Frauenhandball (Video)
Niederlage bedeutet Abschied von der Heim-EURO
Es war alles vorbereitet für die große Party in der Olympiahalle in Innsbruck. Im dritten Spiel des österreichischen Frauenhandball-Nationalteams würde ein Erfolg gegen Slowenien die Reise nach Wien bedeuten. Stattdessen folgte das Aus bei der Heim-EURO2024.
INNSBRUCK. Von Innsbruck nach Wien war das Ziel des österreichischen Frauenhandball-Nationalteams bei der Women´s EHF EURO 2024. Nach dem Auftaktsieg gegen die Slowakei folgte eine Niederlage gegen Norwegen. Im dritten Spiel wollten die Österreicherinnen mit einem Erfolg gegen Slowenien die Aufstiegsparty feiern. Am Ende wurde es eine 24 zu 25-Niederlage und das Aus bei der Heim-EURO.
Was für ein unglückliches und unglückliches Ende für Österreich, den Co-Gastgeber der Women's EHF EURO 2024. In ihrem 50. EHF EURO-Spiel hätten sie Slowenien schlagen müssen, um das Ticket für die Hauptrunde zu lösen, doch nach einer wahren Achterbahnfahrt tanzten die Sloweninnen nach ihrem 25:24-Sieg in Innsbruck auf dem Platz.
Tränen zum Abschied
Es flossen Tränen direkt nach Schlusspfiff. Doch nicht der Freude, sondern der Niedergeschlagenheit. Ein aufopfernder Kampf, in dem man mit Olympiateilnehmer Slowenien absolut auf Augenhöhe agierte, reichte am Ende um zwei Tore nicht. Denn Österreich hätte gewinnen müssen, um in die Hauptrunde aufzusteigen. Slowenien hätte theoretisch sogar ein Unentschieden gereicht.
„Man hat jahrelang und monatelang davon geträumt, dass man nach Wien fährt. Dass das so vor einem zerbricht, das kann ich gar nicht beschreiben. Es ist eine leere, man ist wütend, traurig“, spricht Johanna Reichert die Gefühlslage im eigenen Lager offen aus.
Der Start war vielversprechend. Mit drei Toren setzte man sich zu Spielbeginn ab. Aggressive Deckungsreihen auf beiden Seiten stachen hervor. Immer wieder gerieten beide Teams ins Zeitspiel und fanden nur schwer Lücken. In der 19. Minute erzielte Slowenien schließlich den 7:7-Ausgleich und ging kurz darauf erstmals in Führung. Österreich drehte den Zwischenstand nochmals und hatte sogar die Möglichkeit mit einer Plus-2-Führung in die Pause zu gehen. Stattdessen erzielten unsere Nachbarinnen durch Tjasa Stanko noch das 13:13. Nach Seitenwechsel war es Slowenien, das sich mit drei Toren absetzen konnte und Österreich, das sich ins Spiel zurückkämpfte. Angetrieben von knapp 3.400 Fans sorgte Ines Ivancok-Soltic in der 48. Minute für die neuerliche Führung für Rotweißrot. Nochmals verabsäumte man es auf zwei Tore zu erhöhen, geriet stattdessen in einen 3:0-Lauf der Sloweninnen, die mit dem 25:23 zwei Minuten vor Spielende eine Vorentscheidung herbeiführten.
Teamchefin Monique Tijsterman: „Ich glaube wir haben eine richtig gute Abwehr gespielt. 25 Gegentore sind wirklich gut auf diesem Level. Aber im Angriff hat es gefehlt. Ich bin sehr enttäuscht. Wir wollten in die Hauptrunde nach Wien. Das haben wir nicht geschafft. Wir wussten, dass es schwer wird, aber wir haben daran geglaubt, dass wir Slowenien schlagen können. Wenn man sieht, wie groß die Unterstützung war, wie die Spielerinnen um jeden Ball und bis zum Schluss gekämpft haben, ist das sehr positiv.“
Johanna Reichert, Player of the match: „Auf die Auszeichnung hätte ich heute verzichten können. Ich hätte lieber das Ticket nach Wien genommen. Wir sind schlecht in die zweite Halbzeit gestartet, haben uns aber zurückgekämpft. Am Ende hat vielleicht ein wenig das Glück gefehlt. Das ist der Sport. Ein großes Danke an die Fans. Die waren ein Wahnsinn. Jedes Spiel, jede Sekunde am Spielfeld zu stehen, war furchtbar geil. Diese Erfahrung zu machen, hat nicht jede Sportlerin und ich habe jede Sekunde genossen und bin den Fans furchtbar dankbar.“
Sportdirektor Patrick Fölser: „Wir alle, ganz Österreich kann stolz sein, was die Mannschaft geleistet hat. Sie haben auch heute alles reingehauen. Es war ein enges Spiel, in dem sich kein Team absetzen konnte. Es haben Kleinigkeiten am Ende entschieden. Wir hatten in den letzten zehn Minuten drei Stangenwürfe und einen verworfenen Siebenmeter. Das sind dann diese kleinen Momente, die heute nicht in unsere Richtung geschlagen sind. Wir haben die Hauptrunde nicht erreicht, hätten es uns aber von der Leistung her genauso verdient wie Slowenien. Wir werden die EURO mit Monique und Erwin (Anm. Co-Trainer) natürlich aufarbeiten.“
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