Neues zu den Bettwanzen
Ja, es krabbelt in den Betten am Haydnplatz

- Die Anfragebeantwortung zur dringenden Anfrage der Oppositionspartei ALI im Innsbrucker Gemeinderat ist raus. Welche Antworten die Stadt parat hat, erfahrt ihr hier.
- Foto: Wiki/ Piotr Naskrecki
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Nachdem bekannt wurde, dass es erneut ein Bettwanzenbefall in Innsbrucker sozialen Einrichtungen gibt, wurde im vergangenen Gemeinderat eine dringende Anfrage von Gemeinderat Onay (ALI) eingereicht. Diese ergab: Ja, es gibt Bettwanzen am Haydnplatz, die ISD wären allerdings nicht in der Verantwortung.
INNSBRUCK. Gespannt blickten andere Oppositionsparteien wie "das neue Innsbruck" oder die Liste Fritz auf die dringend eingereichte Anfrage von GR Onay. Die Beantwortung brachte einige Informationen zutage.

- Es krabbelt in den Betten einer Einzelwohnung am Haydnplatz.
- Foto: Pixabay
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Keine Bettwanzen bei ISD, sondern bei IIG
Der Antwort auf die Frage, wie lange das Problem der Bettwanzen am Haydnplatz bekannt war, wurde zunächst vorangestellt, dass es bei den Einrichtungen der ISD keine Bettwanzen gäbe. Der Bettwanzenbefall am Haydnplatz betrifft eine Einzelwohnung der Innsbrucker Immobiliengesellschaft.
"Dem Bürgermeister ist der Fall dieser Einzelwohnung aufgrund einer Medienanfrage vom 18.02.2025 09.57 Uhr und nachfolgender Abstimmung mit dem ressortzuständigen Vizebürgermeister Georg Willi bekannt. Wiederkehrend sind Wohnungen am Innsbrucker Haydnplatz seit August 2023 betroffen, damals wurde umgehend mit der Schädlingsbekämpfung begonnen."

- Im Bild eine Bettwanze im fortgeschrittenen Stadium.
- Foto: Kendlbacher
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Auch jetzt wurde umgehend eine Spezialfirma beauftragt, heißt es in der Anfragenbeantwortung. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort wäre die Unterstützung der ISD Sozialarbeit unerlässlich und notwendig. Auf der Seite der IIG gab es sogar bereits ein Konzept zur Bekämpfung der Wanzen. 2023 und 2024 wurden 115 "thermische Behandlungen" durchgeführt sowie laufende Kontrollen durch Spürhunde.
"Der Abschluss der Arbeiten ist mit Ende März 2025 geplant. Es wurden bisher € 85.529,-- aufgewendet."
Wie wird es nun für die Mieterinnen und Mieter weitergehen?
Die dringende Anfrage von ALI, welche Schutzmaßnahmen für die Mieterinnen und Mieter ergriffen wurden, beantwortete man etwas pauschal mit:
"Laufende Maßnahmen durch die ISD Sozialkontaktstelle in Kooperation der IIG. Der Kontakt der MieterInnen zur Kontaktstelle basiert allerdings auf Freiwilligkeit."
Allerdings gäbe es durch den Hausmeister der IIG eine Terminkoordination unter anderem für Abklebearbeiten, welche für die Behandlung notwendig sind. Zudem würden Ersatzwohnungen für die Dauer der Behandlung bereitgestellt. Die gesamten Kosten werden von der IIG getragen, doch die Kosten werden den Mieterinnen und Mietern über die Betriebskosten weiter verrechnet, wie sich bei der Beantwortung herausstellt.
Letztendlich ist für die Liste ALI das Thema "Bettwanzen" mit der Anfragebeantwortung noch nicht erledigt. Am kommenden Dienstag, den 3. März, wird es ein Treffen von Gemeinderat Onay und ISD-Geschäftsführer Innerebner geben. Über weitere Entwicklungen werden wir berichten.
"Situation ist aus den Fugen geraten"
Die Anfragebeantwortung löste erneut Empörung bei der Opposition aus. Das neue Innsbruck, Stadtrat Mag. Markus Stoll, übt weiterhin scharfe Kritik. Die Probleme würden nicht nur bei den gesundheitsgefährdenden unhygienischen Bedingungen liegen, sondern auch bei Drogenhandel, Kriminalität und physischer und psychischer Gewalt.
„Die Situation ist völlig aus den Fugen geraten, Vorfälle eskalieren fast täglich, und es braucht endlich eine Benennung der Verantwortlichkeiten“,
so Stoll.
Besonders alarmierend sei, dass beide bereits in der vergangenen Regierungsperiode entweder als Sozialreferent oder als Bürgermeister Verantwortung trugen und somit über die Missstände vollinhaltlich Bescheid wissen mussten.
„Jetzt sind die Rollen von Willi und Anzengruber getauscht, doch geändert hat sich nichts. Offensichtlich wird das Problem bewusst ignoriert, anstatt Lösungen zu erarbeiten. Das ist unverantwortlich. Offensichtlich geht es gleich weiter mit dem himmelschreienden Schweigen und Wegschauen.“
Stoll fordert, dass die "linken Stadtregierungsmitglieder unter Anzengruber und Willi endlich Verantwortung übernehmen". Es müsse an einer Lösung gearbeitet werden, so Stoll, der die Einberufung eines runden Tisches fordert.
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