Masterplan für den ländlichen Raum zum Ziel – mit Video
Bundesminister Rupprechter: "Leben am Land" Workshops in Tirol erweitern Masterplan
Bundesminister Andrä Rupprechter besuchte am Dienstag Tirol, um den laufenden Stakeholder-Dialog mit speziellen Workshops zum Thema „Leben am Land“ voranzutreiben. Im Mittelpunkt standen Themen wie Bildung, Tourismus und Ehrenamt. Unter dem Motto „Die Zukunft des Landes ist weiblich“ wurden zudem Maßnahmen diskutiert, wie Frauen am Land in den Bereichen Bildung, Beruf und Familie unterstützt werden können. „Wir müssen hier und heute die Weichen für die Zukunft stellen, um neue Chancen zu eröffnen und die Abwanderung junger Menschen zu vermindern. Die gemeinsamen Workshops sind wieder ein wichtiger Schritt für unseren gemeinsamen Masterplan“, betonte Rupprechter.
Für Landeshauptmann Günther Platter geht die Stärkung des ländlichen Raums mit einer Stärkung der Identität und Selbstbestimmung einher. „Es ist falsch zu glauben, dass Zentralismus automatisch gut und billig, Föderalismus schlecht ist. Die Menschen in den Regionen wissen selbst sehr gut, was sie brauchen. Und ein Land wie Tirol braucht neben vitalen Städten auch starke, lebenswerte Täler. Die Menschen im ländlichen Raum brauchen Perspektiven und unabhängig vom Wohnort muss es Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildung, Gesundheit, Mobilität, Kommunikation und Arbeitsplätzen geben. Das Land Tirol investiert daher schon seit langem ganz gezielt in die Regionen. In den Ausbau des Breitband-Internets, regionale Bildungsinitiativen, Kinderbetreuung oder den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.“
Experten der Donau-Universität Krems begleiten Prozess
Zur wissenschaftlichen Begleitung des Masterplan-Prozesses konnten mit Ökonom Gottfried Haber und Politikwissenschaftler Peter Filzmaier zwei namhafte Experten für den ländlichen Raum eingebunden werden. Beide brachten spannende neue Fragen mit in die Diskussion ein. „Wir brauchen auch einen Ausgleich bei der Mitsprache zwischen den Generationen. Denn die Anzahl der 16 – 18 jährigen beträgt am Land nicht einmal die Hälfte der über 80ig jährigen, also zahlenmäßig klar unterlegen und nicht mehrheitsfähig. Hier muss man spezielle Beteiligungs- und Entscheidungsmodelle finden, um das sich Einbringen wieder spannend zu machen“, identifiziert Prof. Filzmaier eine wichtige Voraussetzung um junge Menschen in die regionalen Prozesse einzubinden.
Prof. Haber von der Donau-Universität Krems ist das Thema Bildung eines der Schlüsselbereiche. „Es geht dabei nicht darum, überall alles anzubieten oder umgekehrt den tertiären Bildungsbereich aufs Land zu verlegen. Viel wichtiger ist es – und so eine Entwicklung ist auch umsetzbar – inhaltliche Ausbildungsschwerpunkte zu definieren und hier diese durch eine Spezialisierung des Ausbildungsangebots in regionalen Kompetenzzentren zu bündeln“, so Haber. So könnten konkurrenzfähige Bildungsstandorte – wie die Landwirtschaftliche Lehranstalt Rotholz – entstehen.
Mitmachen möglich
Das BMLFUW setzt neben der Bundesländertour und dem Masterplan-Prozess weitere Aktivitäten im Rahmen des Schwerpunkts: Bis zu 250.000 bereits laufende Projekte des Ressorts werden auf maps.bmlfuw.gv.at transparent aufbereitet. Mit dem CommunalAudit stellt das BMLFUW darüber hinaus Gemeinden ein Werkzeug zur Verfügung, um sich gezielt weiterzuentwickeln.
„Wir wollen mit dem Masterplanprozess den größten Bürgerbeteiligungsprozess für den ländlichen Raum anstoßen, den es in Österreich jemals gegeben hat. Denn die zukünftigen Herausforderungen gehen uns alle an. Und es ist unsere gemeinsame Aufgabe Lösungen zu entwickeln“, betonte Rupprechter abschließend.
Ideen, um die eigene Region lebenswerter zu machen, können unter www.heimat-land-lebenswert.at eingereicht werden.
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