Standortanalyse mit Empfehlungen
Hochschulstandort Tirol auf dem Prüfstand
Sechs Tiroler Hochschulen ermöglichen in Tirol den Studierenden, sich in bestimmten Fachbereichen zu qualifizieren. Eine Studie hat die Standorte analysiert und elf Handlungsempfehlungen für die Politik ausgesprochen. Das Gründungszentrum Startup.Tirol soll weitere Schwerpunkte setzen. Die Opposition hat vor allem die UMIT im Visier.
INNSBRUCK. Die Tiroler Hochschulkonferenz stärken, die dezentralen Standorte der Hochschuleinrichtungen effizient nutzen, Nischeninnovationen unterstützen und eine fundierte Entscheidung über die Zukunft der UMIT TIROL treffen – das sind die vier zentralen Schwerpunkte der insgesamt elf Handlungsempfehlungen der neuen Standortanalyse des Hochschulstandortes Tirol. Die Studie wurde in Auftrag des Landes von den Forschungs- und Beratungsunternehmen econcept AG und WPZ Research GmbH erstellt. Insgesamt wurden sechs ausgewählte Tiroler Hochschulen analysiert: Neben technischen Wissenschaften wurden insbesondere der gesundheitswissenschaftliche Bereich der Life Sciences, Biowissenschaften, Psychologie und Pflegewissenschaften evaluiert.
Studienpräsentation
Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele präsentierte die Eckpunkte der Studie gemeinsam mit Studienmitautorin Carole Probst, der Vorsitzenden der Tiroler Hochschulkonferenz, Regine Mathies, dem Rektor und Geschäftsführer der UMIT TIROL, Rudolf Steckel und dem Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker. Die gesamte Studie „Standortanalyse“ findet sich auf der Webseite des Landes.
„Wir können in Tirol auf ein vielfältiges, innovatives und renommiertes Hochschulangebot stolz sein. Optimierungspotential gibt es jedoch immer. Mit Hilfe der vorliegenden Standortanalyse zeichnen sich die Stärken unseres Hochschulstandorts ab und wir können gezielt Schritte setzen, um diesen weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist klar: die bestehenden Strukturen stärken sowie Synergien noch besser nutzen und den Wissenschaftsstandort Tirol optimal auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft ausrichten“, so LRin Hagele. Rektor Fleischhacker ergänzt: „Die Analyse des Tiroler Hochschulstandortes verdeutlicht eindrucksvoll, dass die Zukunft des Wissenschafts- und Forschungsraums in der intensiven Zusammenarbeit der Universitäten und Hochschulen liegt. Durch eine enge Vernetzung können wir Ressourcen effizienter nutzen und gemeinsam eine Grundlage für Innovation und Exzellenz schaffen. Nur im Schulterschluss werden wir den Herausforderungen der Zukunft gerecht und Tirol als Wissenschaftsstandort nachhaltig stärken.“
Handlungsmöglichkeiten
Die Studie analysierte das bestehende Lehrangebot, die Forschungslandschaft, Kooperationen sowie den künftigen Bedarf. Neben qualitativen Daten führten die Studienautorinnen Online-Befragungen und Interviews mit AkteurInnen der Tiroler Forschungs- und Hochschullandschaft durch. „Unser Fokus lag auf Aspekten, die für das Land Tirol unmittelbar relevant sind und wo es Handlungsspielräume gibt. Das Ergebnis: Das Land spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung und Koordination des Hochschulstandorts. Durch eine optimierte Steuerung kann die Attraktivität des Standorts weiter erhöht werden. Entsprechend haben wir elf Handlungsempfehlungen formuliert, die Verbesserungen in den verschiedensten Bereichen bewirken können“, erklärt Studienmitautorin Probst. Die Handlungsempfehlungen umfassen die vier zentralen Themenbereiche „Strategische Zusammenarbeit stärken“, „Standortentwicklung und -attraktivität“, „Forschung und Innovation“ sowie „UMIT TIROL“.
