Zugunglück in Bayern: Tirol half mit 125 Sanitätern

Aus Tirol waren rund 35 Fahrzeuge, 125 Sanitäter und 12 Notärzte im Einsatz. | Foto: Noggler
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  • Aus Tirol waren rund 35 Fahrzeuge, 125 Sanitäter und 12 Notärzte im Einsatz.
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Gegen 7 Uhr Früh hat sich heute, Dienstag, westlich von Rosenheim im Bereich Bad Aibling ein schweres Zugunglück ereignet. Zwei Pendlerzüge sind auf der einspurigen Strecke frontal zusammengestoßen und zumindest teilweise entgleist. Im Moment geht man von 11 Toten, 17 Schwerverletzten und 90 leicht Verletzten aus.

Vier Notarzthubschrauber aus Tirol angefordert

„Tirol hilft. Unsere Einsatzkräfte stehen bereit“, bieten Tirols LH Günther Platter und Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler den bayerischen Nachbarn jegliche Hilfe an. Das Rote Kreuz, Bezirke Kufstein, Kitzbühel und Schwaz, wurde bereits alarmiert und ist auf dem Weg zur Unfallstelle. Die Leitstelle Rosenheim hat über die Leistelle Tirol vier Notarzthubschrauber angefordert. Auch das Krankenhaus Kufstein steht für die Übernahme und Versorgung von Verletzten bereit.
„Sollten unsere bayerischen Nachbarn darüber hinaus noch Unterstützung brauchen, können wir jederzeit weitere Kräfte zur Verfügung stellen“, versichern Platter und Geisler.

Unterstützung aus Tirol

Vom Roten Kreuz Tirol waren aus den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Schwaz am Vormittag insgesamt 35 Fahrzeuge sowie rund 125 Sanitäter und 12 Notärzte im Einsatz. Kurz nach Mittag konnte der Tiroler Einsatz beendet und die Hilfskräfte wieder in die Heimat überstellt werden.

Gute Vernetzung der Helfer

Gemeinsam mit den KollegInnen des Bayerischen Roten Kreuzes und weitern Einsatzkräften wurden mehrere Verletzte versorgt und in die Spitäler zur weiteren Behandlung gebracht.
Gerhard Thurner, Bezirksrettungskommandant aus Kufstein und Einsatzleiter der Tiroler Hilfskräfte, zeigte sich begeistert von der sehr koordinierten Zusammenarbeit der Helfer auch über die Grenzen hinweg: „Es ist optimal, wenn an einem Faschingsdienstagvormittag innerhalb einer Stunde über 120 Sanitäter und Notärzte aus Tirol im benachbarten Bayern Menschenleben retten können, da braucht es genau jene Strukturen, die wir in Tirol mit der engen Vernetzung von Rettungsdienst und Katastrophenhilfe im Roten Kreuz haben“.
„Wie wir beim heutigen Einsatz gesehen haben, gibt es zwischen den Organisationen keine Hürden mehr, im Gegenteil, alle Kräfte ziehen an einem Strang“, freut sich der Landesrettungskommandant des Samariterbund Tirol, Robert Lauf, "ich bin überzeugt, dass wir bei Einsätzen in Tirol mindestens genauso gut zusammenarbeiten."

Kollision auf eingleisiger Strecke

Auf der eingleisigen Strecke Rosenheim – Holzkirchen sind heute Morgen zwei Züge des Meridan zusammengestoßen. Bisher gehen die Einsatzkräfte von acht toten Reisenden und über 90 verletzten Reisenden aus. Davon sind zehn schwer verletzt. Über den Zustand der Lokführer können die Einsatzkräfte noch keine Aussage machen.

Schock bei Bayerischer Oberlandbahn

Die Fahrzeuge sind ineinanderverkeilt und teils entgleist. Die Ursache des Unfalls ist noch unklar. „Der Unfall ist ein riesen Schock für uns. Wir tun alles, um den Reisenden, Angehörigen und Mitarbeiter zu helfen“, so Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, die den Meridian betreibt. „Wir waren schnell vor Ort und konnten uns ein Bild des schweren Zusammenstoßes machen. Unser Dank gilt den Einsatzkräften und Mitarbeitern, die so schnell Hilfe geleistet haben“, so Fabian Amini, der technische Geschäftsführer.

Hotline für Angehörige

Der Verkehr auf der Mangfalltalbahn ist eingestellt. Für die Meridian Züge fahren Busse im Schienenersatzverkehr, mindestens den ganzen heutigen Dienstag. Für Angehörige hat der Meridian unter der Telefonnummer 0395 43084390 eine zentrale Hotline eingerichtet. Auch die Bundespolizei Oberbayern hat eine Telefon-Hotline unter 08031 2000 freigeschaltet.

750 Flüchtlinge aus Kufstein können nicht weiterreisen

Auswirkungen hat das Zugunglück auch auf die Flüchtlingssituation in Kufstein. Aufgrund der Vorkommnisse kann die Weiterreise von 750 Flüchtlingen nach Deutschland nicht wie geplant stattfinden. Um einen Rückstau und eine Überbelegung der Flüchtlingsunterkunft in Kufstein zu vermeiden und die Versorgung zu gewährleisten, werden heute keine weiteren Flüchtlinge nach Kufstein gebracht.

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