einrichtung bereits vorhandenen Strukturen wie etwa den Clustern oder der Förderberatung“, unterstreicht Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Qualifizierung und Fortbildung maßgeschneidert

Neben dem Aufbau der Plattform www.digital.tirol und der Koordination bestehender Digitalisierungsagenden erarbeitet die Standortagentur Tirol gemeinsam mit den Partnern Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für heimische Betriebe zum Thema Digitalisierung. Dies geschieht ebenso auf Basis der von der Tiroler Landesregierung beschlossenen Initiative "digital.tirol". Dabei baut die Standortagentur Tirol auf den Erfahrungen aus dem Projekt "Q-West" auf. Zusammen mit Hochschulen aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg bietet die Standortagentur Tirol seit Anfang des Jahres ein Fortbildungsprogramm an, mit dem Tiroler Firmen – sowohl Unternehmensleitung als auch MitarbeiterInnen – einen kompakten und fundierten Zugang zu Industrie 4.0 bekommen. Von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG konnte für Q-West eine halbe Million Euro Fördergeld lukriert werden. "Mit den Erfahrungen, die wir rund um Q-West gesammelt haben – in puncto Planung, inhaltlicher Gestaltung, Umsetzung und Co-Finanzierung durch Förderungen – werden wir weitere Schulungen und Kurse entwickeln und ab 2018 den Unternehmen kostenlos anbieten. Inhaltlich wird es darum gehen, wie neue Technologien profitabel eingesetzt und Produktionsweisen und Geschäftsprozesse optimiert werden können. So wie bei Q-West werden wir uns auch bei diesen neuen Fortbildungsangeboten um Bundesförderungen bemühen", erklärte Dr. Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, die anvisierte Vorgehensweise beim Tiroler Innovationstag.

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