Zusammenarbeit stärken
Eine zentrale Empfehlung ist, dass Hochschulen, Wirtschaft und das Land Tirol noch intensiver zusammenarbeiten sollen. Die Tiroler Hochschulkonferenz, das Gremium der acht Hochschulen in Tirol, soll gestärkt und als zentrale Plattform für die institutionalisierte Zusammenarbeit ausgebaut werden. „Je enger die Zusammenarbeit, desto mehr können alle profitieren. Doppelungen können vermieden und Synergien besser genutzt werden. Wir wollen hier noch stärker als Koordinationsdrehscheibe fungieren“, so Hagele. Künftig wird das Land Tirol an der Hochschulkonferenz teilnehmen. Zudem sollen die Sozialpartner und die Industriellenvereinigung eingebunden werden. „Die Wissenschaft ist eng mit der Wirtschaft verknüpft, sei es bei der Einwerbung von Forschungsgeldern oder der Anwendung von Ideen. Eine intensivere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ermöglicht, künftige Positionierungen gemeinsam zu planen und gemeinsame Forschungsprojekte zu fördern. Davon profitieren Forschende ebenso wie Unternehmen“, erläutert Hochschulkonferenz-Vorsitzende Mathies.
Standortentwicklung und -attraktivität
Die Studie hebt hervor, dass dezentrale Hochschulstandorte vor allem für regionale Unternehmen und die berufsorientierte Weiterbildung einen Mehrwert bieten können. Gleichzeitig bringen sie organisatorische Herausforderungen und entsprechende Kosten mit sich. „Die dezentralen Standorte können einen wichtigen Beitrag zur Fachkräfteausbildung leisten und die Regionen stärken. Dennoch ist eine laufende Analyse deren Effizienz unerlässlich“, erklärt die Landesrätin.
Eine genaue Analyse und daraus resultierende Umstrukturierung eines dezentralen Standortes wurde bereits am Hochschulstandort Campus Lienz durchgeführt. Ab dem Wintersemester 2025 übernimmt das MCI | Die Unternehmerische Hochschule dort den Betrieb sowie die Durchführung der Studiengänge. „Das neue Studienangebot am Campus Lienz bietet eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten und stärkt damit die Region als Ganzes“, führt LRin Hagele aus.
Um Fachkräfte nach ihrem Studienabschluss in Tirol zu halten, richten sich die Empfehlungen der Studie darauf, die Bindung von Studierenden an den Standort zu erhöhen. Dafür soll die Gründung von Start-ups gefördert werden. Seitens des Landes wurde hierzu bereits eine Fördermöglichkeit – die Tiroler Start-up Förderung – ins Leben gerufen. „Damit halten wir nicht nur Talente im Land, sondern ziehen auch Investitionen an und tragen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Tirols bei“, so Hagele. Jungunternehmerinnen und -unternehmer werden in der frühen Projektphase zudem vom Gründungszentrum Startup.Tirol in Form von individueller Beratung und regelmäßigen Workshops im Rahmen des „Boost.Up!-Programms“ begleitet.
Forschung und Innovation
Im Bereich der Forschung und Innovation empfiehlt die Studie, die bereits vorhandenen Förderschienen beizubehalten und zukunftsweisende Forschungs- und Entwicklungsansätze zu unterstützen und zu stärken. So soll der Wissenschaftsstandort mit ausgewählten Leuchtturmprojekten und Schwerpunkten vermehrt auf nationaler und internationaler Ebene wahrgenommen werden. Wissenschaftslandesrätin Hagele verweist hierbei auf das Tiroler Wissenschaftsförderungsprogramm 2023 – 2027: „Das Förderprogramm bietet eine umfassende Möglichkeit, einen finanziellen Beitrag für exzellente Forschung zu leisten. Damit unterstützen wir unsere Forschenden dabei, innovativ tätig zu sein und sichern den Forschungsstandort Tirol nachhaltig ab. Wichtig ist hierbei vor allem eine größtmögliche Transparenz. Darum haben wir eigene Richtlinien und einen Abrechnungsleitfaden aufgesetzt. In diesem wird klar beschrieben, welche Voraussetzungen für Förderungen bestehen und wie diese abgerechnet werden.“ Beispiele von geförderten Innovationen sind etwa Projekte im Bereich der Künstlichen Intelligenz. „KI-Projekte können beispielsweise im Gesundheitsbereich Behandlungen verbessern und dadurch enorme Vorteile für Patientinnen und Patienten bewirken und gleichzeitig Ressourcen sparen“, meint Hagele.
