VWA-Neuordnung
Wer denkt an die Berufsbildenden höheren Schulen?
Stellvertretende Landesvorsitzender der Aktion kritischer Schüler_innen Tirol, Sophia Stadler, kritisiert, dass die VWA-Reform Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Höheren Schulen ignoriert.
INNSBRUCK. Mit dem Start des Schuljahres 2024/25 treten die neuen Äderungen zur Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) an den Allgemein Höheren Schulen (AHS) ein. Neben zahlreichen organisatorischen Schwierigkeiten, vor allem bei der Bewertung der neuen Abschlussarbeiten, hagelt es an zahlreicher Kritik. Besonders die Schülerinnen und Schüler von Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) zeigen sich enttäuscht, denn für sie gilt die Reform für den Schulabschluss nämlich nicht.
Erleichterung VS. Stillstand
In den AHS-Schulen wurde die VWA, die seit Jahren als eine der größten Herausforderungen für Maturantinnen und Maturanten gilt, einer umfassenden Reform unterzogen. Die Schülerinnen und Schüler profitieren nun von klareren Anforderungen, besserer Betreuung und einem modernisierten Bewertungssystem. Zudem ist es ihnen freigestellt die abschließende Arbeit auch Multimedial, etwa in der Form eines Podcast oder Videoreportage, zu erstellen.
Doch während die AHS-Schüler und Schülerinnen aufatmen können, bleibt die Situation für die Jugendlichen an den BHS-Schulen weitgehend unverändert. Die Diplomarbeiten, die in der BHS verfasst werden müssen, und in vielen Fällen ebenso anspruchsvoll sind wie die VWA, wurden in den aktuellen Reformen kaum berücksichtigt.
„Es ist absolut unverständlich, warum die Reformen nicht auch auf die BHS-Schulen ausgeweitet wurden. Schülerinnen und Schüler dieser Schulen müssen vielmals nicht nur eine Diplomarbeit schreiben, sondern im selben Jahr noch mind. eine fachpraktische Prüfung ablegen. Hinzu kommt dabei, dass das Ausmaß an Schulstunden in BHS-Schulen um ein einiges größer ist als jene an den AHS-Schulen.“,
kritisiert Sophia Stadler, Maturantin (2024) einer BHS-Schule und stv. Landesvorsitzende der Aktion kritischer Schüler_innen Tirol (AKS).
Eine Frage der Gleichbehandlung
Die Ungleichbehandlung in der Reform wirft auch grundsätzliche Fragen zur Wertschätzung der verschiedenen Schulformen auf. Während die AHS seit jeher eine zentrale Rolle im Bildungssystem einnimmt, werden die BHS-Schulen oft als weniger prestigeträchtig wahrgenommen, obwohl sie einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung junger Fachkräfte leisten. Die unzureichende Berücksichtigung der BHS-Schulen in der Reform verdeutlicht diese Problematik und setzt ein falsches Signal.
„Es darf nicht sein, dass eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler dermaßen bevorzugt wird, während eine andere trotz gleicher Anforderungen weiterhin benachteiligt bleibt“,
so Lena Scherer, angehende Maturantin einer BHS-Schule und Mitglied der AKS.
„Wir fordern eine sofortige Ausweitung der Reform auf die BHS, um eine faire und gerechte Bildung für alle Schüler und Schülerinnen zu gewährleisten.“
Weitere Meldungen aus der Region findest du HIER!
Mehr zum Thema Schule und Bildung:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.