Radlverbot spaltet Regierung
Das Radfahrverbot in der Maria-Theresien-Straße ist beschlossene Sache, Proteste vorprogrammiert.
Lange wurde darüber debattiert. Etliche Vorschläge wurden bereits auf ihre Machbarkeit überprüft, doch geändert hat sich nichts – bis jetzt. Nun geht es den Radfahrern in der Maria-Theresien-Straße an den sprichwörtlichen Kragen. Vergangenen Donnerstag hat der Innsbrucker Gemeinderat beschlossen, in der Prachtstraße ein Fahrverbot für Radler zu verhängen. Dem Beschluss vorangegangen war eine hitzige Diskussion über Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme, wobei sich die Opposition geschlossen für das Fahrverbot aussprach und die Grünen geschlossen dagegen. Innerhalb von "Für Innsbruck" und SPÖ herrschte hingegen keine Einigkeit. In beiden Klubs wurde die Abstimmung freigegeben, weshalb sich auch einige Vertreter von Rot und Gelb der grünen "Opposition" anschlossen.
Fehler in der Planung
Was von den Verantwortlichen niemand zugeben möchte, was sich aber immer mehr herauskristallisiert, ist, dass die Maria-Theresien-Straße in Hinblick auf die Mehrfachnutzung durch Fußgänger, Radfahrer, Gastronomie, Zulieferer, Fiaker und Taxifahrer eine Fehlplanung darstellt – da nutzen auch noch so viele Architekturpreise wenig. Ganz zu schweigen von den hunderten und aberhunderten abgestellten Drahteseln, die den Boulevard an warmen Sommertagen nahezu unpassierbar machen. Doch während sich die einen – vor allem ÖVP, FI und SPÖ – nicht eingestehen können, dass die Straße eine Fehlplanung ist, sind die Grünen für kein rationales Argument (Sicherheit, Ästhetik) zugänglich, da sie per Selbstdefinition keiner Entscheidung zustimmen können, die sich gegen Radfahrer richtet. Das Fahrverbot ist somit eine Verlegenheitslösung mit der – das war den Aussagen zu entnehmen – niemand wirklich glücklich ist.
Herbe Kritik durch VCÖ
"Die InnsbruckerInnen sind fleißige Radfahrer. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Verkehrsprobleme. Das nun beschlossene Fahrverbot ist eine Schikane und löst bei vielen großen Ärger aus", ist der Verkehrsclub Österreich in einer ersten Reaktion auf den Beschluss überzeugt.
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