UMIT TIROL
Auch die UMIT TIROL – Private Universität für Gesundheitswissenschaften und -technologie GmbH wurde in der Standortanalyse berücksichtigt. Daraus ergab sich die Handlungsempfehlung, eine fundierte Analyse über die Zukunft der UMIT TIROL durchzuführen und verschiedene Szenarien – darunter der Fortbestand als eigene Institution oder eine mögliche Fusion bzw. Integration – abzuwiegen.
„Die UMIT TIROL hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Teil der Tiroler Hochschullandschaft, etwa im Bereich Public Health, entwickelt. Die Studie zeigt jedoch vereinzelte Doppelungen im Studienangebot mit anderen Hochschuleinrichtungen auf. Diese Doppelungen werden wir uns im engen Austausch mit den weiteren Hochschulen und Systempartnern genau ansehen. Es besteht großes Potential, insbesondere die bestehende Kooperation mit der FH Gesundheit auszubauen und Synergien zu nutzen, sodass die UMIT TIROL sich auf ihre Kernbereiche fokussieren kann. Wir werden sicherlich keine überhasteten Entscheidungen treffen, damit unsere Mitarbeitenden und Studierenden Planungssicherheit haben und Studiengänge auf jeden Fall abgeschlossen werden können“, erklärt UMIT TIROL-Rektor Steckel.
Fakten Startup.Tirol
Das Gründungszentrum Startup.Tirol ist ein gemeinsames Unternehmen der Standortagentur Tirol, der Tiroler Hochschulen, der Wirtschaftskammer Tirol und dem Verein Startup.Tirol (in dem auch weitere maßgebliche Akteure des Startup-Ökosystems gebündelt sind, vgl. Startup.Tirol Ökosystem). Finanziert wird das Gründungszentrum hauptsächlich durch das AplusB-Programm (aws und Land Tirol). Akademische Spin-offs entstehen in unterschiedlichem Maß an Universitäten, Fachhochschulen oder Forschungseinrichtungen, zum Beispiel im Zuge eines akademischen Dienstverhältnisses oder einer akademischen Ausbildung. Sie können in unterschiedlichster Form rechtlich an die jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung gebunden sein (zB Lizenzvereinbarung, direkte oder indirekte Beteiligung am Unternehmen) (vgl. Austrian Startup Monitor 2023).
Das Boost.Up!-Programm des Gründungszentrums Startup.Tirol konzentriert sich gezielt auf diese forschungs- und technologiebasierten Startups. Ziel des Programms ist es, diese Startups optimal auf den Markteintritt oder ihr erstes Investment vorzubereiten. Über die Laufzeit von 12 Monaten profitieren die Startups von einer intensiven, individuellen Betreuung durch die Startup.Tirol-Consultants. Ergänzend dazu vermitteln ausgewählte Expertinnen und experten essenzielle unternehmerische Fähigkeiten. Eine zusätzliche Förderung des Landes Tirol in Höhe von bis zu 20.000 Euro unterstützt die Gründerinnen und Gründer dabei, ihr Geschäftsmodell und ihren Prototypen weiterzuentwickeln.
Die nachfolgenden Beispiele aus Tirol haben in unterschiedlicher Art und Weise einen Hochschul-bzw. Universitätsbezug und wurden im Boost.Up! Programm betreut:
- ParityQC. The Quantum Architecture Company. 2020 als Spin-off der Universität Innsbruck gegründet, hat mittlerweile mehrere Investmentrunden hinter sich, die letzte durch B&C Innovation Investments, ist Teil eines ausgewählten Konsortiums, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt einen Auftrag im Wert von 208,5 Millionen Euro zur Entwicklung von Ionenfallen- Quantencomputern erhielt, ist international tätig mit Standorten in London und Hamburg und mehr als 45 Beschäftigten,
- Kincon biolabs. Mutation specific biosensors to accelerate drug development. Entwickelt Biosensoren, um wirksame Medikamentenkandidaten für personalisierte Therapieansätze zu identifizieren (vor allem Parkinson, Krebs). 2022 gegründet, Spin-off der Universität Innsbruck, zahlreiche Preise erhalten, Förderungen ua. von FFG, Standortagentur Tirol (Health Hub Förderung)
- Revitalyze. Die B2B-Commerce Lösung für Baumaterialien. Revitalyze bietet eine umfassende B2B-Commerce Lösung für Sand- und Kieswerke sowie Recycler. Entwickelt, um den Vertrieb und die Beschaffung von Baustoffen zu digitalisieren und Baustellen intelligent zu vernetzen. 2024 gegründet (eine der ersten FlexCos), Ausgründung von Studierenden aus dem MCI, für zahlreiche Preise nominiert, aws Pre-Seed und Building(s) Tomorrow Förderung erhalten
- Swarm Analytics. KI-basierte Softwarelösungen zur Echtzeitanalyse von Verkehrsströmen. 2018 gegründet, Ausgründung von Studierenden der FH Kufstein, sammelte über 1,87 Millionen US-Dollar an Investments ein und hatte mehr als 20 Mitarbeitende, Übernahme durch Bernard Gruppe in 2024
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Reaktionen
„Tirol kann auf ein vielfältiges und renommiertes Hochschulangebot stolz sein. Mit der vorliegenden Analyse erkennen wir nicht nur unsere Stärken, sondern auch Potenziale zur Weiterentwicklung. Ziel ist es, Synergien zu nutzen und die Strukturen für kommende Herausforderungen zu optimieren,“ betont Dominik Mainusch, Vizepräsident und Hochschulsprecher der Tiroler Volkspartei. Auch im Bereich Forschung setzt Tirol wichtige Impulse: „Die Förderung von innovativen und zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungsansätzen sowie Leuchtturmprojekten ist entscheidend, um auf nationaler und internationaler Ebene sichtbar zu bleiben. Mit Programmen wie der Tiroler Wissenschaftsförderung 2023–2027 schaffen wir ein nachhaltiges Fundament für Spitzenforschung und sichern den Forschungsstandort langfristig ab,“ erklärt Peter Seiwald, Wissenschafts- und Innovationssprecher der Tiroler Volkspartei.
Herausforderung UMIT
Die Studie empfiehlt zudem eine laufende Analyse dezentraler Standorte, die gezielte Nutzung von Synergien im Studienangebot sowie die stärkere Bindung von AbsolventInnen an den Standort – etwa durch die Förderung von Start-ups. Mit diesen Maßnahmen soll der Wissenschafts- und Forschungsstandort Tirol weiter an Attraktivität gewinnen und optimal für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sein. Auf die Oppositionskritik zur UMIT reagiert Hochschulsprecher Mainusch mit Zahlen, Daten und Fakten: Die UMIT hat sich mittlerweile im Bereich Health Sciences und Technology und ihren übrigen Schwerpunkten etabliert, seit ihrer Gründung im Jahr 2001 gibt es rund 5.800 Absolventinnen und Absolventen, die in den unterschiedlichsten Bereichen wirtschaftlich Fuß gefasst haben. Mit einer Eigenfinanzierungsquote von knapp unter 50% steht die Tiroler Privatuniversität auch finanziell gut da, immerhin werden dort aktuell 120 nationale und internationale Forschungsprojekte bearbeitet. „Selbstverständlich gibt es auch im Hochschulbereich Herausforderungen, wie etwa Doppellungen. Das wird jetzt konkret angegangen und bereits Ende Jänner bei der Tiroler Hochschulkonferenz sollen diesbezüglich weitere Schritte folgen.“ Forschungspartner der UMIT sind etwa die Firmen Innio Jenabcher, MED-EL oder die Tirol Kliniken.
Strategie fehlt
Nach der Präsentation der Standortanalyse der Hochschulen macht sich bei NEOS Klubobfrau Birgit Obermüller Ernüchterung breit. „Wirklich bahnbrechende Erkenntnisse hat die Analyse nicht gebracht. Dass es im Hochschulsektor eine bessere Vernetzung braucht und dass dezentrale Standorte in der derzeitigen Form teuer und nicht wirklich effizient sind, war längst bekannt. Landesrätin Hagele ist jetzt gefordert, endlich ein Konzept inklusive einer echten Kosten-Nutzen-Analyse für die Tiroler Hochschulen zu entwickeln. Das hätte aber unserer Meinung nach schon viel früher passieren müssen“, so Obermüller. Sie befürchtet auch, dass die Landesregierung nicht zu strukturellen Reformen bereit ist, sondern alles beim Alte belässt und lediglich an ein paar Schräubchen dreht. „Nach dem MCI-Desaster ist der Tiroler Wissenschaftsstandort gefährdet. Hagele ist jetzt gefordert, dem entgegenzuwirken“, mahnt Obermüller.
UMIT ist zu hinterfragen
„Privat ist an der Landesuniversität UMIT gar nichts. 90 Prozent hält das Land, 10 Prozent die Universität Innsbruck. Es handelt sich in allen Fällen um Steuergeld, auch bei den laufenden Zuschüssen, um die Liquidität überhaupt sicherzustellen. Daher ist die Landesregierung endlich gefordert, wie in der Studie vorgeschlagen, faktenbasiert auf die Entwicklung der UMIT zuschauen, dazu zählt insbesondere auch der Standort Landeck. Wenn es nötig ist, muss die Reißleine gezogen werden bzw. eine Fusion in bestehende Strukturen erwägt werden“, meint Obermüller und weist darauf hin, dass wissenschaftliches Arbeiten in einer derart kleinen Struktur wie der UMIT nicht zielführend und international wenig relevant ist. „Sogar Lehrende der UMIT bestätigen, dass sie Mikrostrukturen vorfinden und sie es als sinnvoller erachten würden, wenn man Studiengänge an der Universität Innsbruck konzentriert, die ursprünglich als Flaggschiff der UMIT ausgerufen wurden“, berichtet die Klubobfrau von geführten Gesprächen.
UMIT als Bauchfleck
Die private Landesuniversität in Hall hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 nicht nur versagt, sondern auch das Vertrauen der Tiroler Bevölkerung massiv enttäuscht. Rund 100 Millionen Euro wurden in eine Hochschuleinrichtung investiert, die mehr Bauchflecken als Erfolge vorzuweisen hat, kritisiert FPÖ-LA Markus Abwerzger. Die Frage, wofür die Universität für Gesundheitswissenschaften und -technologie eigentlich steht, bleibt unbeantwortet. Die anfängliche Vision einer qualitativ hochwertigen Ausbildung wurde durch eine unkontrollierte Massenaufnahme von Studierenden ad absurdum geführt, erklärt die FPÖ in einer Aussendung. "Die Reputation der UMIT hat schwer gelitten, und wirtschaftlich ist es der Landesuniversität nicht gelungen, ihre Eigenfinanzierungsquote zu erhöhen. Immer wieder musste das Land mit SonderMillionen einspringen – ein unhaltbarer Zustand." Es ist an der Zeit, dass die UMIT inhaltlich neu aufgestellt wird, meinen die Tiroler Freiheitlichen. Eine stärkere Integration in die bestehende universitäre Landschaft – einschließlich der Medizinischen Universität, des Managementcenters MCI und der Fachhochschule Gesundheit – ist unerlässlich. „Kleiner und feiner“, mit klar definierten Schwerpunkten sollte das Motto für die Zukunft sein, so Abwerzger abschließend.
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